Zustand des Homberger Friedhofs
Ich habe nach Beendigung der Fällarbeiten den Friedhof besichtigt. Ich will es nicht schön reden, aber einem unbefangenen Bürger werden die durchgeführten Maßnahmen nur auf dem zweiten Blick auffallen.
Die Misere in Homberg ist, dass der Bürger einfach nur schlecht informiert wird. Hinzukommt das gerade die Friedhöfe immer ein ganz sensibler Ort sind, bei dem alle Gestaltungsmaßnahmen mit dem Bürger abgestimmt werden müssen.
Ich habe bereits in der ersten Bürgerversammlung auf den katastrophalen Zustand der älteren Homberger Friedhofsbereiche direkt gegenüber der Kreisverwaltung hingewiesen. Auch in der Friedhofskommission bestand Einigung: Es muss etwas passieren. Eine Gesamtplanung zur Umgestaltung der auslaufenden und noch weiter geführten Friedhofsabschnitte sollte beauftragt werden und vor allen Dingen mit den Bürgern abgestimmt werden. Inwieweit eine Planung beauftragt worden ist, ist nicht bekannt.
Die Folge aus Aktionismus werden jetzt gegebenenfalls Nachpflanzungen vorgenommen, die nicht in ein Gesamtkonzept passen. Dies Phänomen ist an sich typisch für Homberg.
Ein Friedhof ist ein Aushängeschild für eine Gemeinde, der Friedhof muss immer in Ordnung sein. Friedhöfe sind nicht nur Orte für die Beisetzung von Toten. Es sind Räume bzw. Orte des Abschieds, der Trauer und der Trauerbewältigung, der Erinnerung, des Gedenkens und der Besinnung. Es sind Orte, Räume und Flächen, die auch durch ihre formale Widmung und Gestaltung unverwechselbar sind.
Teilbereiche des Homberger Friedhofs erinnern mehr an einen geschotterten, voll einsehbaren Parkplatz mit Erosionsrinnen. Keine einheitlichen oder abgestimmten Gestaltungsmerkmale sind zu erkennen. Dabei biete eine Neu- und Entwicklungsplanung die Chance einer nachhaltigen Gestaltung für einen neuen Park, wie es der Stadtpark alter Friedhof derzeit ist.
Foto: Friedhof am 25. Okt. 2017
Hallo – mal wieder punktgenau ins Schwarze !
Wahrlich ein Ort der Trauer !
Jetzt kann man doppelt trauern.
Der Toten wegen und der Führungskräfte die Homberg hat.
Auch ich habe mir den Friedhof angeschaut. Und der jetzt gezeigte "Aktionismus" war nur eine Veranstaltung, um einen Vertrag zu erfüllen. Das, was das erklärte Ziel ist, nämlich Gefahren von Besuchern und Nutzern abzuwenden, wurde nicht umgesetzt. Es gibt nach wie vor Birken, deren Zustand gleich denen ist, die gefällt wurden. Sogar erkennbar geschädigte Bäume stehen noch.
Ich gehe davon aus, dass dieser Aktion zu einer unverfänglichen Jahreszeit die eigentliche Baumfällung alsbald folgt. Jetzt kann man nämlich dokumentieren, es ist zu keinen Schäden an Gräbern gekommen (was ich aber nicht abschließend beurteilen möchte). Und wenn dann die Stadtgärtner über "Astbruch" lamentieren, dann kreischt die Säge richtig.
Hier ist jetzt der Bürgermeister gefordert. Er muss sich erklären, was die Stadt möchte. Die Friedhofskommision hätte und sollte sich auch melden. Aber eine eigene Meinung in dieser Frage zu haben, erwarte ich von einigen Mitgliedern nicht. Auch sie werden, wie Stadtverordnete, bei den Worten Haftung, Gefährdung , Sach- und Körperschäden und Staatsanwaltschaft – all diese hat der BM im Bauausschuss zur Rechtfertigung genutzt, zu den Worten der Frau Ulrich kommen: Was weg muss, muss weg.
In diesem Fall haben die Stadtteile vielfach die Nase vorn (…)
Der Einfluss der "Homberger Zentralregierung" scheint sich bisher in Grenzen zu halten.
Nun, es waren jetzt nur 13 Bäume. Liest man den Bericht in der HNA und schaut sich die noch stehenden Birken an, so ist über deren Fällung schon befunden. Sie sind zu alt, krank, bewachsen, etc.. Also wird das Bild des Friedhofes sich radikal ändern. Die Verwaltung ist gefordert, den sicher schon vorliegenden Zeitplan öffentlich zu machen.
Und dann kommt es zu einer Neugestaltung mit Säuleneichen. Das ist einer der pflegeleichtesten Bäume, sieht man einmal davon ab, dass der Laubfall sich fast über den ganzen Winter verteilt. Diese Bäume haben wenig Ausladung – sie wachsen schmal, weshalb sie oft als Alleen gepflanzt werden. Sie sind als Solitärbäume nicht geeignet, da nur in Reihen oder Gruppenpflanzungen sie charakteristisch und prägend wirken. Die Anschaffungskosten sind relativ hoch – 1.500 bis 2000 € für 2 bis 3 m hohe Bäume, aber die Pflege entfällt fast komplett. Bei dem erreichbaren Alter ein wesentlicher Kostenfaktor.
Aber wer hat sich für diesen Baumart entschieden? Wer will solche schmal wachsenden Bäume ohne kronenbildende Äste? Bestimmt die Friedhofsverwaltung, die Friedhofskommision, der Magistrat, die Stadtverordneten oder vielleicht auch ein wenig der Bürger? Warum kommt es zur "Uniformität" der Bepflanzung? Der Stadtpark lehrt das Gegenteil.
Ich bin gespannt, ob die Aktion und ihre Kommentierung es dem Bürgermeister wert sind, in der nächsten Stadtverordnetensitzung mit einer Information zu beantworten.
Schaut man sich die Friedhöfe von früher bundesweit an, so sind es Stätten der Ruhe und Einkehr, der Stille und Besinnung. Aufenthalt in einer eher parkähnlichen Form.
Was macht man heute draus?
Kahle seelenlose, kalte Lagerstätten für unsere Leichen.