Streik der Erzieherinnen in den Homberger Kindertagesstätten
Die Erzieherinnen der Homberger Kindertagesstätten beteiligen sich auch am bundesweiten Streik und informieren heute, Donnerstag, 21. Mai von 13 bis 18 Uhr an einem Stand auf dem Homberger Marktplatz.
Um 15 Uhr wird es dort eine Kundgebung geben, an der auch die Eltern eingeladen sind, den Streik zu unterstützen.
Ziel des Streiks ist es, sozialer Arbeit mehr Anerkennung zu verschaffen, das schließt auch eine bessere Bezahlung ein.
Homberger Situation
Es werden mehr Kinder für den Kindergarten angemeldet, auch bei den unter Dreijährigen. Doch dafür fehlt es in Homberg an Räumen, so dass der Magistrat bereits einen Wanderkindergarten angedacht hat, der das Gebäude "Triangel" am Behördenzentrum als Stützpunkt nutzen sollte.
Selbst für ein solches Konzept fehlt es an Personal. Es gibt nicht genügend Erzieherinnen und Erzieher. Verständlich, denn der Beruf ist nicht sehr attraktiv. Fünf Jahre Ausbildungszeit, geringe Bezahlung, häufig auch keine Vollzeitstelle.
Warum sind die Kassen leer?
Die öffentlichen Arbeitgeber verweisen auf die leeren Kassen in den Städten und Gemeinden. Die Kassen sind gezielt in den letzen Jahrzehnt geplündert worden. Es wurde verhindert, dass sie gefüllt werden, indem hohe Einkommen und Vermögen immer weniger zu den gemeinschaftlichen Aufgaben beitrugen und die Lasten vermehrt denen aufgebürdet werden, die weniger in der Tasche haben.
Mit der Betreuung der unter Dreijährigen sind den Kommunen neue Aufgaben zugewiesen worden, die dafür notwendige volle Finanzierung fehlt jedoch. Es ist ein Verfassungsgebot, dass die Kommunen die notwendige finanzielle Ausstattung für die neue Aufgaben erhalten müssen. Doch der Homberger Bürgermeister wagt nicht, gegenüber der Landesregierung die Einhaltung der Verfassung für die Stadt durchzusetzen.
Für anderes ist viel Geld da. So werden allein 8 Mio. Euro in das ehemalige Kasernengelände gesteckt in der Hoffnung, es könnte irgendwann einmal ein Gewerbegebiet werden, obwohl nirgends eine Bedarf zu erkennen ist.
Homberg verzichtet auf Einnahmen, indem der Magistrat Gebäude und Grundstücke unter Wert verkauft, bzw. verschenkt, an Parteifreunde und Privatunternehmen.
Was ist wichtiger?
Der Streit der Erzieherinnen ist nicht nur ein Kampf um bessere Bezahlung, es ist auch eine gesamtgesellschaftliche Auseinandersetzung, was wichtiger ist: die Menschen, die Bildung und die Betreuung oder die Subventionierung und Entlastung hoher Einkommen und Vermögen.
Den Erzieherinnen/Erziehern wünsche ich viel Erfolg bei ihren Bemühungen um eine gerechtere Bezahlung und vor allem eine größere Anerkennung ihres Berufsstandes in der Bevölkerung.
In diesem Zusammenhang erwähne ich zugleich die in der Altenpflege tätigen Frauen und Männer, deren Arbeit nicht am Bruttosozialprodukt messbar ist und dennoch höchste Anerkennung verdient.
Es werden immer nur Äpfel mit Birnen verglichen, Erzieheriinnen haben kein schlechtes Gehalt verglichen mit anderer Frauenarbeit.
Sie haben sogar Zeit Hombergers Bürgermeister zu unterstützen und Hessentagspäärchen zu sein und unterstützten somit die leeren Kassen Hombergs
Sinn eines Streiks ist i.d.R. dem Arbeitgeber durch Mindereinnahmen einen Schaden zu setzen.
Dass dieser Streik aber zu Lasten der Eltern und Kinder geht, ist hoffentlich allen klar. Kinder werden schecht betreut; Großeltern müssen akquiriert werden, Arbeitgeber werden ungeduldig weil Mama oder Papa nicht zur Arbeit kommen können. So stehen indirekt Existenzen auf dem Spiel.
Aber: Die Kommunen sind über die Minderausgaben sicherlich sehr erfreut.Die Stadt Köln spart eine halbe Millionen pro Streiktag. Die Stadt Homberg wird so einiges mit den gesparten Gehältern und laufenden Kosten der geschlossenen Einrichtungen sparen können. Ich fände es interessant, wie das reinvestiert wird oder ob das in die Sanierung des Haushaltes gesteckt wird.
Berechtigt oder Unberechtigt? Das sei dahingestellt!
Die ErzieherInnen profitieren vom Streik weil sie sich Luft machen können; die Kommunen profitieren vom Streik weil sie Gehälter sparen. Die Kinder und Eltern sind die Leidtragenden. Wenn allen doch so viel an unserem Nachwuchs liegt: Warum tragen erwachsene Menschen ihre Diskrepanzen auf dem Rücken von Unschuldigen aus?
Mein Unmut treffen alle Beteiligten
Zu 3:
Haben Sie eine bessere Idee, wie die Erzieherinnen auf ihre Situation, nämlich die schlechte Anerkennung ihrer Arbeit, aufmerksam machen sollen?
Viele Eltern haben Verständnis und unterstützen sie. Es gibt sogar Elterninitiativen, die für die Zeit des Streiks selber die Kinderbetreuung organisiert haben, indem sie sich abwechseln.
Zu 2:
Die Ausbildung der Erzieherinnen dauert insgesamt 5 Jahre, das ist so lang wie ein Uni-Studium. Das Gehalt ist leider bei Weitem nicht so wie bei Akademikern.
Dass sie eine einzige Erzieherin (nämlich die vom Hessentagspärchen) als Beispiel für "viel Zeit" anführen, halte ich für unredlich.
Außerdem offenbaren Sie in Ihrem Beitrag Ihre Geringschätzung dieses Berufes, indem Sie das Gehalt der Erzieherinnen mit unterbezehlten Jobs vergleichen. Es gibt immer Menschen, die weniger verdienen – ob das in Ordnung ist, ist eine andere Frage.
Es ist doch so, dass Erzieherinnen in der Bevölkerung häufig nur als "Spiele-Tante" gesehen werden. Dies entspricht schon lange nicht mehr der Realität.
In manchen anderen europäischen Ländern ist die Erzieherausbildung ein Uni-Studium, weil man erkannt hat, dass die Erzieherinnen eine sehr wichtige Bildungsaufgabe zu erfüllen haben. Dieser Beruf ist genauso wichtig wie der Lehrerberuf.
@Frau Schild
Ich muss Ihnen teilweise Recht geben.
Denn die ErzieherInnen haben eine Ausbildung und eben kein Hochschulstudium. Damit kann man den Vergleich zwischen LehrerInnen und ErzieherInnen gar nicht ziehen. Würde man das machen, müssten sich Krankenpfleger mit Ärzten, Gesellen mit Meistern und Angestellte mit ihren Vorgesetzten vergleichen. Die Bezahlung der Berufe ist eben qualifikationsbezogen und nicht der gesellschaftlich empfundenen Wichtigkeit. Ansonsten wären wir nicht in der sozialen Marktwirtschaft verankert sondern im Sozialismus……
Der Vergleich mit "anderen" europäischen Ländern hinkt ebenfalls, da es in Deutschland ein einzigartiges System der dualen Ausbildung gibt. So mancher Lehrberuf wird anderenorts als Bachelorstudium angeboten. Das heißt aber nicht, dass der Abschluß höherwertiger ist. Ich schlage aber zu Güte vor, aus dem Erzieherberuf ein Hochschulstudium mit Numerus Clausus zu machen, sämtlichen ErzieherInnen ihre Ausbildung abzuerkennen,ggf. nachschulen zu lassen und dann einem Akademiker entsprechend zu entlohnen.
Ich finde es aber toll, dass Sie das Parteibuch von ver.di so schön auswendig gelernt haben. Tolle Leistung, ….selber denken könnte helfen!
Und zu guter Letzt: Ich finde es super, wenn die Eltern in Homberg offensichtlich die Betreuung ihrer Kinder so optimal gestalten. Damit beweisen die ErzieherInnen, dass sie gar nicht benötigt werden und machen ihre Anstellung durch ihren Streik obsolet. Die Eltern, die dann doch eine Betreuung benötigen, können dann einen Verein gründen und als Elterninitiative eine/n Erzieher/in (mit seinen/ihren Gehaltsvorstellungen) anstellen und selbst bezahlen…. dann ist es mit der Solidarität schnell vorbei.
Oder wie wäre es mit Aussperrung? Hat doch soooo gut funktioniert!!!!!
Zu 5:
Ich war nie Mitglied von ver.di und kenne auch deren "Parteibuch" nicht, aber ich weiß, wie sich die Anforderungen an die Erzieherinnen in den letzten Jahren verändert haben – das Bewusstsein in der Bevölkerung zum Status der Erzieherinnen allderdings nicht.
Sie müssen die Kinder auf die Schule vorbereiten und niemand wird bestreiten wollen, wie schwierig das – je nach Elternhaus des Kindes – sein kann. Der Kindergarten hat sich von einer Aufbewahrungs-und Spieleinrichtung zu einer Bildungseinrichtung gewandelt.
Wenn sie meinem Vergleich Erzieher/Lehrer so vehement widersprechen, frage ich Sie: Möchten Sie nach 5 Jahren Ausbildung ein so mageres Gehalt haben?
Ihre aggressiven Worte hinterlassen allerdings bei mir den Eindruck, dass Sie sich mit der Problematik nicht objektiv auseinander setzen wollen – was Sie schreiben, ist Polemik.
P.S.: Ich bin persönlich in keiner Weise von der Sache betroffen.
Nachtrag zu 5 und 6:
Ihr Hinweis auf die – zu Recht hochgelobte – duale Ausbildung in Deutschland greift hier nicht. Offensichtlich wissen Sie nicht, dass die angehenden Erzieherinnen nach 2 Jahren Praktikum eine 2-jährige Ausbildung in einer Fachschule für Sozialpädagogik absolvieren müssen. Erst im abschließenden einjährigen Berufspraktikum wird ein kleines "Gehalt" gezahlt.
@ "Feststellen"
"Erzieheriinnen haben kein schlechtes Gehalt verglichen mit anderer Frauenarbeit." Andere Frauenarbeit. Das schlägt dem Fass hier ja wohl den Boden aus.
Und im Übrigen: Man darf nicht immer nur Vergleiche zu Schlechtergestellten ziehen.
Von was leben die angehenden Erzieherinnen in diesen 5 Jahren.
Könnten sie Bespiele bringen aus denen klar die finanzielle Situation hervorgeht?
Denn ohne diese Fakten kann ich nicht beurteilen, wie sich dieser Ausbildungsgang im Vergleich zu anderen Berufen einordnet.
Danke !
😈
Zu 9:
Während des Vorpraktikums gibt es in der Regel nichts – es sei denn, man findet eine Praktikumsstelle, die bereit ist, etwas zu zahlen.
Ob man mittlerweile in dieser Zeit eine Hilfe vom Staat bekommen kann, weiß ich nicht.
Während der zweijährigen theoretischen Ausbildung kann man BaföG beantragen, im Anerkennungsjahr (Berufspraktikum) gibt es ein kleines Gehalt.
zu 3.
"Sinn eines Streiks ist i.d.R. dem Arbeitgeber durch Mindereinnahmen einen Schaden zu setzen."
Wenn dies so wäre, hätte der Arbeitgeber genauso einen Grund, auf Schadenersatz zu klagen, wie die Streikenden einen Grund, Sie wegen Verleumdung anzuzeigen.
Sinn dieses Streikes ist, bessere Arbeitsbedingungen durchzusetzen. Der Arbeitgeber hat während des Streikes keine Lohnzahlungspflicht. Er kann eventuellen Schaden von sich abwenden, indem er Gesprächsbereitschaft zeigt und den Fortgang der Verhandlungen nicht be-/verhindert.
Schaden entsteht für die Kinder und in der Folge auch für die Allgemeinheit doch eher dadurch, dass, wenn sich die Arbeitsbedingungen nicht verbessern, an der Ausbildung des Personals gespart wird. Dies wird sich auch auf die Entwicklung, die Bildung/Ausbildung der Kinder, auswirken, die im Kindergarten ja für die Schule und den weiteren Lebensweg vorbereitet werden sollen.
Und – ja, ich bin ver.di-Mitglied und möchte gar nicht wissen, welche Bücher Sie auswendig gelernt haben.
Also dem Feststeller muss ich Recht geben.
Erzieherinnen verdienen mehr als eine examinierte Krankenschwester!
Alleinstehend 2000 netto, da kein ein Facharbeiter nur von träumen! Der muss meistens alleine seine Familie versorgen und bezieht keine Altersvorsorge aus dem öffentlichen Dienst.
meine Enkel basteln im Kindergarten, aber meistens durch die Hände der Erzieherinnen immer schön ordentlich ! Jungens haben schon lange das Nachsehen.
Ver.di kämpft mal wieder mit Trillerpfeifen und Kindertränen.
Die Kindertränen interessieren aber tatsächlich weder ver.di noch die Erzieheri/Innen. Diese Tränen werden nämlich von den Eltern, Großeltern, Nachbarn, (zusätzlich zu bezahlenden) Babysittern,… getrocknet.
Diese müssen den Kindern irgendwie erklären, dass sie bis auf weiteres nicht in den Kindergarten dürfen. Und diese müssen in irgendeiner Form die Betreuung der Kinder regeln. Dies ist mit zusätzlichen Kosten, viel Organisationstalent und dem Einsatz des (möglicherweise eigentlich schon gebuchten) Jahresurlaub verbunden. Möglicherweise auch mit der Angst um den eigenen Arbeitsplatz!
Um sich ein Bild der Gehaltsgefüge machen zu können (und nur so ist eine realistische Diskussion möglich!) anbei ein link
https://www.kav-hessen.de/media/exe/1/1bb7068f7ff4c138392d2e6664be9965/presseinformation_vom_8._mai_2015_der_vka.pdf
Um keine Missverständnisse aufkommen zu lassen: Gewerkschaften sind wichtig.
Ich persönlich finde es sehr bemerkenswert dass sich die Gewerkschaften und auch die Erzieher (!) bei diesem "Kampf" so gar nicht um den Nachwuchs kümmern. Es gibt laut ver.di und auch laut der Erzieherinnen einen eklatanten Nachwuchsmangel. Wegen der oben genannten vergütungsfreien Ausbildungszeit.
Jeder Auszubildende bekommt eine mehr oder weniger angemessene Vergütung. Warum setzt sich ver.di nicht primär dafür ein, dass dies künftig auch bei den Erzieherinnen der Fall ist? Dies hat für mich in dieser Verhandlung einen faden Beigeschmack.
Und noch etwas. Nein, es handelt sich bei einer Ausbildung nicht um ein Studium. Weder auf Bachelor noch auf Master Niveau. Und es gibt etliche, die einen Universitätsabschluss haben – die für wesentlich weniger Gehalt arbeiten.
Die Berufsgruppen die keinerlei Lobby haben, aber (dies ist meine persönliche Meinung) einen psychisch und physisch belastenden Job machen wie Krankenschwestern, Altenpflegerinnen, … können von den Erzieherinnengehältern nur träumen.
Zum Schluss noch ein Hinweis der im Hingucker oft gegeben wird:
Hombergs Kassen sind leer. Wer wird denn die Zeche zahlen (müssen)? Die Eltern. Die, die jetzt solidarisch mit den Erziehern auf die Straße gehen und dafür sind, dass die Bürgermeister doch bitte endlich die Gehälter erhöhen sollen, damit dieser für alle Seiten belastende Streik aufhört…
Auch an Mama, das war wenigstens fundiert, somit muss man sagen, Erzieherinnen haben für Nordhessen ein überdurchschnittliches Gehalt!
@ auch eine Mama
Ihr Beitrag hat den Faktencheck bestanden!
Nach der Ausbildung verdienen die Erzieherinnen monatlich ca. 100,00 € brutto mehr als Angestellte in der allgemeinen Verwaltung. Da diese aber mit Beginn der Ausbildung eine Vergütung erhalten, gleichen die Erzieherinnen diesen Fehlbetrag im Laufe ihres Berufslebens damit grob überschlagen wieder aus.
Vergleiche hinken natürlich immer, der Feuerwehrmann riskiert unter Umständen im Einsatz sein Leben – die Erzieherin kommt bestimmt manchmal abends "genervt" nach Hause.
Zum Glück haben wir die freie Berufswahl und jeder ist seines Glückes Schmied.
Der ortsansässige Handwerker bestaunt sicher das Gehalt der Erzieherin, aber auch das des VW-lers.
@ Mister X: Hier in Nordhessen haben wir – bis ggf. auf Kassel – nur freiwillige Feuerwehren. Und die erhalten kein Gehalt. Der Vergleich hinkt daher im Bezug auf Nordhessen. Aber in der o.g. Datei war das Vergleich enthalten, das ist richtig.
Ich bin jetzt mal polemisch und werfe meine ganz persönliche Meinung in die Runde: Die Erzieher/innen jammern auf hohem Niveau. Und auch ich vertrete die Ansicht, dass ggf. etwas an den Ausbildungsschrauben gedreht werden sollte und mehr Erzieher/innen je Gruppe eingeteilt werden könnten.
Leider ist sich jeder oft selbst der nächste und findet seinen Job belastender als andere Jobs. Erzieher sind da nicht anders als Altenpfleger o.Ä. Jeder Job hat seine Belastung, nur auf andere Weise.
Manche haben es schwerer als andere (ohne Lobby), manche müssen sich und ihren Job gar verteidigen – gelten u.a. Verwaltungsmitarbeiter oft als "faule, überbezahlte Beamte". Aber an diesem Beispiel sieht man gerade diese Stammtischparolen. In den Verwaltungen arbeiten vielleicht noch 5 % Beamte, der Rest sind Angestellte und die verdienen deutlich weniger als in der Privatwirtschaft. Und so ist es auch mit den – meistens im kommunalen Bereich beschäftigten Erzieher/innen. Natürlich haben sie deutlich deutlich weniger als z.B. VW-Mitarbeiter oder Ferrero-Mitarbeiter. Da läuft irgendwas verkehrt.
Ist aber klar, denn um VW-ähnliche Gehälter zahlen zu können, müssten die klammen Kommunen Beiträge für Kindergärten nehmen, die uns alle mit den Ohren schlackern lassen würden. Da beißt sich die Katze halt einfach in den Schwanz.
So schlecht bezahlt sind die meisten Jobs gar nicht – wenn man denn eine Vollzeitstelle hat. Falsch in diesem Land läuft es einfach mit den ganzen Minijobs und schlecht bezahlten Stellen. Da helfen auch 8,50 € brutto pro Stunde nicht, um die Misere zu ändern.
Wenn man sich die Tariftabellen anschaut, mag das nach "Viel" aussehen, was Erzieherinnen verdienen. Die Wahrheit ist, dass schon seit Jahren (Jahrzehnten) in vielen Einrichtungen die Soz.Päd. zum Erziehertarif bezahlt werden und die Erzieher zum Kinderpflegerinnentarif. Da kann man gut mit der Tariftabelle winken…..weiß ja keiner, wie die Leute eingestuft sind….
Ob das auf die Stadt Homberg zutrifft, kann ich allerdings nicht sagen.
@ T.Chris
Mit Ihrer Beurteilung hinsichtlich der Mini-Jobs stimme ich überein.
Wie diese Leute im Alter zurecht kommen wollen ist mir rätselhaft. Vermutlich wird mein Enkel einmal eine Einheitsrente bekommen, wie sie Prof. Biedenkopf (CDU) bereits vor Jahrzehnten zur Diskussion stellte.
Heute ist nur noch "in", wer sein Abitur baut und anschließend studiert. Soeben las ist auf HNA-online, dass eine Metzgerei in Melsungen nach 60 Jahren schließen muss, weil geeigneter Nachwuchs und ein Nachfolger fehlen. Der Metzger und Bäcker um die Ecke wird in den nächsten Jahren aussterben. Beim nächsten Lebensmittelskandal können dann alle aufschreien.
Ich finde es äußerst bedenklich, dass bestimmte Berufsgruppen immer weniger Wertschätzung erfahren. Aber wer weiß, wer zuletzt lacht, lacht am besten…und der gut geschulte Handwerker etc. lacht den beschäftigungslosen Akademiker aus.
Danach sollte es eigentlich weiter gehen!!!!
Der BERUF einer Mutter und Hausfrau sollte überdacht werden!
Wir sind anscheinend überhaupt nichts Wert oder?
Kein Gehalt keine Lobby. Nur zu Hause rumsitzen oder was?!?!
@ Uschi
Ich nehme an, dass Sie Mutter und Hausfrau sind. Ihren Frust kann ich nachvollziehen.
Betrachten Sie es positiv. Kinder sind ein Geschenk, das kein Minijob und kein Mindestlohn ausgleichen kann! Erinnern wir uns zurück: Die 68er und verschiedene Publizisten, allen voran Alice Schwarzer ("Emma") verteufelten das "Heimchen am Herd".Von Wahlfreiheit war plötzlich keine Rede mehr. Ein neues Rollenbild der Frau musste her.
Im Laufe der Jahrzehnte wurde das Bild der "Nur-Mutter und Nur-Hausfrau" verfälscht. Schade.
Der Redlichkeit halber darf jedoch nicht unerwähnt bleiben, dass viele Frauen gezwungen sind, das Famililieneinkommen aufzubessern.
@ 20 Mister X
Das haben Sie aber nett geschrieben . Und das als "Mister"!
Ein Problem der Frauen heutzutage ist sicherlich der von Ihnen genannte Punkt "Familieneinkommen". Das andere Problem ist die Gesellschaft. Bleibt die Mutter zuhause, ist sie das doofe Heimchen am Herd das ja nicht arbeitet (!!). Geht sie arbeiten, ist sie eine Rabenmutter "bei der man sich fragt, warum sie überhaupt Kinder bekommen hat".
@ 17 Frau Schild
Sind der Tarifvertrag und die Stufen für die Arbeitgeber nicht verpflichtend?
Es gibt doch sicher eine Tätigkeitsbeschreibung in der Qualifikationsanforderung und Tätigkeit festgeschrieben sind. Und so muss doch dann auch eingestuft werden?!
Aber die, die zu Hause bleiben müssen, werden in keinster Weise entlohnt.
Ganz im Gegenteil.
Es gibt nicht nur Familien, bei der der Mann das Familieneinkommen erarbeitet. Es gibt auch Alleinerziehende, Familien, die Beschäftigungen im Niedriglohnsektor haben oder zeitlich ungesicherte Arbeitsverhältnisse.
Solange die Gesellschaft immer weiter auseinander bricht in sehr Wohhabende und auf der anderen Seite die Armut zunimmt, ist es nur verständlich, ja notwendig, wenn sich die Menschen gemeinsam im Arbeitskampf für bessere Bezahlung einsetzen.
@ Auch eine Mama:
Nicht nur im Öffentlichen Dienst, auch in der Freien Wirtschaft (z.B. VW) ist man vor Jahren dazu übergegangen, Neueinstellungen nur noch zu schlechteren Bedingungen vorzunehmen.
Wer will dagegen klagen? Man war froh, eine Arbeit gefunden zu haben.
Der "Erzieherinnenmarkt" ist mittlerweile ziemlich leergefegt, wohl auch wegen der langen Ausbildung.
Es gibt die Frauenquote, Mütter und Väter Haben jetzt schon das Nachsehen.
steuerliche Entlastung für Kinder Fehlanzeige.
Verheiratete Frauen von Männern die gut verdienen, sind finanziell klar im Vorteil , wenn Sie zu Hause bleiben das lohnt sich und bringt finanziell mindest soviel wie eine Halbtagsstelle…..
Mütter die dazuverdienen werden bestraft, sie zahlen für die Unterbringung der. Kinder, werden besteuert und zahlen eigene Krankenkassenbeiträge, da lohnt es sich als beispielsweise Arztfrau zu Hause zu bleiben und ist ehrenamtlich tätig, das ist wirtschaftlicher.
Wirtschaftlich wird die Arbeit einer Mutter erst ganztags, aber für welchenPreis?
Außerdem gibt es wenige Stellen wo das möglich ist, beispielsweise Erzieherinnen , die Zeiten können mit der Betreuung der. Kinder gut angepasst werden.
Eine Ärztin hat Vollzeit ganz andere Arbeitszeiten, und für mich persönlich einen viel belastenderen Job, ein Abi mit 1, 0 langes schweres Studium und je nach dem was Sie für eine Ärztin ist ein nicht sehr viel höheres Gehalt, als Erzieherinnen.
Ich frage mich, welche der im Bundestag vertretenen Parteien ernsthaft bereit ist die Familie zu stärken. Früher schrieb sich die CDU dieses Ansinnen auf ihre Fahnen. Frau von der Leyen "versuchte" sich als Familienministerin an diesem Thema – nun ist sie für die Gewehre zuständig….
Der demografische Wandel scheint in Berlin nicht so recht angekommen zu sein. Da bleibt nur die Hoffnung auf die Zuwanderer…
Das Leben in dieser Gesellschaft wird kälter.
Die Kluft zwischen ARM und REICH wird immer größerer. Der Arbeitsdruck nimmt immer mehr zu. Burnout heißt das Schlagwort heutzutage. Der Kleinsparer, der sich um das Alter sorgte und deshalb vorsorgte, wird Dank der EZB enteignet. Alles ist alternativlos, wie Mutti immer sagt.
Hauptsache der DAX bewegt sich in schwindelerregender Höhe – wobei wir wieder bei den Reichen sind.
Der Sozialismus brach zusammen; der Turbo-Kapitalismus kommt dem näher, wenn es so weitergeht.
@ Luise
"…. und je nachdem was für eine Ärztin sie ist; ein nicht viel höheres Gehalt als Erzieherinnen."
Da sprechen Sie bestimmt die Assistenzärzte in Krankenhäusern an. Auf diese Personengruppe triftt dies auch zu. Danach geht es aber schon weiter aufwärts mit dem Salär….
Stationsarzt, Oberarzt und vielleicht sogar einmal Chefarzt.
Wenn die Götter in weiß (Chefärzte) an ihre untergeordneten Kollegen etwas abtreten würden, wäre allen geholfen….
Aber auch der gute Landarzt kann sich ein Au-pär-Mädchen für die Kinder leisten.
Das ist auch gut so.
Ja, dann hat doch DIE Luise Recht Herr Mister x! es gibt viele Assistenzärtinnen, die nicht besser bezahlt werden, als Kindergärtnerinnen , das ist nicht ok!
Thema Kindergeld
Das normale Kindergeld ist einkommensunabhängig. Es dient ja dem Kind. Sobald jedoch ALG II oder ähnliches gezahlt werden wird es mit dem Einkommen verrechnet. Als Ersatz darf man sich dann die paar Groschen des Bildungsgeldes ergattern.
Ab einem bestimmten einkommen lohnt es sich auf das gesetzliche Kindergeld zu verzichten und stattdessen das Kind steuerlich geltend zu machen.
So kann man je nach Einkommen so um die 400 € "Kindergeld" erhalten.
Summasummarum wird zuviel und an den falschen Stellen Familienförderung betrieben.