Palletways geht
Auf dem alten Viessmann-Gelände hat das Logistikunternemen Palletways seit 2011 seinen Geschäftsbetrieb aufgebaut. Das englische Unternehmen errichtete seinen Umschlagplatz – den Hub, wie es in der Fachsprache heißt – in Homberg, während die Zentrale in Ratingen angesiedelt wurde.
Die Expansion des Unternehmens auf dem deutschen Markt war risikobehaftet, wie der Geschäftsführer Mr. Wilson 2010 in einem Interview sagte. Es lag deshalb nahe, erst einmal nur in der angemieteten Halle des ehemaligen Viessmann-Werkes zu beginnen.
Palletways geht es gut
Das Unternehmen konnte sich in den letzten vier Jahren gut auf dem Stückgutmarkt behaupten. Im Juni 2015 berichtete die HNA über eine weitere Verbindungen zu den baltischen Staaten und schrieb, dass in Homberg die Kapazität erweitert werden solle.
Palletways geht nach Remsfeld
Aus zuverlässiger Quelle war schon zu diesem Zeitpunkt bekannt, dass in Remsfeld neu gebaut werden sollte. Homberg diente nur als Sprungbrett.
Ab nächstem Jahr wird es in Homberg wieder den Verlust eines Unternehmens und der damit verbundene Gewerbesteuer geben. Ob dieser Einnahmeverlust schon in der Nachricht über den weiteren Gewerbesteuereinbruch in diesem Jahr enthalten ist, ist nicht bekannt. Vermutlich wird der Verlust Homberg erst im nächsten Haushaltsjahr treffen.
Entlastung und Leerstand in Homberg
Sachlich ist der Umzug nach Remsfeld geboten, denn die Anfahrt zu der Viessmann-Halle war umständlich. Allein der Weg von der Autobahn nach Homberg und wieder zur A7 zurück kostete 30 Minuten Fahrzeit. Ex-Bürgermeister Martin Wagner wollte für 500.000 Euro eine neue Zufahrt bauen. Für die Anwohner fällt jetzt diese Lärmbelastung weg, auf die sie schon vor Jahren hingewiesen haben.
Mit dem Wegzug aus Homberg wächst auch der Leerstand bei Gewerbe-Immobilien weiter. Das ehemalige Gelände von S.T.a.R. steht seit Jahren leer. Der Logistiker ELVIS nutzte es vorübergehend, bis sein Neubau in Remsfeld fertig war.
Angesichts dieser Entwicklung ist es nicht rational nachvollziehbar, dass daran gedacht wird, in der ehemaligen Ostpreußenkaserne Kosten für Gebäudeabriss zu investieren, damit ein weiteres Baufeld entsteht.
Zu den Bauplänen in Remsfeld heißt es in der Presse-Erklärung des Unternehmens:
DruckansichtAuf einer Grundstücksfläche von rund 50.000 m² entsteht eine 7.200 m² große Umschlagshalle. Die Grünfläche enthält ein 6.000 m² großes Biotop und 30.000 m² dienen als Parkfläche und Fahrwege für rund 90 LKW.
siehe auch:
11.03.2011 Statt Deutschlandzentrale, Billigjobs
26.03.2011 Nicht notwendig: Neue Erschließungsstraße für Viessmann-Gelände
29.03.2011 Logistiker baut nicht, nutzt nur vorhandene Hallen
07.04.2011 Protest gegen Lärm
12.05.2011 In der Nacht vom 6. auf den 7. Mai geht es los
02.06.2011 Laster hinterm Bahndamm oder BI hinters Licht geführt
07.06.2011 Noch mehr Logistik nach Homberg?
19.06.2011 Caßdorfer Feld und der Lkw-Lärm
18.06.2011 Die alternative Trassenplanung für Palletways
26.07.2011 Palletways in Betrieb
Frage an DMS:
Homberg ist doch am Industriepark A 7 in Remsfeld beteiligt. Fließt dann auch ein Teil der Gewerbesteuereinnahmen nach Homberg?
zu 1: Am gemeinsamen Gewerbegebiet des Zweckverbandes ist Homberg mit 30 Prozent beiteiligt. Knüllwald mit 60 Prozent, Schwarzenborn mit 10 Prozent.
Beteiligt heißt vor allem auch an den Kosten, wie zum Beispiel die Erschließung des Gewerbegebietes.
Die Gewerbesteuer wird bei Unternehmen mit mehreren Betriebsteilen nach der Lohnsumme bei den jeweiligen Teilbetrieben aufgeteilt.Es gibt aber auch Fälle, wo die Beschäftigten formal bei der Zentrale eingestellt sind, auch wenn sie ganz woanders arbeiten. Vielleicht gibt es unter den Lesern Fachleute, die genaueres mitteilen können.
7. Juni 2011
https://www.homberger-hingucker.de/?p=3810
Palletways ist ein Franchising-Unternehmen mit Sitz in Ratingen, es hat ander Spediteure aus Deutschland unter Vertrag. Wieviel der Gewerbesteuer auf den Standort des Umschlagplatzes Homberg entfallen, ergibt sich aus dem Verteilerschlüssel der vom Finanzamt angewendet wird. Die beiden wesentlichen Kompeneten sind der Lohnanteil und der Umsatz. An den Umladeplätzen der Logistiker, ist die Wertschöpfung gering, sehr viel geringer als in einem Produktionsbetrieb. Es bleibt unverständlich, warum der Bürgermeister sich nur darauf konzentrieren will und sich nicht um Produktionsbetriebe bemüht.
Bei Palletways als ein international tätiges Unternehmen kommt noch das Risiko hinzu, wie die Unternehmensgewinne zwischen den Ländern verschoben werden, um so Steuern zu sparen.
wenn die gehen fällt wenigstens die Lärmbelästigung weg ….
Also mal ehrlich, man kann nur eins haben …..