IHK-Stadtbericht zu Touristik und Einzelhandel
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Die Beschreibungen der Mängel in Sachen Tourismus und Einzelhandel sind schon lange in Homberg bekannt. Verbesserungsvorschläge wurde von den Bürgern und auch hier im Hingucker immer wieder gemacht. Doch gingen die Verantwortlichen im Rathaus und in den Mehrheitsfraktionen darüber hin.
Jetzt kommt die Kritik noch einmal vom Stadtbericht der Industrie-und Handeslkammer. Es ist zu befürchten, dass auch diese ins Leere geht.
Zur Touristik
"Die Informationsmöglichkeiten für Touristen sind vorhanden, könnten jedoch noch besser aufbereitet werden. So ist z. B. auf der Internetseite der Stadt (https://homberg-efze-kreisstadt.de/tourismus/) eine Rubrik Tourismus vorhanden, diese verweist jedoch nur auf die Tourismusinformation und drei weiterführende Links.
Für das Jahr 2007 ergibt sich eine rechnerische Bettenauslastungvon ca. 22 Prozent. Dieser eher geringe Wert verbindet sich gleichzeitig mit einer noch steigerungsfähigen Aufenthaltsdauer,…"
" Neben der touristischen Infrastruktur gewinnt im Wettbewerb der Regionen um Gäste das Informationsangebot weiter an Bedeutung. Aus diesem Grund sollte vor allem das Informationsangebot im Internet weiter ausgebaut werden."
"Besonders die Internetseite der Stadt benötigt in diesem Zusammenhang ein umfangreicheres Angebot, aber auch auf Internetseiten wie der Deutschen Fachwerkstraße können und sollten Informationen hinterlegt werden. Positiv zu nennen ist an dieser Stelle z. B. der Veranstaltungskalender der Stadt Homberg."
Zum Einzelhandel
"Die Innenstadt als traditioneller Einkaufsstandort und als prägende Mitte der Stadt schwächelt hingegen. In Vorbereitung des Hessentages 2008 wurden zwar bauliche Maßnahmen zur Attraktivitätssteigerung realisiert, doch die langfristigen Schwierigkeiten ließen sich dadurch nicht lösen. Auch die danach umgesetzte Einzelmaßnahme der Schaffung und Aufhebung der Fußgängerzone waren wenig hilfreich. Erforderlich ist ein umfangreiches Maßnahmenpaket, das mit langem Atem von einem starken City-Manager umgesetzt wird."
"Aber auch Melsungen (284 Einzelhändler) und Fritzlar (254 Einzelhändler) sind quantitativ
mit Homberg vergleichbar. Sie verfügen über attraktive Innenstädte, und Melsungen ist zudem noch ein wichtiger Auspendlerort für Homberg.
Insofern dürfte auch in diese Städte Kaufkraft aus Homberg abfließen.
Für den regionalplanerisch definierten mittelzentralen Verflechtungsbereich errechnen sich gut 102 Mio. Euro. Demgegenüber lag der Umsatz des Einzelhandels im Gemeindegebiet von Homberg bei knapp 89,4 Mio. Euro. (Quelle: IHK Kassel: Statistik auf den Punkt, Fakten 1: Einzelhandel in Nordhessen 2009)
Die Einzelhandelszentralität erreichte 2008 einen Wert von 123,8. D. h. der örtlich erwirtschaftete Einzelhandelsumsatz lag über der örtlich verfügbaren Einzelhandelskaufkraft. Im regionalen Umfeld erreichten die benachbarten wichtigen Zentren folgende Zentralitätskennziffern: Melsungen 102,9, Fritzlar 116,5, Schwalmstadt 137,6 und Bad Hersfeld 169,5.
Trotz der guten Kaufkraftbindung hat Homberg ein Innenstadtproblem.
"Bei einer Erhebung in der Innenstadt im Sommer 2008 kurz nach dem Hessentag wurden 97 Geschäftslokale erfasst. Davon standen 11 Geschäftslokale leer. Dieser Leerstand ist noch nicht dramatisch, aber er fällt den Besuchern schon auf und signalisiert Probleme."
" Die Daten enthalten keine besonderen Auffälligkeiten, sie können jedoch die Qualität des Angebotes und wichtige Lücken nicht abbilden. So gibt es in der Innenstadt keinen attraktiven größeren Lebensmittelmarkt, der als Magnet wirken kann. Textilgeschäfte fokussieren sich auf Nischen statt auf Angebotsbreite. Traditionelle Innerstädtische Kaufhäuser mit breitem Sortiment verschwinden (und schließen auch in größeren Städten zunehmend ihre Pforten). Ihre Rückkehr ist illusorisch. Kleine Passagen oder Center (wie das „Kaufhaus Sauer“) mit einer Kombination mehrere Fachgeschäfte können ihre Lücke nicht wirklich schließen."
"Wenig koordiniertes Auftreten: Die innerstädtischen Einzelhändler sind Individuen mit spezifischen Interessen. Das macht abgestimmtes Handeln (z. B. Ladenschlusszeiten, gemeinsame Werbung, Finanzierung eines City-Managers) schwierig bis unmöglich. Trotzdem sind Optimierungen in diesem Handlungsfeld eine Dauerherausforderung, denn die Konkurrenz zu den Centern mit vertraglichen Regelungen und zentralem Management und den Möglichkeiten der Quersubventionierung profilergänzender Angebote ist groß."
(Unterstreichungen von DMS)
Der Bericht der IHK macht deutlich, dass in den Jahren seit 2001, als von der CDU ein Stadtmarketing gefordert wurde, nichts geschehen ist. Diese Forderung war damals als gemeinsamer Auftrag an den Magistrat gegangen. Erst im letzten Jahr hat sich der Bürgermeister dieser Aufgabe angenommen. Allerding unprofessionell, wie ihm auch in diesem Bericht bescheinigt wurde.
Eine Verbesserung der Homberger Situation wird schwierig und bedarf gemeinsamer Anstrengungen. Sie hat aber erst dann Aussicht auf Erfolg, wenn dieser Skandal-Bürgermeister aus dem Amt ist. Jeden Tag, den er länger im Amt ist, schadet der Stadt.
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„Hauptproblem Hombergs ist, dass 60 % des Umsatzes auĂerhalb der Stadt in den Einkaufszentren und nur 40 % in der Stadt gemacht werden, wobei die Zahlen nur die Tendenz zeigen. Es mĂŒsse genau umgekehrt sein, wenn die Stadt eine Zukunft haben will. Nun sind die Einkaufzentren am Rande der Stadt da. Was ist jetzt zu tun?“
Stammt nicht aus dem Bericht der IHK. Ist schon etwas lÀnger her.
https://www.homberger-hingucker.de/?p=1186
„Ganz schnell – es ist keine Zeit zu verlieren, noch in diesem Jahr“ hieĂ es am 30. Oktober 2008.
Heute sind 17 Monate ! vergangen und Homberg ist ganz schnell dabei einen Stadtmarketingverein zu grĂŒnden. Noch im Februar sollte es so weit sein. Man wollte einen Stadtmarketingmanager einstellen.
In Homberg kann man ganz gemĂŒtlich Leben und sein Dasein fristen.
Sogar BlĂŒmlein pflĂŒcken oder ein Pfeifchen aus Afghanistan kann man ungefĂ€hrdet genieĂen, wĂ€hrend dieser rasanten Fahrt durch die Jahreszeiten einer Kleinstadt, ohne sein Abteil aus dem Auge zu verlieren.