Foto: Teilansicht des Eckhauses Holzhäuser Straße/Untergasse. Die Fenster wurden von Teilnehmern des "Summer of Pioneers" mit bunten Streifen beklebt, um sie als Freiraum kenntlich zu machen. Die Streifen sind inzwischen entfernt, die Räume leer und als Idee sollen im Erdgeschoss Büro- oder Läden einziehen – Läden, die jetzt schon nicht da sind.
Der Fraktionsvorsitzende der Grünen über Kritik an zwei Beschlüssen der letzten Stadtverordnetenversammlung. Die HNA räumt ihm am 30.10.2025 einen großen Beitrag ein. Darin klagt er:
„Insbesondere durch das Votum beider Fraktionen gegen die Entwicklung von Holzhäuser Straße 14 und 16 und das Mikroquartier Zaubergarten entsteht großer Schaden für die Stadt“, glaubt Bölling und zeigt kein Verständnis für „diese Blockade“.
„Für beide Projekte gibt es schlüssige Entwicklungskonzepte.“
Mit der Idee, ein kleines, zentrales Quartier in der Untergasse mit der EKS zu einem außerschulischen Lernort zu entwickeln, würde nicht nur die Innenstadt aufgewertet, sagt der Grünen-Fraktionsvorsitzende. „Homberg kann sich so
auch als Schulort profilieren und junge Menschen für die mittelalterliche Altstadt faszinieren.“
Als „massiv schädlich“ für die Stadt bezeichnet Bölling die Ablehnung der Sanierung der Holzhäuser Straße 14 und 16. Quelle: HNA 30.10.2025, S.3
Übrigens: Es gibt keine mittelalterliche Altstadt in Homberg. Die Gebäude aus dem Mittelalter sind zum größten Teil in der Folge der Reformation und der dadurch ausgelösten Kriege zerstört worden.
Schlagworte sind kein schlüssiges Entwicklungskonzept
Was bisher von der Stadt über das Mikroquartier Zaubergarten und die Wohnungssanierung in der Holzhäuser Straße 14/16 veröffentlicht wurde, ist nicht mehr als eine Idee. Zu einem Konzept gehört mehr: Detaillierte Aussagen zu der Realisierung und der Finanzierung, die geprüft werden können. Daran fehlt es. Was Bölling Entwicklungskonzept nennt, ist nicht mehr als eine Idee.
Es gehört zu einem demokratischen Vorgehen, dass unterschiedliche Auffassungen angehört werden und darüber ein Diskussionsprozess beginnt, in dem Vor- und Nachteile erörtert werden.
Dazu gehört auch, dass eine Idee abgelehnt werden kann.
Reife haben die vorgelegten Projekte noch nicht erreicht. Es wäre leichtfertig, in diesem Anfangszustand einer Idee sofort bindende Beschlüsse zu fassen.
Schon einmal war die Fraktion der Grünen von einem Projekt überzeugt – so überzeugt, dass sie sachliche Argumente ignorierte. Für die Realisierung des Projektes stimmten die Grünen damals für den Abriss des Hauses. in dem jetzt preiswerte Wohnungen durch den Bauhof gebaut werden sollen – ohne die rechliche Situation zu prüfen und die Kosten zu kalkulieren.
Dieses Lieblingsprojekt der Grünen war das Einkaufszentrum östlich des Marktplatzes, das wollten sie unbedingt haben. Es ist nie gebaut worden. Ein Beispiel für die luftige Entscheidungsbasis bei der grünen Fraktion.
Zeichnung: Planung eines Einkaufszentrums östlich des Marktplatzes.
Damit die Warenanlieferung überhaupt möglich wäre, sollte das Eckhaus Holzhäuser Straße/Untergasse abgerissen werden.(siehe Pfeil)