Zukunft des Quartiers östlich des Marktplatzes
Seit 13 Jahren soll es mit dem Quartier zwischen Marktplatz, Obertorstraße und Holzhäuser Straße bis zur Stadtmauer besser gehen. Immer wieder wurden Einzelprojekte als großer Wurf vorgestellt.
Drei Varianten eines Einkaufszentrums wurden vorgelegt. Keines war realistisch.
In der Kreuzgasse sollten Häuser für Parkplätze weichen.
In der Holzhäuser Straße sollte ein Parkdeck errichtet werden, allein die Planung hat über 100.000 Euro verschlungen.
Ein Gesamtkonzept für die Entwicklung dieses Stadtgebietes fehlte vor 13 Jahren genauso wie heute.
Murhardtscher Hof (Grundstück Landesfeind)
Durch die Entscheidung für die Zerschlagung des Murhardtschen Hofes (Landesfeind), um dort einen Kindergarten zu bauen, ist die Weiche für die weitere Entwicklung des Gebietes umgestellt. Es gibt weiterhin kein Konzept, wie die Entwicklung des Viertels verlaufen soll. Das Viertel wird sich weiter überlassen und sich wildwüchsig entwickeln.
Kleine Häuser
Die Richtung zeichnet sich bereits ab.
Die kleinen Häusern auf kleinen Grundstücken sind für diejenigen interessant, die sich dort für wenig Kapital ein eigenes Anwesen und geschaffen und gestaltet haben.
Große Häuser
Die großen mehrgeschossigen Häuser sind in Wohnungen aufgeteilt und werden vermietet. Die Wohnungen sind für die Menschen interessant, die auf eine niedrige Miete angewiesen sind und die sich mit einem einfachen Standard zufrieden geben müssen. Sie werden wieder ausziehen, wenn sich ihre wirtschaftliche Situation verbessern sollte.
Mit den niedrigen Mieteinnahmen können auch keine Verbesserungen in den Häusern finanziert werden. Damit ist der Weg vorgezeichnet. Die Häuser werden verwertet und heruntergewirtschaftet. Das Gebiet verliert weiter an Attraktivität. Ausgenommen sind lediglich die Grundstücke, die zwischen Webergasse und Stadtmauer liegen.
Verschlechterung durch Kita-Bau
Wenn erst der Kindergarten in Betrieb ist, wird durch den zusätzlichen Verkehr die Wohnlage weiter an Anziehung verlieren.
Diese Abwärtsspirale dreht sich seit 13 Jahren nach unten und wird durch den Kindergartenbau beschleunigt.
Chancen vertan
Es gab Möglichkeiten der Umkehr. Der neue Eigentümer des großen Gebäudes in der Holzhäuser Straße am Parkplatz wurde erst mit einem Vorkaufsrecht der Stadt gebremst, was keine Rechtsgrundlage hatte, dann ging es nur unerfreulich weiter. Inzwischen hat er das Interesse an Homberg verloren.
Die Gebäude-Erfassung in dem Quartier im Auftrag der Denkmalpflege war ein guter Ansatz, auf dem hätte weiter gearbeitet werden können. Es ist zu befürchten, dass sich die Entwicklung im Quartier solange fortsetzt, bis nur noch wenig zu erhalten ist. Wer mit wachen Augen durch die Gassen geht, kann sich vor den Anzeichen nicht verschließen.
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