Katastophaler Rekord
Immer weniger Vollzeitbeschäftigte, immer weniger Einkommen, höhere Kosten für Kommunen, die bis zum Existenzminimum aufstocken müssen.
Mehr Erwerbstätige, mehr Einkommen, mehr Umsatz, legt die Rekordmeldung nahe – es ist nur ein neuer "Rekord" der Täuschung.
Die Homberger Einzelhändler werden von diesem Rekord nichts haben, denn als erwerbstätig zählt auch, wer nur fünf (5) Stunden in der Woche arbeitet, dabei auch noch unter dem Mindestlohn. Doch selbst mit einer Mindestlohn-Bezahlung käme man nur auf 42,50 Euro in der Woche und gilt trotzdem als Erwerbstätiger.
Das reicht nicht zum Leben. Die Zahl dieser "Erwerbstätigen" ist gestiegen.
# Es gibt mehr Teilzeiterwerbstätige.
# Es gibt mehr Beschäftigte im Niedriglohnsektor.
# Es gibt mehr befristete Arbeitsverhältnisse.
# Es gibt mehr "Aufstocker", die von ihrem Lohn nicht leben können und bei denen der Lohn durch Sozialleistung aufgestockt werden muss, damit das Existenzminimum gesichert ist.
Diese "Sozialleistungen" gehen zu Lasten der Kommunen, das entlastet die Unternehmen und subventioniert deren Gewinne.
Auch dies ist aus der Statistik zu entnehmen.
Die Einkommen aus Löhnen und Gehältern stagnieren, während die Produktivität der Wirtschaft stetig wächst. Davon profitieren Einkommen aus Unternehmertätigkeit und aus Vermögen.
Diese Entwicklung zeigt sich auch in der Anzahl der Arbeitsstunden. Im Durchschnitt verteilen sich immer weniger Arbeitsstunden auf eine immer größere Zahl von Erwerbstätigen. Das heißt für einen großen Teil der Erwerbstätigen sind es weniger Stunden und damit niedrigeres Einkommen.
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Quellen: https://www.jjahnke.net/wb/Datenbank.html
Nachtrag 7.1.2015
Damit die Bürger auch wirklich an den Rekord der Erwerbstätigenzahl glauben, wiederholt die HNA die Meldung leicht abgewandelt noch einmal. Verstärkung durch Wiederholung statt kritischer Berichterstattung.
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Es ist die "berühmte AGENDA 2010" unter Altkanzler Schröder, die zu diesen Missständen geführt hat. Niemals hätte ich es für möglich gehalten, dass die SPD ihrer eigentlichen Wählerschaft so in den Rücken fällt. Die Auswirkungen sind bis heute bei den Wahlergebnissen für die SPD deutlich sichtbar.
Herr Gabriel distanziert sich bekanntlich in letzter Zeit von Teilen der AGENDA 2010. Warum wohl? Unbestreitbar ist, dass durch die Agenda Bewegung in den Arbeitsmarkt kam, aber zu welchem Preis? Eine CDU/CSU/FDP geführte Regierung hätte niemals den Mut zu solch drastischen Reformen gehabt. Dann hätten Zehntausende dagegen demonstriert.
Wie die vielen Teilzeitjobber, Zeitarbeiter und Geringverdiener im Alter über die Runden kommen wollen, ist mir ein Rätsel. Ob der Mindestlohn zu einem Regulativ wird?
Heute ist Pegida, Kagida und Kögida angesagt. Was aber wird, wenn die Mehrheit der deutschen Bevölkerung einmal unter Armut ( nicht nur Altersarmut) leidet? Ich will es mir nicht ausmalen.