Stadt und Unger-Ingenieure in enger Verbindung
Unger-Ingenieure stellte am 18.11.2021 im Auftrag der Stadt eine Präsentation über einen Geh- und Radweg entlang der Stadtmauer zwischen Holzhäuser Straße und Hessenallee vor. Die Präsentation ging davon aus, dass wegen des Baus der Hersfelder Straße das Fundament der Stadtmauer mit gesichert werden müsse. Die dafür notwendige Baustraße sollte anschließend zu einem Geh- und Radweg ausgebaut werden, wofür bereits Querschnittspläne und ein Kostenplan vorgelegt wurden.
Gefährdung der Stadtmauer, deren Untersuchung und die Planung für eine gegebenenfalls notwendige Verstärkung wurde bisher weder beschlossen, noch wurden dafür Kosten ermittelt. In der Präsentation bezog sich Unger-Ingenieure auf eine Untersuchung, die von Privat beauftragt worden war, und tat so, als ob das die Grundlage für die Verstärkung der Fundamente der Stadtmauer gewesen sei.
Wieso geht Unger nur davon aus, dass das Fundament der Stadtmauer gesichert werden muss? Beim Einsturz der Burgmauer lag es nicht am Fundament, die Mauer war oberhalb ausgebrochen. So etwas könnte auch an der Stadtmauer möglich sein, und erst recht auf der anderen Seite der Hersfelder Straße an der hohen Stützmauer.
Foto: Schaden an der Burgmauer 2015
Täuschung
Unger-Ingenieure und die Stadt täuschten die Stadtverordneten. Gehört ein solches Vorgehen zu dem Geschäftsstil von Unger-Ingenieure insgesamt. oder war das nur eine Aktion des Homberger Büros?
28. November 2021
An: <da@unger-ingenieure.de>
Betreff: Präsentation "Stadtmauer Homberg"Sehr geehrter Herr Zimmermann, sehr geehrter Herr Kilian, sehr geehrter Herr Knoll,
als Geschäftsführer der UNGER ingenieure Ingenieurgesellschaft mbH möchte ich Sie über eine Präsentation "Hersfelder Straße Stadtmauer" von Herrn Michael Schmoll-Feller aus Homberg informieren, die im Bauausschuss am 15. 11. 2021 vorgelegt wurde. Siehe Anhang
Im Abschnitt "Baugrund Untersuchung" wurden Fotos und Untersuchungsblätter vorgelegt, die das Büro Kratzenberger in Kassel im Auftrag für die Eigentümergemeinschaft des Grundstücks Webergasse 8 durchgeführt hat. Der Auftrag lautete "Verformungsuntersuchung Wohnhaus"
In der Präsentation wird der Eindruck erweckt, dass die Untersuchung der gesamten Stadtmauer gegolten hat und Kratzenberger für die Stadtmauer eine Verstärkung der Gründung der Stadtmauer zwischen Holzhäuser Straße und Hessenallee empfohlen hat. Für diese Sicherungsarbeiten müsse entlang der Stadtmauer eine Baustraßen eingerichtet werden, die anschließend zu einem Geh- und Radweg ausgebaut werden soll. Dafür wurde bereits eine Kostenaufstellung präsentiert.
Herr Kratzenberger teilte mir mit, dass sein Auftrag sich nur auf den Bereich des Grundstücks Webergasse 8 bezogen habe. Er hat einem Mitarbeiter der Stadtverwaltung lediglich gesagt und darauf hingewiesen, wo an der weiteren Stadtmauer Untersuchungen sinnvoll sein könnten. In der Unger-Präsentation wird nur die Stadtmauer oberhalb der zukünftig zu sanierenden Hersfelder Straße erwähnt, nicht aber die hohe talseitige Stützmauer auf der östlichen Seite der Straße.
Für die Sicherung der Stadtmauer liegt weder ein Auftrag zur Untersuchung, noch Untersuchungsergebnisse, noch eine Kostenaufstellung dafür vor. Für den späteren Gehweg ist jedoch bereits eine ausführliche Kostenplanung erstellt worden. In der Stadtverordnetenversammlung waren es zwei Stadtverordnete, die erst darauf hinweisen mussten, dass der Weg wegen der großen Steigung nicht als Radweg ausgewiesen werden kann.
Diese Präsentation zerstörte das Vertrauen in die Seriosität ihres Unternehmens. Ich kann mir nicht vorstellen, dass das in Ihrem Interesse liegt und bitte Sie kurzfristig um Ihre Stellungnahme. Mit freundlichen Grüßen Delf Schnappauf
Die Geschäftsführung ist nicht auf die Frage eingegangen, sie hat sich nicht distanziert.
29. November 2021 Sehr geehrter Herr Schnappauf, das Projekt wird in unserer Niederlassung in Homberg bearbeitet, dort sind die Details zu der Maßnahme bekannt. Insofern verweisen wir Sie an unseren Niederlassungsleiter Peter Capitain – Mail in cc an Ihn zur Info. Freundliche Grüße Stefan Knoll
Der Geschäftsführer ging nicht auf die Frage ein, deshalb habe ich erneut geschrieben:
2. Dezember 2021, Sehr geehrter Herr Knoll, es geht nicht um "Details zu der Maßnahme", über die ich Sie und die Geschäftsleitung informiert habe.
Es geht darum, wie Sie als Geschäftsleitung zu den Praktiken stehen, die in der Präsentation sichtbar geworden sind. Von einem Ingenieur erwartet man gemeinhin, dass er sich an Fakten hält.
Es ist Ihre Entscheidung als Geschäftsführer, wie sich Unger Ingenieure in der Geschäftswelt präsentieren möchte.
Akzeptieren Sie dieses Geschäftsgebaren oder distanzieren Sie sich davon?
In Erwartung Ihrer Stellungnahme mit freundlichem Gruß Delf Schnappauf
Die Geschäftsleitung von Unger Ingenieure hat sich seitdem nicht von dem Geschätsgebaren distanziert.