Marktplatz Ost: 11. Folgen für die Stadtverwaltung
Die Projektstudie sieht einen Zugang zu den Verkaufsräumen durch das Erdgeschoss der ehemaligen Stadtsparkasse vor. Heute ist dort das Bürgerbüro gerade neu eingerichtet worden. Im hinteren Gebäudeteil befindet sich das Ordnungsamt in dem Anbau, der abgerissen werden soll. Im ersten Obergeschoss hat die Bauverwaltung der Stadt ihre Büros, die in der Studie als Verkaufsräume ausgewiesen sind.
Neue Räume für die Verwaltung?
Bürgerbüro, Ordnungsamt und Bauverwaltung müssten schon für für die Bauspahse umziehen, wenn die Idee der Projektstudie realisiert werden sollte. Wo könnten diese Teile der Verwaltung in der Umgebung des Rathauses neue Räume finden? Welche Kosten ergäben sich für die Herrichtung möglicher Räume und den Umzug? Wie ließen sich allein diese Kosten für die Stadt angesichts der hohen Verschuldung und der im Rettungsschirm eingegangenen Verpflichtung zu massiven Einsparungen finanzieren?
Kein finanzieller Handlungsspielraum
Die Projektstudie ist Juli/August 2012 angefertigt worden. Sie dürfte seitdem in der Verwaltung bekannt sein und diese Folgen hätten bei der Finanzplanung berücksichtigt und in der Stadtverordnetenversammlung vorgelegt werden müssen, zumal mit dem Beschluss unter den sogenannten kommunalen Rettungsschirm zu gehen langfristige Sparverpflichtungen eingegangen worden sind.
All das ist nicht erfolgt, somit besteht allein von der Finanzierung der Folgekosten für die Stadtverwaltung kein Handlungsspielraum. Dies nährt den Verdacht, es geht bei der Projektstudie überhaupt nicht um eine zu realisierende Planung, es geht lediglich darum wieder die Homberger mit einem Zukunftsprojekt bei Laune zu halten, bis die Bürgermeisterwahl im Frühjahr 2014 überstanden ist.
Erinnerungen an das Einkaufszentrums-Projekt
Die Erinnerungen an das Einkaufszentrum sind noch vorhanden, auch da wurde das Projekt kurz vor der Kommunalwahl aus der Taufe gehoben und bejubelt. 2011 brachte dieses Manöver den Mehrheitsparteien erhebliche Stimmenverluste. Sollte es sich bei dem Projekt "Marktpassage" wieder nur um ein Wahlkampf-Schauprojekt handeln?
Siehe auch:
Marktplatz Ost: Parkplatz BerechnungProjektstudie Innenstadt
Marktplatz Ost: 1. Die Projektstudie verstehen
Marktplatz Ost: 2. Das Modell (1)
Marktplatz Ost: 3. Modell (2)
Marktplatz Ost: 4. Neu zusätzliche Verkaufsflächen
Marktplatz Ost: 5. Parkplätze
Marktplatz Ost: 6. Verkehrskonzept
Marktplatz Ost: 7. Kaufkraft, Umsatz, Wirtschaftlichkeit
Marktplatz Ost: 8. Finanzierung
Marktplatz Ost: 9. Alt und Neu (1)
Marktplatz Ost: 10. Alt und Neu (2)
Marktplatz Ost: 11. Folgen für die Stadtverwaltung
Marktplatz Ost: 12. Energiekonzept
Marktplatz Ost: Waren-Anlieferung nur mit 7,5 Tonner
Marktplatz Ost: Parkplatz Berechnung.
Einkaufszentrum am Markt bereits im Flächennutzungsplan
Marktplatz Ost: Gesamtkosten
Wenn die Verwaltung teilweise umziehen muß bedeutet das nicht gleich, daß dafür neue Bürofläche hergerichtet werden muß… vielleicht bietet solch ein Umzug einen guten Anlass, die restliche Bestandsfläche besser – sprich effizienter zu nutzen!!!
Vorteil: es würde benötigte städtische Bürofläche reduziert und somit Kosten eingespart… bis dato wurde seit der Gebietsgemeindereform ja immer nur Bürofläche erweitert mit zweifelhaftem Nutzen für uns Verwaltungsnutzer!!
Nur Mut – macht die Verwaltung kleiner und effizienter!!!! ))
Ich las online den Bericht zum Neujahrsempfang der Stadt Homberg.
Leider fehlte wieder die kritische Auseinandersitzung der HNA mit der politischen Führung dieser Stadt.
Da wird nunmehr eine private Planung von Herrn Gontermann als städtische Planung akzeptiert, vollkommen ohne Bürgerbeteiligung darüber entschieden.
Dabei tobt die Diskussion über diese Planung.
Die Architekten, die Stadtplaner und andere Berufene müssten Sturm laufen gegen diese Vorgehensweise. scchon droht das nächste Desaster, wie bei dem verunstalteten Marktplatz.
Damals setzte der BGM seine Planung als Non plus Ultra gegen den Bürgerwillen durch.
Den Staatssekretär kann ich nicht ernst nehmen, kann er überhaupt die Planung gesehen haben? Kennt er die Vorgeschichte?
Schon befremdlich auch, dass das gesammelte Geld nun noch an das Stadtmarketing geht.
Hessisches Ministerium für
Wirtschaft, Verkehr und Landesentwicklung
Freiräume entwickeln Lebensräume entwickeln
so titelt eine Broschüre die mir heute von einem – man höre und Staune SPD- Mitglied zugesandt wurde.
Mit dieser Schrift wirbt die Hessische Landeregierung am Beispiel der Stadt Quedlinburg für eine behutsame Regierung. Mit der Planung und der Gontermannschen
und seit Freitag auch Planung der Stadt Homberg stellt sich der Bürgermeister gegen seine eigene CDU-Landesregierung.
Vor zwei Jahren noch ein Kahlschlag steht jetzt eine Beton- und Dachwüste im Vordergrund der Planung.
Gärten, begrünte Innenhöfe, Balkone, Fassaden-und Dachbegrünungen machen einen wesentlichen Teil
der Grünflächen in Städten und Dörfern aus. Private Freiräume prägen – wie halböffentliche und öffentliche
Freiräume – die Gestalt unserer Siedlungen. Viele Städte und Gemeinden unterstützen daher die
Erhaltung und Entwicklung privater Freiräume aktiv. Dies geschieht beispielsweise im Rahmen der Erneuerung
von Quartieren oder durch Leitbilder und Fibeln, die Eigentümern Empfehlungen für die Gestaltung
von Vorgärten oder Fassadenbegrünungen geben. In manchen Fällen unterstützt die Kommune dies sogar
finanziell. Auch Baumschutz- und Vorgärtensatzungen gehören zum gängigen Instrumentarium. Diese sichern
private Freiraumbestandteile und tragen dazu bei, privates Grün als urbanes und dörfliches Gestaltungselement
zu erhalten.
PRIVATE FREIRÄUME SIND GEFRAGT
Private Freiräume sind aber vor allem ein privater Belang. Sie sind Orte des Rückzugs, des Ausgleichs
und der Erholung. Gärten, Terrassen und Balkone stehen daher auf der Liste der Wohnwünsche Vieler
ganz oben. Entsprechend dieser Wohnpräferenzen besteht ein großer Bedarf an Wohnungen und Häusern
mit privatem Grün. In der Folge sind Wohnangebote mit Garten und Balkon besser vermarktbar. Attraktive
private Freiflächen wirken sich so maßgeblich auf den Preis von Immobilien aus. Investitionen in die Pflege
oder Schaffung von privatem Grün sind daher zur Erhaltung beziehungsweise Steigerung der Werthaltigkeit
einer Immobilie sinnvoll. Neben privaten Eigentümern haben auch Wohnungsgesellschaften dies
erkannt. Wo früher anonyme und oft mäßig genutzte Rasenflächen die Regel waren, findet sich heute mancherorts
ein attraktiver Freiraummix aus Mietergärten und halböffentlichen Gemeinschaftsflächen.
MANGEL AN PRIVATEN FREIRÄUMEN ALS STRUKTURELLES PROBLEM
Altstadtquartiere und historische Dorfkerne sind vielfach dicht bebaut. Hier fehlen private Freiräume
oftmals gänzlich. Vor allem in Klein- und Mittelstädten sowie Dörfern in ländlichen Regionen mit geringer Entwicklungsdynamik
ist dies ein erhebliches Nutzungshemmnis für Immobilien in diesen Lagen. In einem
insgesamt schwächeren Marktumfeld entscheiden sich Käufer und Mieter häufig für Immobilien am Rand der
Städte und Dörfer, die zeitgemäße Grundrisse, einen besseren baulichen Zustand und Gärten anbieten können.
Häuser in den Altstädten und Ortskernen stehen in der Folge ungenutzt leer. Eine Beschleunigung dieser
Entwicklung ist zu erwarten, da die Bewohnerstruktur in den historischen Quartieren überaltert ist und über
kurz oder lang vor einem Umbruch steht. Zur Erhaltung von Altstädten und Ortskernen ist es daher notwendig,
die baulichen Strukturen in engem Dialog mit der Denkmalpflege an heutige Wohnanforderungen anzupassen.
Ziel muss es sein, den neuen Nutzern attraktive und zeitgemäße Wohnangebote unterbreiten zu können.
Zu diesen gehören auch private Freiflächen.
Das hier Gesagte gilt ebenso für Homberg.
zu 3:
Die Broschüre kann auch von der Seite des Wirtschaftsministeriums herunter geladen werden.
https://www.wirtschaft.hessen.de/irj/servlet/prt/portal/prtroot/slimp.CMReader/zentral_15/zentral_Internet/med/7e1/7e17f591-1764-c317-9cda-a2b417c0cf46,22222222-2222-2222-2222-222222222222,true