Auf der Homepage und an den Stadteingängen Hombergs sind jetzt die Namen der Städte zu lesen, mit denen Partnerschaft gepflegt wird.
Um Stolin in Weißrussland bemüht sich seit Jahren ein mitglieder- und einsatzstarker Partnerschaftsverein [1] in dem viele Homberger tatkräftig mitarbeiten. Die regelmäßigen Berichte in der HNA über die Hilfstransporte und die Freizeiten für die Kinder aus Stolin zeugen davon. Der Bürgermeister – seit 2002 im Amt – hat die Partnerstadt bisher noch kein einziges Mal besucht.
Ganz anders dagegen die Kontakte zur englische Stadt Bridgwater. Allein im letzten Jahr war der Bürgermeister zwei Mal in offizieller Mission in Bridgewater. Diese Partnerschaft scheint er intensiv zu pflegen [2]. Die Magistratsmehrheit bewilligte ihm auch jedes Mal ein besonderes Privileg, er durfte seine Ehefrau auf Kosten der Stadt mitnehmen. Über diese Besuche fand man in der Presse oder auf der Homepage der Stadt keine Berichte. Es ist unbekannt, was das Ehepaar Wagner tatsächlich für die Partnerschaft getan haben. Auch der englische Partnerschaftsverein ist bisher nicht zu erreichen gewesen. Als ich mich nach der Telefonnummer des neuen Vorstand bei der ehemaligen Vorsitzenden erkundigen wollte, wurde der Hörer abrupt aufgelegt.
Städtepartnerschaften sollen die Verbindung zwischen den Bürgern der Städte fördern. Gibt es eine Erklärung für das Interesse an Bridgewater? Wie man hört, verbringt ein Kind der Bürgermeisterfamilie ein Auslandsschuljahr dort. Sicherlich hat jederman Verständnis, wenn die Eltern ihr Kind besuchen. Kein Verständnis kann man aufbringen, wenn das unter dem Vorwand der Partnerschaftspflege aus der Stadtkasse bezahlt wird.
In diesem Fall wäre dem Bürgermeister gar nicht einmal der Hauptvorwurf zu machen, sondern der muss den CDU- und FDP Stadträten gelten, die diese Finanzierung bewilligt haben. Und das bei der desolaten Finanzlage der Stadt.
Dem Bürgermeister ist nur die politische Instinktlosigkeit vorzuhalten, mit der er sich aus Steuergeldern bedient.
Selbst wenn er ein- oder zwei offizielle Gespräche mit Vertretern von Bridgewater geführt haben sollte – wäre das nicht auch telefonisch gegangen? Stehen Aufwand und Nutzen im richtigen Verhältnis? Bei jedem Steuerzahler, der seine Pkw-Kosten beim Finanzamt geltend macht, wird gefragt, wie groß ist der berufliche und wie groß der private Anteil an der Nutzung.
Die französische Partnerstadt Fresnes wurde vom Bürgermeister gleich zu Besiegelung der neuen Verbindung vor zwei Jahren besucht. Ansonsten ist das eine noch junge Partnerschaft, die sich noch entwickeln muss.
Kommentare sind deaktiviert Empfänger "Partnerschaft oder Privat?"
#1 Kommentar von Rumburak am 2010 Januar 19 00000001 6:52 pm 126392354806Di., 19 Jan. 2010 18:52:28 +0100
In einem anderen Bericht schrieb ich:
>Der beste Bericht den ich bisher im Hingucker gelesen habe…
>
>…
>
>Hoffentlich ist das Pulver für eine gute Berichterstattung jetzt nicht schon für 2010
>verschossen.
Das Pulver scheint leider schon verschossen.
Hört man nur, das ein Kind der Bürgermeisterfamilie ein Auslandsschuljahr in Bridgewater verbringt oder verbringt es ein Auslandsschuljahr dort ? Besucht der Bürgermeister sein Kind auf Kosten der Stadtkasse oder tut er es nicht ?
Berichtet man mit „Wie man hört …“ über Fakten ?
Wenn der BM sein Kind auf Kosten der Stadtkasse in Bridgewater besucht ist das ohne Zweifel eine große Sauerei. Tut er dies nicht, ist das eine genauso große Sauerei vom Hingucker es so zu berichten.
Rumburak
#2 Kommentar von Barolle am 2010 Januar 19 00000001 7:31 pm 126392588607Di., 19 Jan. 2010 19:31:26 +0100
Zu 1. Ja. Konkretes wäre besser!
Aber manches fängt halt so an.
So oder so! We will see.
Ein schönes Neues noch!
#3 Kommentar von Rumburak am 2010 Januar 19 00000001 9:56 pm 126393460009Di., 19 Jan. 2010 21:56:40 +0100
@DMS
Noch 2 Fragen:
Bemerkt man eigentlich irgendwann gar nicht mehr das man solche Formulierungen benutzt, verwendet man sie bewußt oder ist das ganz einfach der Stil der neuen „vierten Gewalt“ ?
Die traditionelle „vierte Gewalt“ kennt ja diesen Stil auch in der „Boulevardpresse“, wobei dieser eine sehr stark eingeschränkte Seriosität zugeschrieben wird.
Versteht sich der Hingucker vielleicht als „Boulevardblog mit eingeschränkter Seriosität“ ?
@Barolle: Auch ein schönes Neues !
Rumburak
#4 Kommentar von Himbeere am 2010 Januar 19 00000001 10:30 pm 126393661710Di., 19 Jan. 2010 22:30:17 +0100
Jedenfalls hört man vom Hören Sagen , dass der Bürgermeister gerne mit seiner gesamten Familie in England ist, sind aber die Engländer hier, ist seine gesamte Familie verschwunden…
#5 Kommentar von IM Shredder am 2010 Januar 20 00000001 9:21 am 126397570209Mi., 20 Jan. 2010 09:21:42 +0100
Das Problem bei dem Versuch der Korrektheit ist es, Daten und Informationen zu erhalten.
Wie man weiß werden Fragen nicht, unvollständig oder auch mal falsch beantwortet. Und das dauert Ewigkeiten.
Gäbe es die Möglichkeit für den Bürger, einfach mal so ins Rathaus zu gehen und Einsicht zu nehmen würde manches leichter.
#6 Kommentar von Schlau am 2010 Januar 20 00000001 3:35 pm 126399815603Mi., 20 Jan. 2010 15:35:56 +0100
An den Stadtverordnetenversammlungen teilnehmen ! Das würde den Horizont für die Situation in Homberg erweitern ! Immer ersteinmal klein anfangen !
#7 Kommentar von Barolle am 2010 Januar 20 00000001 5:33 pm 126400519805Mi., 20 Jan. 2010 17:33:18 +0100
Leicht gesagt – aber schwer in die Tat umzusetzen, wenn du kein Auto hast!
Und ehrlich gesagt finde ich es nicht gut, Sitzungen in den Ortsteilen zu machen.
Dadurch wird u.a. auch eine feste technische Gestaltung einer Sitzung schwierig, weil man alles transportieren und aufbauen muss!
Selbst der Rathaussaal, finde ich, ist wenig geeignet weil zu klein!
#8 Kommentar von Möwe am 2010 Januar 20 00000001 8:10 pm 126401464408Mi., 20 Jan. 2010 20:10:44 +0100
An Barolle: Fahrgemeinschaften bilden und Menschen mit Auto überzeugen hinzugehen und mitzunehmen früher hatten die Menschen auch kein Auto und waren auf den Sitzungen. Die haben das Auto geteilt !
#9 Kommentar von Barolle am 2010 Januar 21 00000001 7:16 am 126405457707Do., 21 Jan. 2010 07:16:17 +0100
Fahrgemeinschaften sind eine gute Idee!
Da könnten sich doch die Stadtverordneten andienen als Service für die Bürger und parteiunabhängig!
Oder einen Fahrdienst der Stadt!
Der wäre rechtlich bestimmt ohne Probleme!
Wenn es um Anlässe wie den Hessentag 2009 ging, konnte man mit Fahrzeugen des THW bzw der Feuerwehr auch Bürger nach Melsungen fahren und auch wieder abholen!