Schoofs schöner Schein
Richtigstellung vom 21.10.2105:
Die ANP Architektur- und Planungsgesellschaft Kassel macht darauf aufmerksam, dass sie nicht für die Architektur verantwortlich ist.
siehe hier.
Die Planer präsentieren ihr Projekt eines Einkaufszentrums auf dem Ulrich-Areal jetzt mit einer neuen Ansicht.
Ein Blick auf die Ecke Ziegenhainer Straße/Bindeweg.
Mit den Giebeln sollen die Formen aus der Altstadt aufgenommen werden. Ein Restaurator des Zimmererhandwerks sprach die konstruktiven Probleme dieser Konstruktion an und wollte wissen, welche Funktion sie hätten.
Statt auf die Funktion und die konstruktiven Schwächen einzugehen, verwies der Architekt der ANP auf andere Beispiele [Frankensteiner Hof in Frankfurt] in der neueren Architektur. In den Beispielen waren die Giebel genutzt und bildeten das Dach von rechteckigen Baukörpern. Das waren klare, saubere Lösungen, die ganz im Gegensatz zu der Homberger Lösung steht. Die Beispiele waren aus Ballungsräumen mit hohen Bodenpreisen, wo jeder Raum ausgenutzt werden muss.
Quetschgiebel
Mit den Giebeln soll die Gebäudeecke ein Gesicht bekommen. Die Hausbreite an der Sichtseite wird auf der Rückseite "gequetscht", sie ist dort nur noch halb so breit. Dann wurden die Rückseiten noch mit einem glatten Schnitt begradigt. Einen Dachraum hinter dem Giebel gibt es nicht. Es ist nichts weiter als eine Dachkonstruktion ohne Sinn. Es ist zudem eine teure Konstruktion, im Bau wegen der schiefwinklingen Flächen und in der Unterhaltung wegen der innenliegenden Kehlen.
Homberger Vorbild sieht anders aus
Die alten Homberger konnten es besser. Ein schönes Beispiel steht am Marktplatz und wurde in der letzten Zeit von einem Zimmerermeister und Restaurator fachgerecht überarbeitet.
Der ANP-Entwurf ist für eine historische Stadt wie Homberg unakzeptabel, es ist eine Scheinfassade, die die phantasielosen Kubikmeter Flachbau kaschieren soll.
Druckansicht
Was wäre denn eine weitere Alternative?
Giebel finden hier keinen gefallen. Auf dem Schneiderareal will wiederum niemand eckige Flachbauten haben. Welche Möglichkeiten bleiben da noch?
zu 1: Gegen Flachbauten hat auf dem Schneider-Areal bisher niemand gesprochen. Es ging bisher immer um die Höhe. Außerdem soll der Bau für den Elektormarkt ein Pultdach erhalten.
Auf dem Ulrichgelände wird auf die Scheingiebel ohne Funktion hingewiesen. Damit ist keine Aussage pro oder contra Giebel erfolgt.
Die Giebel sind zu hoch gezogen. Und die 4 Fenster sehen so seelenlos aus.
Das hat nichts mit einer Architektur zu tun die sich an einem historischen Vorbild orientiert.