Unerwartete Verzögerung beim Bau des Mehrzweckbeckens – oder fehlt das Geld?
"Unerwartete Verzögerung beim Bau des Mehrzweck-
beckens" sei der Grund, dass es mit dem Freibad nicht weiter geht. Stimmt das?
Es sollen Sachzwänge sein. Über die fehlende Finan-
zierung wird geschwiegen.
"Als die alten Beckenwände freigelegt wurden, offenbarte der Betonkörper seinen unerwarteten Zustand."
Diese Aussage ist im März 2025 auf der Webseite der Stadt zu lesen. Die Beckenwände wurden aber bereits im Herbst 2024 freigelegt.
Beim Einschneiden des vorhandenen Betonbodens für die Bodenkanäle im Nichtschwimmerbereich wurde bauseitig festgestellt, dass es sich nicht wie angenommen um eine Stahlbetonbodenplatte handelt, sondern um eine gerade einmal 10 Zentimeter starke, unbewehrte Betonschicht auf Schottermaterial.
Als 1957 das Bad von den Homberger Bürgern in freiwilliger Eigenleistung gebaut wurde, ging man sparsam um. Die Planer hielten damals einen Betonboden ohne Stahlbewehrung für ausreichend. Von Schäden an der Bodenplatte ist bisher nichts gesagt worden. Es seien die Betonwände, die Probleme bereiten.
Im Zuge der Durchplanung sowie der örtlichen Gegebenheiten auf der Baustelle musste festgestellt werden, dass die vorhandene Beckenkonstruktion aus Schwerbeton in mehreren Achsen erhebliche maßliche Abweichungen aufwies, so dass schwierige Anpassarbeiten an den Wänden vorgenommen werden mussten. Kurz gesagt: Die alten Beckenwände des Freibades sind ungleichmäßig gebaut, ja zum Teil schief.
"Im Zuge der Durchplanung". Der Bau wurde vor der Ausschreibung geplant, denn sonst können die Arbeiten und die Massen nicht berechnet werden.
"Auf der Baustelle" – wo denn sonst.
"Beckenkonstruktion aus Schwerbeton" – welchen Beton denn sonst für das Becken?
"mehreren Achsen erhebliche maßliche Abweichungen aufwies" – Hatte man das Becken nicht vermessen, als man die Beckenwände im Herbst freigelegt hatte?
" so dass schwierige Anpassarbeiten an den Wänden vorgenommen werden mussten" – Was ist daran schwierig? Die Anpassungsarbeiten sind also bereits erfolgt.
"Die alten Beckenwände des Freibades sind ungleichmäßig gebaut, ja zum Teil schief." Schiefe Beckenwände müssten bereits im Herbst nach der Freilegung erkennbar gewesen sein. Warum wird erst jetzt darüber informiert und nicht bereits im Herbst?
Die Stabilisierungsarbeiten im Bestand werden zeitnah und parallel zum Ausbau des Funktionsgebäudes stattfinden.
Die schwierigen Anpassungsarbeiten sind bereits vorgenommen worden, wurde im vorhergehenden Satz erklärt. Jetzt sollen "Stabilisierungsarbeit im Bestand" vorgenommen werden. Das hat nichts mit dem Ausbau des Funktionsgebäudes zu tun.
Der Edelstahlbauer für das neue Stahlbecken kann erst kommen, wenn die Beckenwände statisch einwandfrei ertüchtigt worden sind.
"statisch einwandfrei ertüchtigt worden sind" Hier lässt der Autor es als sehr kompliziert erscheinen.
Allein die Aufmaßarbeiten des beteiligten Vermessungsingenieurs haben viel Zeit in Anspruch genommen.
Das ist doch das Alltagsgeschäft der Vermesser. Auch sie müssen für den Autor dafür herhalten, "haben viel Zeit in Anspruch genommen".
Das Betonieren ist sehr aufwändig: es müssen Schalungen gesetzt und ein Gerüst aufgebaut werden.
Jetzt wird es geradezu lächerlich. Wenn man betonieren will, muss man vorher immer eine Form aus der Schalung herstellen und sie abstützen.
Und es müssen präzise neue Eisen in das Mauerwerk des alten Beckenrandes gesetzt werden.
"Präzise" – wie präzise denn, ginge es auch unpräzise?
Den Verfasser kann man bedauern, der die Verzögerung so erklären muss, dass kein Blick auf die fällt, die diesen Bau politisch zu verantworten haben. Es seien alles nur Sachzwänge, sollen die Bürger glauben. Warum kommen die Erklärungen erst jetzt? Warum kamen sie nicht im Herbst, als die Beckenwände freigelegt waren?
Foto: Das Mehrzweckbecken mit den freigelegten Beckenwänden. Zu einer Zeit als die Blätter im letzten Jahr noch grün waren.
Wie stabil ist die Finanzierung des Baus?
Die Fördermittel von 1 Million Euro Es gab nur einmal, das war 2023. Schon vor Abriss des Schwimmbades stellte sich die Frage, wozu die 1 Million Euro aus dem Förderprogramm SWIM ausgegeben worden sind.