Multifunktionshaus teurer – und neues Konzept?
Auf der Titelseite der HNA konnten die Homberger heute erfahren, dass das Multifunktionshaus (Marktplatz 15 und Holzhäuser Straße 3) teurer werden würde.
Auf Seite zwei der HNA wird von einem neuen Konzept geschrieben. Die Informationen sind verwirrend und widersprüchlich.
Bereits in der Stadtverordnetenversammlung am vergangenem Donnerstag wurde vom Stadtverordnetenvorsteher höheren Kosten und der Möglichkeit der Änderung am Projekt angedeutet.
Der Bürgermeister schwieg dazu. Jetzt kann man über die Presse erfahren:
"Noch könnten die Planungen für das Projekt angepasst werden"
Bürgermeister Dr. Nico Ritz
Bis heute wurde den Stadtverorneten und den Bürgern noch keine fertige Planung vorgelegt, bisher waren es nur mögliche Planungen. In welcher Weise die Planung angepasst werden könnte, geht nicht aus dem Beitrag der HNA hervor.
Als Grund für die Kostensteigerung werden die steigenden Baupreise genannt. Diese Steigerung ist abhängig von der Planungs- und Umsetzungzeit. Der bisher bekannte Zeitplan vom August 2018, ist bisher nicht eingehalten wotrden, Gründe dafür sind nicht genannt. Erst durch diese Verschleppung kommt die Baukostensteigerung zum Tragen.
Die vom Projektmanager angegebene Kostensteigerung ist noch höher, als in der Zeitung berichtet wird.
In der Aufstellung der Kosten bis 2021 werden die Kosten auf 3.63 Mio. Euro errechnet. In der Zeitung wird von 3,2 Mio. Euro gesprochen. 430.000 Euro Unterschied. Kann man da so locker darüber hinweggehen. Dabei sind in den Kosten noch nicht enthalten:
180.000 Euro der Kauf des Erdgeschosses von Marktplatz 15
80.000 Euro Kauf der Holzhäuser Straße 3
150.000 Euro geplant für Haus und Grundstück von Marktplatz 14 und Holzhäuser Straße 1 im Zuge des Vorkaufsrechts.
Also insgesamt 410.000 Euro nur für die Ankäufe, die zu den 3,63 Mio Euro hinzugerechnet werden müssen.
Zeitplan
Im August 2018 wurde der damals vorgelegte Zeitplan schon als sehr sportlich bezeichnet. Der war nur mit entsprechenden Anstrengungen und disziplinierter Arbeit zu erreiche. Die Meilenstein, die nach diesem Plan bis jetzt hätten erreicht sein müssen, sind schon lange verfehlt. Der Plan ist nicht eingehalten. Warum ist der Bürgermeister nicht in der Lage, das klar und offen zu kommunizieren?
Der Bürgermeister hatte sich auch schon über einen am 7. 9. 2017 von den Stadtverordneten beschlossen Architektenwettbewerb hinweg gesetzt.
Neues Konzept?
Wo ist das neue Konzept, von dem die HNA schreibt. Es ist das Konzept vom August 2018. Nichts daran ist neu. Es gibt kein Konzept für den 1.000 Quadratmeter großen Innenhof. Die Vereine, die in das Multifunktionshaus einziehen sollen, betreuen Menschen aus dem ganzen Landkreis und nicht nur aus der Kernstadt. Sie sind darauf angewiesen, mit dem Auto zum Marktplatz 15 zu fahren. Wo stellen sie das Auto ab? Vieles ist nicht durchdacht, Hauptsache es gibt irgendwelche Fördermittel die beantragt werden können, auch wenn es keinen Sinn macht. Gleich nebenan ist das an der ehemaligen Engelapotheke zu sehen. Viel Millionen für vier Stockwerke, die beiden Etagen mit den Wohnungen stehen leer. Die beiden unteren Etagen sind mit Objekten gefüllt, wer will die sich anschauen? Wie viele Besucher hat es gegeben? Wie hoch sind die laufenden Kosten für diese den Verein kostenlos überlassenen Räume für 2 Mio. Euro?
Bis heute wurde nichts über die beschlossene Ausübung des Vorkaufsrechts von Holzhäuser Straße 1 bekannt gemacht. Bürgernahe Planung, wie sie von den Fördermittelgebern verlangt wird, sieht anders aus.
Kein Opfer ist zu groß, Hauptsache ist, der Andere bringt es.
Mit dem Anderen ist beim vorliegenden Projekt der Homberger Bürger und Steuerzahler gemeint, der zur Kasse gebeten wird. Jeder Bauherr würde angesichts der geänderten Baupreise nach Möglichkeiten der Einsparung suchen und umplanen. Mir ist kein Beschluss der Stavo bekannt, was wie und wo gebaut werden soll. Es gibt nur Entwürfe, im Detail sollte noch beraten werden. Hinterher beschwert man sich wieder, das hätte man nicht gewusst. Auch die Vorstellung des 1000 m² Innenhofes ist neu. Offen hier die Frage, wie dieser gestaltet werden soll und was das kostet und wer es finanziert? Letztlich brauchen wir Parkplätze in der Innenstadt und entsprechende Nachweise. Eine Gesamtkonzeption kennt wahrscheinlich nur ein kleiner Kreis um den Bürgermeister. Es muss auch gestattet sein, zu fragen wie viel Multifunktionsräume wir überhaupt benötigen, denn die Krone soll ebenso nach Umbau diesem Zwecke dienen.
Wann merken die Verantwortlichen in Berlin, Wiesbaden und Homberg, das manche Förderprojekte in eine Schuldenfalle führen, wie bereits oft der Landesrechnungshof angemahnt hat. Letztlich müssen wir auch die Folgekosten finanzieren, die sind in der Regel nicht förderfähig. Wann merkt man, dass manche Fördermittel nur süßes Gift sind?
Aufgrund meines Beitrages berichtete mir heute ein Bekannter, dass er im neuen Umschlagplatz für Homberger Gerüchte, der Eisdiele am Marktplatz, etwas vom Nachbartisch mithören konnte. Bekanntermaßen sitzen dort ja in der Mittagszeit viele Handwerker, Gewerbetreibende, Bürger Mitglieder verschiedener Vereine und Bürger. Wie in der Alten Scheune scheint dort ein neuer Austauschplatz vertraulicher Informationen zu entstehen.
Es scheint erhebliche Probleme bei der Ausübung des Vorkaufsrechts für den Erwerb der Gebäude der Löwenapotheke Holzhäuser Str. 1 zu geben. Jedenfalls scheinen die Gebäude nicht in das Eigentum der Stadt übergegangen zu sein, oder noch nicht verkauft worden zu sein.
Dies muss sehr verwundern, war man sich doch im September letzten Jahres so sicher, dieses Recht, ausüben zu können. Dabei ist es doch immer unser Bürgermeister, der schnell den Rechtsweg beschreitet, wenn es um die Interessen der Stadt geht. Auch dieser Weg ist, so wie es aussieht, noch nicht beschritten worden. Über den aktuellen Sachstand wurde bisher offiziell nichts bekannt, bzw. es wurde eher totgeschwiegen.
Leider hat noch keine Fraktion diesbezüglich eine Anfrage gestellt, dabei erhoffte man sich doch Mieteinnahmen und ein gutes Geschäft. Dabei fällt mir ein: Bisher sind auch die hochgepriesenen Wohnungen in der Engelapotheke noch nicht vermietet.
The Point of no return
Wann ist eine Kreisstadt, Entschuldigung Stadt, (der Titel Kreisstadt führt im gesamten Kreis zu Lachanfällen), so im Abwärtsstrudel, dass es eigentlich egal ist was sie tut?
Ich glaube das ist dann der Fall, wenn sich überhaupt kein reeller Gegenkandidat mehr für den Bürgermeister finden lässt. Reell bedeutet in diesem Fall er gehört nicht zum Klüngel der letzten fast 18 Jahre die die Stadt in immer größere Bedeutungslosigkeit und wachsende Verschuldung geführt hat. Es ist also kein Homberger Jung der weiter so macht damit der Klüngel sein Gesicht nicht verliert, sondern kommt von außen und hat echte Berufserfahrung vorzuweisen.
Der letzte wirkliche Wechsel wäre 2014 mit Herrn Opitz möglich gewesen. Wollte man aber in Homberg nicht, Blut ist halt dicker als Kompetenz. Und so ist meines Erachtens jetzt der Punkt of no return erreicht, falls jetzt nicht noch unbegreifliche Wunder passieren. Damit kann Homberg das Insolvenzverfahren eröffnen und hoffen, dass der aktuelle Bürgermeister wenigstens das kann.
Aber ganz ehrlich. Wer will sich das denn auch antun? Nach 18 Jahren Misswirtschaft, Verschwendungssucht und unzählbaren offenen Baustellen von Luftschlössern auf und um den Marktplatz herum. Dazu eine Verwaltung und einen Bauhof die, subjektiv betrachtet, eine absolute Katastrophe sind. Ja, subjektiv betrachtet, aber das ist der Eindruck der beim Bürger zählt und nichts anderes.
Subjektiv betrachtet bekommt die Bauverwaltung keines der Großprojekte um den Marktplatz, vom Ärztehaus ganz zu schweigen, jemals zu Ende obwohl sie dazu eine Millionen nach der anderen versenken. Die Kompetenz die das ausstrahlt entspricht einer null Sterne Bewertung bei Google (welch schlechter Wortwitz).
Subjektiv bekommen die Technischen Dienste (der Bauhof) es noch nicht mal hin, dass das Freibad in einem unekligen Zustand zur Saison eröffnet wird.
Subjektiv betrachtet ist das Bürgerbüro so kundenorientiert wie die Münchner P1 Club, wenn ich da ohne VIP und mit Jeans um die Ecke komme. Subjektiv betrachtet ist dieser Club sogar noch kundenfreundlicher, da er wenigstens ans Telefon geht wenn ich ihn vorher anrufen würde.
Und jetzt mal ganz ehrlich. Wer, mit irgendwelcher Kompetenz und Ehrgeiz das Ruder herumzureißen, sollte sich das antun? Wer will so ein stetig angewachsendes Bündel von unfertigen, finanziell und zeitlich total verkackten Projekten/ Phantastereien erben? Wer will dabei den Verantwortlichen aus Magistrat und Stadtverordnetenversammlung die Stirn zeigen, womöglich die „Verdienste“ der ehrwürdigen Ehrenamtler der letzten 18 Jahre in Frage stellen? Wer will diese Verwaltung aufräumen und dabei auch mal Konsequenzen ziehen wenn die Verantwortlichen einfach den Aufgaben nicht gewachsen sind?
Die Wirtschaftslage ist gut. Wer sonst nicht irgendwie über ist, der muss sich das wirklich nicht antun. Wer dazu in der Lage wäre, diese Wende einzuleiten, der hat genug weitaus lukrativere Angebote, die nur halb so schlimm sind, was ihn bei uns erwartet.
Herr Dr. Ritz. Ich beglückwünsche Sie jetzt schon zu Ihrer Wiederwahl als Bürgermeister. In Hamburg würde man sagen „der Fisch ist geputzt“. Könnten Sie kennen, aber Gott sei Dank mussten Sie ja nicht lange von Homberg weg sein zum wirklich Berufserfahrung sammeln. Sie haben den Posten gefunden, den Sie wirklich perfekt ausfüllen. Nachdem Sie von Martin Wagner die Schaufel übernommen haben, haben Sie sich wirklich als ihrer würdig erwiesen. Sie haben noch ne Schippe drauf gelegt. Das Loch kann ruhig noch einiges tiefer ausgeschachtet werden, aber passen Sie auf wenn Sie auf einen Stein stoßen. Nicht dass Sie ihn aus Versehen noch umdrehen. Möge Homberg noch viele Ihrer und des beständigen Klüngels Visionen erleiden. Wir Bürger, die in diesen Traumschlössern leben, sind damit Gott sei Dank vor der Realität geschützt. Und der ewig nörgelde Rest kann es ja tun wie Herr Altrichter empfohlen hat und endlich verschwinden, wenn er es nicht schon getan hat.
18. Juni 2014 HNA Auszug Herr Gerlach
"Ich bin begeistert. Das ist genau der richtige Bürgermeister für Homberg“, sagte er. SPD und CDU würden künftig stärker zusammenarbeiten. Gerlach: „In großen Fragen waren wir uns zuletzt ziemlich einig. Jetzt steht kein Bürgermeister mehr dazwischen.“ Das werde das Parlament wieder stark und handlungsfähig machen."
Einfach mal all die HNA Artikel lesen die sich mit der damaligen Bürgermeisterwahl befasst haben.
Vom 1. Februar 2014 bis 18. Juni 2014. Suchbegriffe wie Gerlach, Ritz, Bürgermeisterwahl usw sind hilfreich.
@ Freund Hain
Ich stimme in weiten Teilen Ihrer Einschätzung und Beurteilung der politischen Homberger Führung zu.
Anders sehe ich die Rolle der Verwaltung. Nach meinen Informationen, arbeitet der Bürgermeister ziemlich isoliert. Die Verwaltung ist bei entscheidenden Gesprächen nicht mit am Tisch. Protokolle über die Gespräche, die man mit dem Bürgermeister führt, gibt es nicht. Ich kenne eine andere Verwaltungspraxis. Das Rathaus und seine Mitarbeiter wurden umstrukturiert, besser alles durcheinandergebracht. Der sogenannte „Technische Dienst“ arbeitet wie die anderen Mitarbeiter am Limit. Da ist es auch kein Wunder, dass die Motivation nachlässt. Mir sagte einmal ein Mitarbeiter, wir werden ja nicht gefragt und nicht mit einbezogen. Kein Wunder, dass es dann schief geht. Es zeigt sich das die fehlende Transparenz dem Bürger gegenüber, auch im Rathaus nicht gegeben ist. Wahrscheinlich erhält die Verwaltung wichtige Informationen aus der HNA und aus dem Hingucker.
Das Parlament belastet durch seine Beschlüsse zusätzlich die Verwaltung. Mittlerweile sind so viele Projekte beschlossen worden – keines kommt voran – weil einfach das Personal nicht da ist. Man darf nicht vergessen, nicht alle Stellen sind besetzt, und wie man hört hat bereits ein Mitarbeiter das Rathaus verlassen und ein anderer an wichtiger Stelle wird seinen Arbeitsplatz im Davidsweg einnehmen, wie kürzlich in der neuen Eisdiele unter Handwerkern in der Mittagszeit berichtet wurde. Die Stavo fragt nicht danach, wie und ob die Arbeit überhaupt geleistet werden kann.
Auch die Umbauten die derzeit in Obertor 1, in der neuen Touri und im Haus Cittaslow laufen, wurden nicht in der Stavo beraten. Wie sollen die Bürger das Angebot später wahrnehmen wenn sie gar nicht im Vorfeld beteiligt worden sind, ob sie das gut oder schlecht finden.
Scheinbar gibt es ein Schattenmagistrat in diversen Vereinen und Bündnissen, die auch die Stavo nicht interessieren.
Dr. Lambrecht
"Protokolle über die Gespräche, die man mit dem Bürgermeister führt, gibt es nicht"
Es steht jedem Mitarbeiter frei, eine Gesprächsnotiz anzufertigen und sie gegenzeichnen zu lassen. Wird das verweigert, macht man einen entsprechenden Hinweis auf der Aktennotiz. Dass dies nicht geschieht spricht auch nicht für Qualität.
z. B. die "Aktennotiz" im Falle Baumfällung nahe dem Schneider Gelände.
"Scheinbar gibt es einen Schattenmagistrat in diversen Vereinen und Bündnissen, die auch die Stavo nicht interessieren."
Natürlich gibt es einen Schattenmagistrat. Denn die Stadträte sind doch Teil der Partei, der Bürger und ihren sozialen Kontakten / Netzwerken. Dazu kommt die ARGE die laut Herrn Gerlach festlegt, was TOP wird und wie abgestimmt wird (Meldung HNA). Wenn dann ein Bürgermeister seine Kompetenzen nicht nutzt, sich anpasst und mit den Wölfen heult, darf man sich nicht wundern.
Aus einem "Steineumdreher" ist wohl eher eine Steineanhäufer" geworden.
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