Parkinsonsches Gesetz und die kriminelle Gefahr
Abbildung: Zwei aktuelle Kriminalfälle, der finanzielle Schaden und die unterschiedlichen Begriffe
Das Parkinsonsche Gesetz
1957 formulierte der britischen Soziologe C. Northcote Parkinson mehrere ironisierende Gesetzmäßigkeiten, so auch das Gesetz der Trivialität:
Die auf einen Tagesordnungspunkt verwendete Zeit ist umgekehrt proportional zu den jeweiligen Kosten.“
"Das bedeutet, dass in Diskussionen die einfachsten Themen am ausführlichsten diskutiert werden, da davon die meisten Teilnehmer etwas verstehen und nicht die Themen, die am wichtigsten sind." Quelle
Dieses Parkinsonsche Gesetz trifft nicht nur auf einen Sitzungsverlauf zu, sondern auch auf die Themenauswahl.
Kriminalität im Kleinen
Nachdem die von der SPD beantragten Blumen vom Luther-Schriftzug auf dem Burgberg verblüht sind, versucht die Homberger SPD mit Law und Order Zustimmung in der Bevölkerung zu finden.
Der Magistrat solle unverzüglich Maßnahmen zu mehr Sicherheit in der Kernstadt umsetzen.
Projekt "Sicheres Homberg": Nachtruhe auf dem "Alten Friedhof" von 20 bis 5 Uhr herstellen.
Einzelmaßnahmen zur Zielerreichung:
# Entsprechende Beschilderung an den Zugängen.
# Platzverweise für die Personen, die sich nicht daran halten.
# Mehr Präsenz in den Nachtstunden von Mitarbeitern des Ordnungsamts und der Polizei.
# Einsatz von Sozialarbeitern zur Verbesserung der Situation.
# Abschreckende dauerhafte Außenbeleuchtung auf allen "Liegenschaften mit Aufenthaltsqualitäten im Außenbereich".
# Prüfung von Videoüberwachung.
# Einsatz von mehr Sicherheitspersonal.
Die HNA berichtete:
"Homberg habe ein Problem mit Kriminalität, besonders im Stadtpark."
"Kriminalität, Ruhestörungen, Drogen – all das soll im Homberger Stadtpark bald der Vergangenheit angehören"
Damit würde ein Betretungsverbot ausgesprochen.
„Wer dann hingeht, begeht Hausfriedensbruch“, sagte der Bürgermeister.
„Wie sollen wir den Stadtpark schließen? Wir bräuchten einen Zaun oder ein Gatter“, sagte Hilmar Höse (Grüne). Für ihn sei es fraglich, ob ein juristisches Mittel ausreichend abschrecke.
Den Menschen müsse konsequent gezeigt werden, dass sie sich nicht mehr im Park aufhalten dürften, meinte auch Axel Becker (CDU). „Die müssen merken, dass das richtig Auswirkungen hat.“
Auf die Idee, dass diese Maßnahmen zu kurz greifen, weil die Szene sich dann auf einen anderen Platz verlagert, kam keiner.
Dabei hat der Bürgermeister gerade im letzten Jahr der Spielhalle gegenüber dem Park die Erlaubnis verlängert, entgegen der bundesweit und parteiübergreifenden Zielsetzung, Spielhallen zurück zu drängen.
Kriminalität im Großen
Nur kurze Zeit vorher gingen zwei Themen von Kriminalität durch die Medien.
55 Millionen – kriminelle Banden
Durch falsche Angaben sollen kriminelle Banden im vergangenen Jahr Schätzungen zufolge 55 Millionen Euro Hartz-IV-Leistungen erschlichen haben.
38 Milliarden (38.000 Millionen) – Banker, Berater, Anwälte
Es ging um einen Schaden von 38 Milliarden Euro – 38.000.000.000 Euro.
Der "größte Steuerbluff" (FAZ) , "Steuerskandal" (Tagesschau) und "Steuertrickserei kostet deutschen Fiskus Milliarden" (Finanzen.net).
"Über Jahrzehnte plünderten Banker, Berater und Anwälte den deutschen Staat aus. Niemand verhinderte den Raubzug." (Zeit).
Von Kriminalität sprach niemand. Die Menschen müssen davor anscheinend keine Angst haben, es wird ja nur der Staat, der Fiskus geschädigt.
Wie würden die Nachrichten so klingen:
Mit falschen Angaben wurden in 4.400 Fällen Hartz-IV Leistungen erschlichen.
Schaden für jeden Bürger: 0,67 Euro.
Kriminelle Banden haben sich Steuern zurückzahlen lassen, die sie nie bezahlt hatten.
Schaden für jeden Bürger: 460 Euro.
Welcher Schaden ist durch die Kriminalität im Homberger Stadtpark entstanden?
Wie viel wird die Homberger Kriminalitätsbekämpfung kosten: Einzäunung des "Alten Friedhofs", Polizeistreifen, Beleuchtung aller Außenanlagen, Videoüberwachung?
Nun, ich war auch etwas verwundert über die Anträge der SPD.
Law and Order, da dachte ich sofort an Otto Schily.
Die Homberger SPD fordert zwei Streifenbesatzungen mehr für Homberg.
Wenn die Umsetzung nur so einfach wäre (…)
Der Innenminister könnte sagen: woher nehmen, wenn nicht stehlen.
Personalabbau lässt sich bekanntlich einfacher realisieren als die Personalstärke zu erhöhen.
Den Unmut der Anwohner über die Lärmbelästigung und die Kriminalität im Stadtpark kann ich uneingeschränkt nachvollziehen.
Die angedachten Maßnahmen, Schließung des Stadtparkes in den Abendstunden, Umzäunung und das Aussprechen von Platzverweisen werden meiner Meinung nach jedoch nicht von dauerhaftem Erfolg gekrönt sein.
Gründe:
Eine wirksame Überwachung wird sehr personalintensiv und damit kostspielig sein.
Es gehört nicht viel Vorstellungskraft dazu, dass der infrage kommende Personenkreis bei einem erhöhten Kontrolldruck sich ein "anderes Plätzchen" suchen wird und so letztlich die Probleme nur verlagert werden.
Der Einsatz eines (guten) Streetworkers scheint mir noch die beste Lösung zu sein.
Auch sollten sich die Verantwortlichen Gedanken über Ersatzangebote für die Jugendlichen machen. Allein mit Platzverweisen ist es nicht getan.
Mit Kanonen auf Spatzen schießen hat noch nie etwas bewirkt…
oder
überzogene Maßnahmen sind nicht erfolgsversprechend.
Dann rate ich schon jetzt, abends die Sitzbänke in der Wallstr. zu entfernen.
Wer ist denn direkt am Stadtpark ansässig? Herr Christian Marx von der SPD natürlich! Deswegen kommen solche Anträge auch aus dem Hause SPD… die eigene Vorteilsnahme nimmt kein Ende!
Also jetzt muss ich doch mal eine „Lanze“ für unsere Polizei brechen!
Die Aufgaben der Polizei sind in den letzen Jahren umfangreicher geworden.
Das bedeutet viel mehr Bürokratie und dies bei viel zu wenig Personal! (besonders in Hessen)
Soweit ich informiert bin, liegt (wenn falsch bitte korrigieren) der „Stadtpark alter Friedhof“
im Aufgabenbereich der Stadt. Warum sollen jetzt Polizeibeamte dort Streife laufen?
Ist die Ordnungsbehörde der Stadt Homberg nicht in der Lage diese Aufgabe zu übernehmen? (oder trauen die sich nicht?)
Die Stadt sollte die Aufgabe der Überwachung selbst übernehmen. Siehe Fritzlar, dort wurde ein Sicherheitsdienst beauftragt.
Als Homberger Bürger darf ich (hauptsächlich im Sommer) nach 20 Uhr den Stadtpark nicht mehr betreten!?
Mein Fazit:
Absolutes Versagen der Homberger Politik wird jetzt auf andere abgewiegelt.
Konsequentes Durchgreifen und Umsetzung von Maßnahmen (in welcher Form auch immer) wird hier nicht angewendet.
Durch diese Regelung wird wieder einmal gezeigt wie die Uhren in Homberg laufen.
So ist das eben wenn die Entscheider keinen Mumm in den Knochen haben.
In diesem Sinne
Wie groß ist das Einzugsgebiet der Polizeistation Homberg?
Wie viele Streifenwagen sind im Nachtdienst unterwegs?
Ob da eine halb- oder stündliche Überwachung des "Alten Friedhofs" möglich ist?
Zweifel sind angebracht.
Noch besser kann man nicht zeigen, dass man eher närrisches Treiben als erstrebenswert ansieht, denn wohlfeiles Handeln zum Wohle der Stadt.
Da waren so schöne Anträge in der Vergangenheit wie z. B. ein eingezäuntes Hundeklo, Sportpacour für Senioren, barrierefreie Toiletten mitten zwischen Untergasse und Marktplatz – ohne einen barrierefreien Parkplatz davor. 8000 € für das Heimatkundliche Archiv, Träume von einem Technologiezentrum mit vielen Arbeitsplätzen, bis zum Schluss tapfer gegen jede Kritik verteidigt durch Herrn Gerlach. Finanzamt im ehemaligen Asklepios Klinikum. Heizungstechnik durch Erdwärme auch für das Jugendzentrum. Algenzucht und Pyrolyse zur Energiegewinnung. Panzerverschrottung. Einkaufszentrum Ost. Berechnungen zur Amortisation von Parkflächen die jährliche Kosten, Inflationsausgleich nicht einschließen. Küchengebäude auf dem Burgberg. Museumszentrum auf dem Burgberg.
Realisiertes wie Arbeitsplätze noch und mehr durch ein Ärztezentrum, die Kita Salzgasse ursprünglich für 100 Kinder berechnet – nun bei gleichen Kosten für nur 70 Kinder. Ein angeblicher "Waldkindergarten" der, ohne Ersatz zu schaffen, einen Wanderweg unterbricht. Barrierefreie Zugänge zu Schirnen und Behindertentoilette. Dazu die Belebung durch die Arbeitsagentur. Eine für Schwerlastverkehr ausgebaute Kreuzung, über die kein Schwerlastverkehr rollt. Bürgersteig mit Beleuchtung samt einem Kreisverkehr ohne den Verkehr vorher zu ermitteln, noch dazu mangelhaft geplant. Kauf ehemaliger Militärflächen gegen alle Warnungen selbst des Landes Hessen. Ankauf der Schirnen für 50 000 € – Verkauf für 10 000 €. Küchenanbau Burgberg zunächst begonnen gegen alle Vernunft – eine 15 000 € Betonplatte ohne bisherige Nutzung hat keinen Schafden verursacht. Parkgebühren eingeführt – bis heute keine Veröffentlichung von Kosten – Nutzen. Und für mich schon fast das Tüpfelchen auf dem I – Kauf des Erdgeschosses Marktplatz 15 – weil man ohne es zu prüfen meinte dort alels mögliche unterbringen zu können.
Jetzt kommt das Kulturzentrum, das sich nie amortisieren wird. Beginnend von der ehemaligen Engelapotheke bis hin zur Holzhäuser Str. samt Krone. Ein unterirdisches Parkdeck, das sich neuerdings bis unter die Oberstorstraße erstrecken soll. Ein utopisches Rathaussanierungskonzept. Grünflächenkonzept wie immer eher am Fördergeld denn am Nutzen ausgerichtet.
Man nie bisher und auch jetzt nicht die Folgekosten im Blick hat. z. B. die einst propagierten Kosten für die Sanierung des Wallensteinschen Stifts im Zusammenhang mit Büroflächen für die Arbeitsagentur – was wurde denn bisher saniert ?
Was man in den letzten 10 Jahren, zurückgelassen hat, besonders in der Zeit des Rettungsschirmes: Vergammelte Grünanlagen beginnend von der Wallstraße über den Alten Friedhof bis Schlossberg einschl.!
Verstärkter Polizeieinsatz ? Sinnfreier Aktionismus ohne die Realität im Blick zu haben.
Da bleibt mir als Jeck gegen solche Konkurrenz kaum eine Siegesschance !
In diesem Sinne: Genießt die Homberger Narrenzeit. đ€Ą
zu 6: Schon der Zeitgenosse Luthers, Erasmus von Rotterdam, beschreibt in seinem "Lob der Torheit" die Bauwut der Bürgermeister.
Es scheint eine alte Krankheit zu sein, gegen die noch kein Mittelchen gefunden wurde.
Man kann das aber auch als Traditionspflege sehen.
Heute Abend berichtete die HESSENSCHAU über die Probleme im Homberger Stadtpark.
Dr. Ritz verkündete die geplanten Maßnahmen.
Diese wurden von dem befragten Polizeibeamten der hiesigen Polizeidienststelle nicht geteilt.
Es stellt sich die Frage: Gab es im Vorfeld keinen Runden Tisch mit Parteienvertretern und der örtlichen Polizei?
Da die Bekämpfung von Straftaten eine originäre Aufgabe der hessischen Polizei ist, wäre m. E.
eine Absprache förderlich gewesen.
Ggf. fand diese auch statt…..
Hier zum anschauen ab 11:32 min. bis 14:40 min. Dann direkt das Shift Phone aus Falkenberg.
https://www.hessenschau.de/tv-sendung/hessenschau—ganze-sendung,video-77262.html
Jederzeit später im Archiv des HR.