Was versteht man unter Stadtmarketing und was gehört alles dazu?
Bildschirmfotos: Ausschnitt aus der Präsentation des Stadtmarketing-Vereins Regensburg
Marketing ist mehr als Werbung. Viele verstehen das häufig nur in dieser Verkürzung.
Bevor man auf Stadtmarketing eingeht, soll der Begriff Marketing erläutert werden, um es danach auf die Stadt zu übertragen.
Marketing heißt, alle betrieblichen Aktivitäten an den Anforderungen und Wünschen des Marktes zu orientieren.
Voraussetzung dazu:
Auf welchen Märkten bewegt sich das Unternehmen, auf der Einkaufs- und auf der Verkaufsseite, um nur diese beiden beispielhaft zu nennen.
Wo liegen die Stärken des Unternehmens in den jeweiligen Märkten und wo die Schwächen? Welche Ziele will man in der Situation ansteuern?
Wie schätzt man die Entwicklung ein? Welche strategische Entscheidung wird daraus abgeleitet, die danach auch die Richtschnur für den Ressourceneinsatz bildet?
Product, Prising, Promotion, Placement
Was sind die klassischen "Stellschrauben"?
Wie muss das Zusammenspiel gestaltet werden zwischen:
1 Produkt- bzw. Leistungspolitik—product
2 Preispolitik / Kontrahierungspolitik—pricing
3 Kommunikationspolitik—promotion
4 Distributionspolitik (Vertrieb, Logistik)—placement
zu 1: Mit welchen Prokukten oder Leistungen will ich mich profilieren, in meinem Marktumfeld so positionieren, dass ich als etwas Besonderes wahrgenommen werde?
zu 2: Wie gestalte ich die Preise und die anderen Geschäftsbedingungen so, dass ich im Markt eine gute Position im Vergleich zu den Mitbewerbern erlange.
zu 3: Auf welchen Wegen mache ich meine Leistungen bekannt? Was sind die wichtigsten Zielgruppen und die jeweils besten Zugangswege zu ihnen?
zu 4: Wie bringe ich meine Produkte oder Leistungen zu meinen Kunden?
Was heißt das übersetzt für das Stadtmarketing?
Mit welchen anderen Städten steht Homberg in einem Standort-Wettbewerb? (Als Arbeitsplatz, als Wohnort, als Gewerbestandort, als Touristischer Anziehungspunkt)
Auf welchen Feldern hat Homberg Pluspunkte gegenüber dem Wettbewerb, wo müssen Minuspunkte abgebaut werden?
Wo liegen die Chancen für Homberg im Wettbewerb mit den anderen Städten?
Was ist also das Ziel und was die Strategie, um dahin zu kommen?
product:
Mit welchen "Leistungen" will Homberg punkten? Was ist das Besondere, mit dem sich Homberg von den Nachbarstädten abheben und ein eigenes Profil herausbilden kann?
pricing:
Standort Homberg: Was kostet es mich, wenn ich mich für diese Stadt entscheide? Kommunale Steuersätze und Gebühren (z.B. Kindergartengebühren), Kosten für Anbindung an überregionalen Verkehr/Weg zum Arbeitsplatz.
promotion:
Wie wird das kommunizert, verbreitet? Welche Botschaft? Auf welchen Wegen? Mit welchen Medien? Zu welchen Kosten? Sind die Botschaften widerspruchsfrei oder behindern sie sich?
placement:
Öffnungszeiten und Unterstützung durch die Verwaltung, Online-Leistungen hinsichtlich schneller Informationen und Wegeinsparungen,
Diese Fragen wiederholen sich bei jeder Einzelmaßnahme, bei jeder Veranstaltung.
Um in der Außenwirkung einen positiven Eindruck von der Stadt aufzubauen, braucht es auch ein Marketing nach innen. Darunter ist zu fassen: Gute Kommunikation und Information zwischen allen Akteuren in der Stadt, einheitliches Zielbild, gute politische Kultur zur Konfliktregelung.
Dieses einfache begriffliche Gerüst soll der ersten Orientierung dienen. Es ist in viele Richtungen ausbaubar und weiter zu differenzieren.
Von anderen lernen
Um einen Eindruck von einem Stadtmarketing-Prozess in der Praxis zu bekommen, lohnt sich ein Blick auf andere Städte, vor allem dann, wenn sie ihren Prozess gut dokumentieren.
Hier ist zu empfehlen: Regensburg, auch wenn die Stadtgrößen nicht vergleichbar sind, gibt eine gute Anschauung, wie ein Entwicklungsprozess zu gestalten ist. In dem Internetauftritt findet man sehr viel Material. z.B. die Jahresprogrammplanung, aus der der vielfältige Ansatz sichtbar wird.
Konzeptentwicklung-Vortrag (pdf) mit einer guten Übersicht auf Seite 7)
Bildschirmfotos: Ausschnitt aus der Präsenntation des Stadtmarketing-Vereins Regensburg
Nachtrag (12. 5. 2009): Eine ausführliche Präsentation über die Art, wie Regensburg Stadtmarketing betreibt, findet sich hier ab Seite 4. Hier kann man sich viel Anregungen holen, die natürlich auf die Homberger Verhältnisse angepasst werden müssen.
Vergessen wurde hier das Virusmarketing, das funktioniert in Homberg schon. 😉
Auf alle Fälle gehört dazu :
rechtzeitige und korrekte Information der Bürger und möglicher Kunden ( auch möglicher zukünftiger )
Da kommt doch das zeitgerecht zwar im Homberg aktuell – aber keine Zeile auf der Homepage der Stadt :
Kleinfeldturniere, Feuerwehrpokalwettkämpfe in Cassdorf, 35 Jahre JRK, einladende Gärten
Und der obligatorische Schreibfehler:
https://www.wittich.de/index.php?id=73&tx_lw_pi2%5Bheftnr%5D=1424&tx_lw_pi2%5Bort%5D=Homberg%2FEfze&tx_lw_pi2%5Bpointer%5D=1&tx_lw_pi2%5Buid%5D=150102637155
Chip-Steel
😆
Ob die essbar sind ?
Im Internet kann man die “neue”, noch nicht fertige Homepage der Stadt finden.
Link: https://test.hessentag2008.de/407.0.html
Das zum Beispiel gehört dazu :
Frankenberg:
50 000 blaue Plastikchips im Wert von einem Euro wurden von Auszubildenden der Fa. Hettich als Zahlmittel für Rathausfest hergestellt.
Stadtoberhaupt Christian Engelhardt konnte außerdem 4000 mit dem Rathaus-Motiv versehene Flaschenöffner in Empfang nehmen, Sie werden für zwei Euro zu Gunsten des “Vereins Lebendige Altstadt für die Rathaussanierung” verkauft.
Nix wie hin und sammeln.
Lecker was man sich so alles für ein Stadtmarketing einfallen lässt, in Frankenberg.
Stadtbäckerei Himmelmann backt Amerikaner mit dem Rathaus- Logo drauf und spendet je verkauften Teilchen 20 cent für die Sanierung des alten Rathauses.
Das ist eine süße Idee der HNA Redaktion.
Und dann kommt noch eine Bäckerei dazu, die Stadt packt das Logo bei und schon kann man knabbern für einen guten Zweck.