Neues Blendwerk: Projekte im KOCHs ausgezeichnet
Bisher gibt es kein Projekt "Nachbarschaft erleben – musikalische Highlights in Hombergs Fachwerkaltstadt", es ist lediglich ein Ankündigung, wie schon so viele in den letzten Jahren.
Abends haben die letzten Einzelhändler geschlossen, sie werden durch die "geselligen Abende" nicht gefördert.
In der Altstadt sind in den letzten Jahren immer wieder Projekte mit öffentlichen Geldern finanziert worden, die nicht nachhaltig waren und nicht wirklich etwas geändert hätten.
Es ging und geht immer nur um den Publicity-Effekt, die Überschrift in der Zeitung.
Das ehemalige Schuhhaus Koch wurde gerade von der Stadt langfristig angemietet. Koch ist auch Stadtverordneter, dessen Vater ist der Eigentümer des Mietobjektes.
Beschluss:
Die Verwaltung wird beauftragt, die inhaltliche und bauliche Entwicklung des KOCHs entsprechend der Vorlage umzusetzen und vom 31.03.2024 für einen Zeitraum von 5 – 7 Jahren einen Mietvertrag mit Verlängerungsoption
zu den genannten Konditionen abzuschließen. Quelle
Die Konditionen sind:
Auf Basis der geplanten Weiterentwicklung haben erste Gespräche mit dem Eigentümer über die barrierefreie Ertüchtigung der Ladenfläche stattgefunden, bei denen grundsätzliche Bereitschaft signalisiert wurde, eine barrierefreie Toilettenanlage im EG eigentümerseitig einzubauen und einen neuen Mietvertrag über zunächst 5-7 Jahre mit Verlängerungsoption abzuschließen.
Stadtseitig wird darüber hinaus eine mobile Trennwand benötigt, um die Fläche der Pop-Up-Bibliothek räumlich abtrennen zu können. Im Detail wird noch eine Anschlusslösung / Rampe für den ca. 5 cm hohen Treppenansatz am Eingang benötigt.
Der Eigentümer hat Kostenvoranschläge eingeholt und kalkuliert mit einem Kostenansatz von rund 22.- 25.000 Euro. Vorgeschlagen wird, die Investition über einen Zeitraum von 15 Jahren auf die bestehende Grundmiete von 2,90 Euro/qm umzulegen, sodass die monatliche Miete zukünftig voraussichtlich ca. 980,00 € betragen würde. Stadtseitig werden darüber hinaus ca. 10-15.000 Euro für eine mobile Trennwand und eine Rampe am Eingang veranschlagt.
Die Stadtverordneten beschließen eine Anmietung auf der Basis von "voraussichtlichen" Kosten. Das sind ohne Nebenkosten auf jeden Fall mehr als 12.000 Euro im Jahr.
Erhalten andere Hauseigentümer auch solche Förderung? Warum hat die Stadt nicht andere Hauseigentümer mit einbezogen?
Foto: Leerstand in der Hauptzugangsstraße zum Marktplatz, "Westheimer Straße"
Bisher fanden im KOCHs unter anderem "Barabende" statt. Die Bar bestand aus zusammengeschraubten Paletten und der Ausschank erfolgte aus Getränkekisten. Für die Bar gab es keinen Wasseranschluss. Es gab im Keller des Wohnhauses eine Toilette, die über das Treppenhaus zu erreichen war. Das Gesundheitsamt war tätig geworden. Ein privater Anbieter müsste viel weitergehende Voraussetzungen schaffen. Die Stadt setzt sich über Standards hinweg und verzerrt so die Marktlage, Gastronomen werden benachteiligt.
Einige Meter weiter in der Untergasse bespielt die Stadt ein weiteres Ladengeschäft und nennt es "Machwerk". Es wurde mit teuren Möbeln neu ausstaffiert.
In der Altstadt ist mit öffentlichen Mitteln ein kleines Wirtschaftsgebäude in der Bergstraße gefördert worden. Die Stadt hat sich daran mit 38.000 Euro beteiligt, hier fanden einmal kleine Konzerte statt. Seit Jahren ist nichts mehr davon zu hören.
Die ehemalige Löwenapotheke am Marktplatz wurde von der Stadt gekauft, unter dem Vorwand des Vorkaufsrechts. Hier fand einmal ein kleines Konzert einer Teilnehmerin des "Summer of Pioneers" statt. Jetzt steht es schon lange leer.
Gleich nebenan, wurde das Multifunktionshaus mit 2,7 Millionen Euro gefördert, darin sind Räume, die für verschiedene Vereine zur Verfügung stehen sollen, sogar ein kleiner Raum für Theater, das jetzt gerade einmal für eine Woche bespielt wird, ansonsten steht es leer. Gefördert aus dem Programm "Sanierung kommunaler Einrichtungen" obwohl dort bisher keine öffentliche Einrichtung bestand, somit konnte auch keine öffentliche Einrichtung gefördert werden.
20 Meter weiter wurde mit großen Aufwand in dem ehemalige Gasthaus Krone ein Kultursaal eingerichtet. Gefördert aus dem Programm "Integration im Quartier". Dafür sollte im letzten Jahr vom Magistrat laut Beschluss der Stadtverordneten ein Betreiberkonzept vorgelegt werden und die Gastronomie öffentlich ausgeschrieben werden. Der Magistrat hat den Auftrag nicht erfüllt.
Am Marktplatz wurde von der Stadt ein Haus angemietet und zur Künstlerresidenz erklärt. Im Fenster lädt noch immer ein Plakat zu einer Veranstaltung im Januar ein. Die Stadt hat kein Förderprogramm und Konzept für eine Künstlerresidenz.
Das kleine Pförtchen in der Stadtmauer erhielt eine neue Dacheindeckung. Der kleine Raum über der Pforte wurde als "Stadtschreiberstube" erklärt, obwohl dort nie ein Stadtschreiber saß. Alles Blendwerk.