Vier Jahre Homberger Hingucker
Wie alles anfing
Am Wahlabend des 27. Januar 2008 entstand die Idee fĂŒr den Homberger Hingucker. Es war die Erkenntnis, dass viele WĂ€hler nicht informiert sind, was wirklich in der Homberger Stadtpolitik vor sich geht. Die nordhessische Monopolzeitung hat lĂ€ngst den Anspruch aufgegeben, diese Aufgabe wahrzunehmen.
Ohne jegliche Vorkenntnisse startete das Vorhaben, Hilfe kam von Homberger BĂŒrgern in Form von technischer Hilfe und UnterstĂŒtzung bei der Bekanntmachung. Bereits am 1. Februar 2008, 00:17 Uhr wurde der erste Beitrag veröffentlicht. In den ersten Monaten wurde der Blog auf einer werbefinanzierten Seite veröffentlicht. Bei dem Umzug auf eine eigene Seite gingen leider die Abbildungen in den BeitrĂ€gen verloren. Das waren AnfĂ€ngerfehler.
Aufgedeckte Skandale
In den vier Jahren sind 1380 BeitrĂ€ge veröffentlicht worden, das ist im Durschschnitt mehr als ein Beitrag je Werktag. Die Leser haben sich mit ĂŒber 8.000 Kommentaren an der Diskussion beteiligt. Der Homberger Hingucker betreibt Journalismus im Sinne des argentinischen Journalisten, der sagte: “Journalismus heiĂt das zu veröffentlichen, was einige nicht wollen, dass wir es wissen.”
Zahlreiche lokale Skandale sind durch den Homberger Hingucker in die Ăffentlichkeit gelangt. Nur eine kleine Auswahl:
Steinbruchplanung hinter den RĂŒcken der BĂŒrger in Dickershausen.
Solaranlage in HĂŒlsa, die bis heute noch die Stadt beschĂ€ftigt.
Die Dienstfahrt nach Tirol mit anschlieĂender Urkundenvernichtung.
Der Fördermittelmissbrauch durch den BĂŒrgermeister, der Prozess vor der GroĂen Strafkammer steht noch immer aus.
Der Schwarzbau einer Skaterbahn in der Efzewiese.
Die Spendengelder fĂŒr die Russlandhilfe, die jahrelang auf dem Konto ruhten.
SchlieĂung der stĂ€dtschen Alten- und Krankenpflegestation ohne Beschluss.
EigenmÀchtige Vergabe eines Handelsgutachtens Januar 2011
Planungsauftrag fĂŒr KasernengelĂ€nde, obwohl die Stadt pleite ist.
Asbestsanierung und die Leugnung der GefÀhrdung durch Behörden.
Mit der Justiz gegen Veröffentlichung
Drei Gerichtsverfahren sind gegen den Homberger Hingucker bisher angestrengt worden, alle drei vergeblich.
Am Herausragensten war die Einstweilige VerfĂŒgung, die der gemeinsnĂŒtzige Verein Forst- und Umweltdienst e.V. gegen die Veröffentlichung zur Asbestsanierung durchsetzte. Hier waren Ordnungsgelder von bis zu 250.000 Euro angedroht worden. Mit solchen Drohungen sollte die Berichterstattung eingeschĂŒchtert werden. Trotz Aufforderung hat der Sozialverein das Hauptverfahren nicht beantragt, die einstweilige VerfĂŒgung ist inzwischen aufgehoben worden.
Das Verfahren hatte einen positiven Nebeneffekt: Das Landgericht bestÀtigte dem Homberger Hngucker Teil der öffentlichen Presse zu sein.
Anerkennung durch die Leser
FĂŒr viele Menschen ist der Homberger Hingucker zu einer wichtigen Informationsquelle geworden, das sie auch in Kommentaren ausgedrĂŒckt haben. Zunehmend wenden sich auch Menschen mit Informationen und Anliegen an mich, ein Vertrauensbeweis.
Die tĂ€glichen Zugriffe auf den Homberger Hingucker sind langsam und stetig gestiegen. Erstaunlich, dass die Seite auch auĂerhalb Hombergs sehr intensiv gelesen wird. Wie groĂ die Leserschaft ist, lĂ€Ăt sich aus den tĂ€glichen Zugriffen nicht sicher ermitteln, denn manche Leser schauen nur ab und zu herein, andere tĂ€glich. In der letzten Zeit wurden in der Woche durchschnittlich 350 Zugriffe gezĂ€hlt, am Wochenende ist es etwas weniger.
Das postive Echo bestÀrkt beim Weitermachen und ist zu einer Verpflichtung geworden.
Die gesamte Arbeit erfolgt ehrenamtlich, die Kosten werden privat getragen.