Logistiker baut nicht, nutzt nur vorhandene Hallen
Die Überschrift auf der Titelseite der HNA vom 29.3.2011 über die geplanten Aktivitäten von Palletways in Homberg ist irreführend.
Der Logistiker baut nicht. Er wird einen Teil (7.000 qm) der leerstehenden Hallen (20.000) auf dem ehemaligen Viessmann-Gelände nutzen. Ein Neubau ist auch nach Firmenauskunft nicht notwendig und vorgesehen.
Im Innenteil der Zeitung findet sich die richtige Darstellung von der Nutzung der vorhandenen Hallen.
Fünf Millionen Euro für Firmenaufbau in Deutschland
Palletways baut seit 2010 ein Netzwerk für den Palettenverkehr in Deutschland auf. Der Aufbau besteht darin, Spediteure zu finden, die sich diesem Netz anschließen und für die Dienstleistunge von Palletways zahlen. Mindestens 25 Speditionen sind für den Start notwendig. Die Speditionen können sich nur beteiligen, wenn sie Fahrzeuge einsetzen, die seitlich zu beladen sind.
Die genannten fünf Millionen sind nicht für Baumaßnahmen gedacht, erst recht nicht in Homberg. Es sind die Kosten für die Gewinnung der Spediteure, den Aufbau des Datennetzes, der Ausstattung mit Staplerfahrzeugen am Umschlagplatz und der Rechnerausstattung vor Ort. Die Bindung an den Standort Homberg ist gering. Mit wenig Aufwand kann der Umschlagplatz verlagert werden, wenn sich die Pläne des Unternehmens ändern. Auch der Erfolg dieses Umschlagsystems ist noch nicht in Deutschland gesichert. Palletways selbst schrieb, dass Deutschland ein hart umkämpfter Markt ist.
Neue Straße
Während vor einer Woche im Homberger Anzeiger noch Baukosten von 500.000 Euro für ein neues kurzes Straßenstück angegeben waren, seien jetzt die Kosten noch nicht bestimmt.
Die Notwendigkeit der Straße ist bisher nicht überzeugend dargelegt worden, auch Palletways kommt mit der Straßenanbindung aus.
Es heißt, man wolle den Verkehr aus dem Bahnhofsviertel heraushalten, dem ist zuzustimmen, doch der Verkehr muss gar nicht durch das Bahnhofsviertel führen, es gibt eine Zufahrt durch den Zorngrabenweg und über die Industriestraße am Bahndamm. Wozu also Geld für eine nicht zwingend notwendige Straße ausgeben? Wurde überhaupt von der Stadt einmal eine Wirtschaftlichkeitsuntersuchung angestellt?
Arbeitsplätze
Arbeitsplätze sind das Lockmittel für Politiker. Früher war es allein die Zahl der neuen Arbeitsplätze, die schon verlockend klangen. Heute muss man auch darauf schauen, wie die Beschäftigten auf diesen Arbeitsplätzen bezahlt werden. Logistikbranche steht für Niedriglohn. Er kann auch so niedrig sein, dass er noch aus öffentlichen Mitteln aufgestockt werden muss, damit jemand überhaupt davon leben kann. Das wäre dann eine verdeckte Förderung der Unternehmen, die solche Löhne zahlen.
Mit Arbeitsplätzen in der Logistik ist keine Zukunft für die Region zu gestalten. Statt Anwachsen des Niedriglohnjobs braucht Homberg qualifizierte und ordentlich bezahlte Arbeitsplätze.
DruckansichtDokumentation
"In der Logistik spielt die Leiharbeit eine große Rolle. Noch immer sind wesentliche logistische Abläufe und Verrichtungen rein physisch ausgerichtet. Kommissionieren, Verpacken, Waren bewegen, Fahrzeuge be- und entladen gelten als Tätigkeiten, für die keine besonders hohe Qualifikation gefragt ist" schreibt Claus Grimm in der DVZ 26.2.2011.
Diese Chefs von den Logistikunternehmen, lassen sich das Geld ja nur so zuscheffeln. Zum einen von den Gemeinden in denen sie sich seĂhaft machen zum andern von den Auftraggebern.
Aber was von den Einnahmen ihren Arbeitern abzugeben, da denken die Herren nicht daran. Die sollen doch gucken wie sich ĂŒber Wasser halten, sind ja genĂŒgend auf der StraĂe.
Das ist Feudalismus in groĂem Stile. Aber Homberg hat da ĂŒberhaupt nichts davon, auĂer LĂ€rm, Gestank und leer stehende GeschĂ€fte.
Aber unsere noch regierenden Stadtparlamentarier, werden es schon noch spĂŒren. Es gab und gibt ja immer wieder Wahlen. Sie mĂŒssen es nur endlich mal begreifen.
Was die neue StraĂe anbetrifft :
Betroffen von dieser Lösung wÀren in erster Linie Bewohner des HolzhÀuser Feldes, des Ortsteiles Holzhausen und der Osterbach.
Wie weit der Schall aus dem Bereich hinter der ehemaligen OstpreuĂen – Kaserne Richtung Stadt reicht mĂŒsste, hier wie dort, ein LĂ€rmgutachten erbringen.
Betroffen sind auch alle Anwohner entlang der B323: Der Verkehr wird nicht unerheblich zunehmen.
Sollte es wie angesprochen tatsĂ€chlich um bis zu 6000 Paletten gehen hieĂe das ca 500 zusĂ€tzliche Fahrzeugbewegungen in einer Nacht.
Je Stunde also locker mal ca 60 !!
Die hier angediente Ersatzlösung ĂŒber den Zorngraben kollidiert mit den Interessen der CTL.
Schon jetzt ist der Verkehr dort vermutlich an seine Belastungsgrenze gekommen.
Und der ganze Verkehr ohne einmal eine MautgebĂŒhr zu zahlen.
Die StraĂen werden in Mitleidenschaft gezogen durch die schwere der LKWÂŽs.
Die BrĂŒcke zur Lichte hoch, so wie ich das erkennen konnte auf der Zeichnung, hat doch gar nicht die Tragkraft mit solchen LKWÂŽs befahren zu werden. Auch hier mĂŒĂte eine Lösung ĂŒberdacht werden.
Hat mal einer der Herren an die Folgekosten gedacht? Die Firmen zahlen doch da sicher keinen Cent.
Soll doch alles nach Remsfeld, die Kaufkraft bei uns in Homberg bleibt die gleiche, den Firmen wo Niedriglöhne zahlen, sollten einfach verboten werden oder vom Gesetzgeber dazu genötigt werde, Mindestlöhne zu zahlen.
Ich möchte gerne mal erfahren, wie die Anwohner im Wiesbadener Ring vor dem LĂ€rm und den Abgasen geschĂŒtzt werden sollen.
Denn ein beladener LKW der Bergauf fĂ€hrt, mach enormen LĂ€rm und stöĂt auch einiges an Abgasen aus, die Feinstaubbelastung wird um das hundertfache steigen.
AuĂerdem ist die EfzebrĂŒcke fĂŒr eine solche Belastung nicht freigegeben, aber das hĂ€ngt (glaube ich) davon ab, wie gut die Gutachter bezahlt werden.