Zukunfts-Investitionen in den Wald sind notwendig
Zum HNA-Artikel: Wald kämpft ums Überleben:
Dr. Klaus Lambrecht
Zur Zeit ist der Zustand unserer Wälder in aller Munde. Tagtäglich kommen neue erschütternde Berichte über die katastrophale Lage des Waldes für das Klima, aber auch als Wirtschaftsfaktor. Umso mehr verwundert es, dass die HNA zwar von einem Waldbegang berichtete, an dem auch Stadtverordnete teilgenommen haben. Vermisst im HNA-Artikel habe ich die Feststellung, in welchem Maße auch der Homberger Kommunalwald mit einer Fläche von rund 400 ha Fläche betroffen ist .
Die Schreckensmeldungen des Forstamtsleiters zeigen, dass auch Homberg von den Auswirkungen der Trockenheit nicht verschont worden ist. Was machen die Neuaufforstungen, zu denen sich der Magistrat im Rahmen von Ausgleichsmaßnahmen verpflichtet hat? Gerade in den letzten Jahren wurden viele Ausgleichsmaßnahmen aus Bebauungsplänen im Wald festgesetzt.
Über die Ausführung und Zustand ist nichts bekannt. Auch keine der Fraktionen hat eine entsprechende Anfrage/Eilantrag für die nächste STAVO gestellt, es scheint nicht zu interessieren.
Foto: Holzernte am Burgberg 2016
Wenn wir als Klimakommune es ernst nehmen mit unseren Bekenntnissen, dann müssten die Fraktionen im Stadtparlament zusätzliche Haushaltsmittel freischaufeln, um Nachpflanzungen oder Strategien vorzunehmen und/oder zu entwickeln. Genauso ist darauf zu drängen, dass die festgelegten Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen zu Lasten der Eingreifer durchgeführt werden. Die Waldumbaumaßnahmen für das Einkaufszentrum unterhalb des Mosenberges sind z.B. noch nicht umgesetzt worden. Jetzt wird auch erkennbar, dass die Ausgleichsmaßnahmen nicht nur Lippenbekenntnisse sein dürfen, sondern sie machen auch aus klimapolitischen Gesichtspunkten Sinn
Wenn die von der STAVO beschlossene und am 15.7.2017 unterzeichnete Charta der hessischen Klima- Kommunen ernst gemeint ist, wird es Zeit, dass Zeichen gesetzt werden. Anpflanzungen und möglicherweise Wiederaufforstung sind eine Investition in die Zukunft und bringt uns mehr als Betondenkmäler, für die immer noch zu viel Geld ohne Überlegung ausgegeben wird. Seit dem Beitritt zur Charta sind weitere Flächen als Baugebiete ausgewiesen worden. Die Folgen solchen Handelns sind nun vor der Haustüre angekommen, jeder kann sie spüren.
Das Förderprogramm Zukunft Stadtgrün könnte vielleicht helfen, aktive Aufforstungen und Neuanpflanzungen im Alten Friedhof und Schlossberg zu realisieren, aber wie ich gehört habe, sollen auch nur weitere Gebäude im Alten Friedhof und am Schlossberg gebaut werden. Damit verkommt das Programm zur Farce.
Heute berichtet lokalo24 aus Melsungen, dass der Melsunger Stadtwald ein Loch in den Haushalt der Stadt frisst. Grund dafür ist die anhaltende Trockenheit im zweiten Jahr sowie Windwurf und Käferbefall. Der Melsunger Magistrat muss entscheiden, ob er den Wald sich selbst überlässt und ein Absterben hinnimmt oder ob er in die Aufarbeitung der Waldschäden und den Umbau in einen klimaresistenten Mischwald investieren möchte.
Wann erfahren wir Homberger, wie es um unseren Wald steht?
Gab es da nicht mal so etwas wie eine Rücklage für solche und ähnliche Folgen die naufgelöst wurde?
"Sparen, aber nicht bei der "Schwarzen Kasse"
Um die Verschuldung im Haushalt zurück zu fahren, hatte der Magistrat überall gespart. So wurde die Rücklage für den Forst in Höhe von 400.000 Euro aufgelöst,"
https://www.homberger-hingucker.de/blick-in-die-schwarze-kasse/
Im Homberger Stadtwald gibt es keine Borkenkäfer. Das sind die Folgen eines Homberger Modellprojektes, das wieder einmal weltweit als beispielhaft bewundert wird.
Man hat Schilder aufgestellt : Reformationsstadt – Zutritt für Borkenkäfer verboten! đ€Ą