Schuld oder Verantwortung
"Herr Dr. Ritz merkt an, dass es bei der vorliegenden Diskussion nicht um die Suche nach irgendwelchen Schuldigen gehen sollte.
Er erklärt weiter, dass bisher nicht gebaut, sondern gezielt freigelegt wurde, wodurch der desolate Zustand des Hauses erst festgestellt werden konnte.
Aus diesem Zustand ergeben sich Konsequenzen und darüber diskutieren wir gerade, so Bürgermeister Dr. Ritz. "Protokoll der Stadtverordnetenversammlung 26.1.2017
Dr. Ritz spricht von Schuld – aber nicht von Verantwortung.
Am baulichen Zustand des Gebäudes der ehemaligen Engelapotheke hat niemand Schuld. Die Schadensursachen liegen in der Vergangenheit, heute sind die Folgen zu tragen.
Dr. Ritz trägt als Bürgermeister aber Verantwortung, dafür wird er bezahlt. Er hat die Verantwortung für die Planung der Baumaßnahme zu tragen. Dies Planung ist nicht fachgerecht erfolgt.
Von einer Gruppe Studierender aus Alsfeld wurden die starken Verformungen im Gebäude aufgenommen. Das zeigt eindeutig, dass in dem Gebäude Verformungen eingetreten sind, also muss es dafür auch Ursachen geben. Genau diese Ursachen sind im Rahmen der Grundlagenermittlung nicht ermittelt worden. Der Kasseler Architekt Köhne von der WAS hatte das in den Leistungsphasen 1 bis 3 zu erarbeiten.
Schadenskartierung ist die Grundlage für die Planung
In der Leistungsphase 1 sind die Grundlagen für das Bauvorhaben zu ermitteln. Das verformungsgerechte Aufmaß gehört dazu wie eine umfassende Schadenskartierung. An der umfassenden Schadenskartierung hat es gefehlt. Ein paar kleine Sichtfenster irgendwo im Putz reichen nicht aus. Was eine Schadenskartierung zu leisten hat, erlernen die Architekten. Wenn der Architekt nicht die dafür notwendigen Erfahrungen hat, darf er diese Leistung nicht übernehmen. Erst auf der Basis der Schadenserfassung kann eine Kostenplanung erfolgen. Die Kostenangaben des Architekten Köhne waren oberflächlich, sonst hätte es jetzt nicht diese Kostensteigerungen gegeben.
Der Bürgermeister ist verantwortlich
Aber auch die Stadt als Bauherr darf eine nur oberflächliche Schadenskartierung nicht als erbrachte Leistung annehmen. Genau das scheint niemand in der Bauverwaltung geprüft zu haben. Der Bürgermeister hat in der Verwaltung die Organisationsgewalt, also hat er auch diesen schwerwiegenden Mangel zu verantworten.
Mit dem Gerede von der Schuld, das Dr. Ritz ins Spiel bringt, versucht er nur von der Verantwortung abzulenken. Ja, es hätte vernünftiger geplant und weniger überstürzt gehandelt werden müssen. Doch es geht weiter – unbelehrbar. Obwohl noch keine Kostenermittlung vorliegt, wird im Gebäude Obertorstraße abgerissen, ohne dass ein Beschluss dafür vorliegt. Es gibt keine Kostenermittlung, Alternativen sind nicht geprüft worden.
Statt Gesamtkonzept scheibchenweise und teurer weitermachen
In der Stadtverordnetenversammlung sprach Dr. Ritz von der scheibchenweisen Planung des Ärztehauses, die so zu dem jetzigen Fiasko geführt hat. Doch daraus zieht er keine Lehre, sondern treibt den Umbau im Obertor genauso scheibchenweisen voran, ohne dass eine geordnete Gesamtplanung vorliegt. Das Ergebnis könnte enden wie beim Ärztehaus.
siehe auch:
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Schuld oder Verantwortung
Ich kenne keine Berufsgruppe, die die Verantwortung für Fehleinschätzungen besser als Politiker von sich weisen/kaschieren können.
Die rote Linie zieht sich von Berlin über Wiesbaden bis nach Homberg ( Efze )
Dr. Ritz hat die Reifeprüfung im Eilverfahren abgelegt.
Der Weg kann nur in die Parkstraße führen. đ
Parkstr?
Dazu müsste er aber wie einst Herr Neupärtl die Seiten wechseln.
Noch ist Dr. Ritz doch parteilos.
Für die Karriere kann er sich zu gegebener Zeit das richtige Parteibuch zulegen.
Mit den Machern der Homberger SPD kann er doch gut….. đ
Er war der Wunschkandidat der CDU. Er wurde im Wahlkampf kräftig unterstützt. Die SPD aber war ihrem Kandidaten (nicht zum ersten mal) untreu. Insofern ist ein Seitenwechsel nötig. Vielleicht hat er ja auch schon stattgefunden.
Einfach mal die Mühe machen und schauen, wer welche Ämter in welchen Bereichen innehat. Kreistag, Kreisausschuss, Parteibereich bis Unterbezirk. Bürgermeister, Stadträte und Stadtverordnete. Aufsichts- und Verwaltungsräte.
z. B. das was in der nächsten StaVO erfolgt:
2. Wahl einer Vertreterin/eines Vertreters und einer Stellvertreterin/eines Stellvertreters in die Verbandsversammlung des Wasserverbandes Schwalm
Dazu dann noch Vereine wie den Lions Club. Oder Vorstandsmitglied einer Gesellschaft wie der kbg.
Dies ist keine Kritik am Lions Club und seinen Zielen. Nur an der Verquickung von Ämtern. Da schlägt an der MdB den Staatssekretär vor – und dieser bedankt sich brav und schlägt den MdB vor. Mit Zahlen die irgendwei an SED Zeiten erinnern. Weil meist nicht geheim gewählt wird.
Da entsteht dann eine Menge an Gruppendruck. Wie in Hombersg Parlament scheinbar mit bravour geübt. Dafür sorgt schon im Vorfeld die ARGE.
Wäre jeder nur in einer Position anzutreffen, wäre es für meine Begriffe wesentlich demokratischer.
Zu Mister X:
Unser Bürgermeister ist nunmehr seit über 2 Jahren für die Stadt Homberg tätig. Die Art und Weise, wie er vorgeht, erinnert mich an ein Schachspiel. Da gibt es die Bäuerchen (Stadtverordnete), danach die Offiziere (Magistratsmitglieder) und als wichtigste Figur die Dame, die das Feld in alle Richtungen bestreichen kann. Die Stadt Homberg dient als eigentliches Spielfeld.
Wenn man sieht, mit welcher Schlagzahl dieser Bürgermeister innerhalb der ersten Jahre hier in Homberg agiert, kann man erkennen, dass all das, was er sich vornimmt, er auch durch die Stadtverordnetenversammlung und den Magistrat durchbringt. An all diesen Massnahmen kann man sein Durchsetzungsvermögen gut erkennen. Auch stimmt es mich nachdenklich, dass übergeordnete Institutionen bei vielen Massnahmen keinen Einhalt gebieten, obwohl wir uns unter dem Rettungsschirm befinden. Gibt es da etwa schützende Hände?
Allein mir fehlt der Glaube, dass dies letztendlich alles nur dem Wohl der Stadt Homberg dient, denn dieses Durchsetzungsvermögen prädestiniert nahezu jede Person, auch für höhere Aufgaben gut gewappnet zu sein. Momentan keiner politischen Partei anzugehören wird sich in der Zukunft noch als sehr positiv herausstellen. So ist man offen für jede politische Gruppierung, die vom Wähler in Verantwortung gesetzt wurde, und kann seine Leistung zur Verfügung stellen. Ob dies nun bei einer CDU oder SPD der Fall sein wird, hat, glaube ich, für jemanden, der seine Karriere nach vorne führen will, nur sekundäre Bedeutung.
Ob dieses ganze "Spiel" letztendlich zu einem Remis führt, bei dem beide Seiten gleichzeitig sich als Gewinner sehen können, bleibt zu hoffen. Wenn die Dame, sprich Bürgermeister, gewinnt, kann es aber auch so sein, dass die Stadt Homberg der eigentliche Verlierer ist. Hier denke ich an die weitere Verschuldung, an die fehlende Verantwortung für das Abtragen von Schulden und auch eine nicht vorhandene zielorientierte Vorgehensweise. Ich gebe jedoch nicht die Hoffnung auf, dass beide Seiten gewinnen werden, und dies ein Remis auf sehr hohem Niveau sein wird.
Phil Androp
"Er war der Wunschkandidat der CDU. Er wurde im Wahlkampf kräftig unterstützt."
Da bin ich ganz bei Ihnen.
Meines Erachtens wurde er duch CDU-Granden angesprochen und zur Kandidatur ermutigt.
Homberger, jung, mit dem nötigen Abstand zu seiner Heimatstadt, aus gutem Hause stammend u.v.m.
Die Rechnung der Strategen ging bekanntlich auf.
Ein Kandidat unter CDU-Flagge wäre damals grandios gescheitert.
Die SPD und ihre Kandidaten (…)
Ein besonderes Kapitel: Berlin, Wiesbaden und u. a. Homberg lassen grüßen.
Mal sehen, wie lange der Martin Schulz der große Darling ist. Immerhin macht er die CDU für den Moment nervös.
Es scheint so, dass die Wähler gemäß den aktuellen Umfragen Angela Merkel nicht mehr als Kanzlerin wollen. Die Wähler im Land sind scheinbar nicht so vergesslich, wie es in Homberg teilweise anmutet.
Bei der ganzen Diskussion nicht vergessen:
Es gibt noch andere lukrative Posten im politischen Geschäft. Spontan fallen mir ein Staatssekretär, Regierungspräsident, Polizeipräsident in einer Großstadt, Landrat und und….
Durchsetzungsvermögen ist der Anfang zum Erfolg.
MP Bouffier wird schon ein Auge auf den Homberger geworfen haben, der die Stadtverordneten an der kurzen Leine hält.
Auf der Karriereleiter nach oben gibt es natürlich auch Verlierer (…)
Hoffen wir, dass es nicht die Einwohner Hombergs sind.
P.S.: Wenn der Hess. Landesvater seine Beamten weiterhin von der allgemeinen Einkommensentwicklung ausnimmt, wird es nichts mit der Wiederwahl.
Der Probelauf startet im Herbst 2017. đ
Homberger Gewissen
Ich gehe d'accord mit Ihnen!