Hombergs größtes Industrieunternehmen von der Stadt ignoriert
Von der Firma AKH, Antriebstechnik KATT Hessen ist in Homberg wenig zu sehen und zu hören. Selbst alt eingesessene Homberger kennen oft nichts mehr als den Namen. In der Bahnhofstraße weisen nur zwei Schilder auf die Zufahrt für Gäste und für Lkws auf das durch die Bäume im Hintergrund zu sehende Betriebsgebäude hin.
Für ein mittelständisches Unternehmen ist die AKH relativ klein, dennoch kann es sich im weltweiten Wettbewerb behaupten.
Trotz dieser hervorragenden Leistungen scheint die Stadt dieses Unternehmen zu ignorieren.
Auf die Besichtigungstermine im Rahmen der "Tage der Industriekultur Nordhessen" , zu der Besucher aus ganz Nordhessen kamen, wurde auf der Homepage der Stadt nicht einmal hingewiesen.
Besuch im größten Industrieunternehmen Hombergs
An diesem Wochenende lud AKH Besucher zur Besichtigung im Rahmen der „Tage der Industriekultur Nordhessen“ ein. "Was die Besucher zu sehen bekamen, braucht sich nicht zu verstecken. Auf der Homepage von AKH heißt es:
„Als größtes Industrieunternehmen Homberg/Efzes ist die Antriebstechnik KATT Hessen GmbH mit seinen rund 170 Mitarbeitern ein wichtiger Eckpfeiler des regionalen Arbeits- und Ausbildungsmarktes.“
1949 siedelte sich das Unternehmen auf der grünen Wiese in der Bahnhofstraße an. Das Unternehmen ist aus kleinen Anfängen immer weiter gewachsen, neue Gebäude mussten angebaut, weitere Standorte errichtet werden. Die Wohnbebauung rückte näher, so dass der Betrieb jetzt von Wohnhäusern umschlossen ist.
Alles aus einer Hand: Entwicklung, Konstruktion, Herstellung
Aus Rohstahl, Elektroblechen, Gussteilen und Kupferdraht werden hier nach Kundenvorgaben Spezial-Elektromotoren entwickelt und gebaut. Neben den Ingenieuren im Werk gibt es noch ein Entwicklungs- und Forschungsbüro in Dresden, wo eng mit der Hochschule zusammengearbeitet wird. Auch mit den Universitäten in Kassel und Leipzig gibt es enge Zusammenarbeit, um laufend auf dem neusten Stand der technologischen Weiterentwicklung zu sein. Jährliche eigene Patentanmeldungen zeugen davon.
Die Motoren werden für unterschiedlichste Anwendungen und Einsatzgebiete entwickelt. Motoren, die 100 m unter dem Wasser arbeiten, andere die in extrem hohen Temperaturen an Walzstraßen funktionieren müssen oder auch tonnenschwere Motoren mit hohen Leistungen.
Stolz ist man auf den neu entwickelten Motor für ein Rennmotorrad, mit dem Impulse für die Elektromobilität gesetzt wurden. Damit wurden Weltmeistertitel in der Sparte errungen.
Qualifizierte Arbeits- und Ausbildungsplätze
Solche Erfolge sind nicht ohne die hochqualifizierten Facharbeiter möglich, die mittlerweile aus ganz Nordhessen nach Homberg kommen und häufig schon viele Jahre mit dem Unternehmen verbunden sind. Zehn Prozent der Belegschaft sind Auszubildende, die benötigt und im Betrieb übernommen werden. In diesem Jahr wurde die AKH für Nachwuchsförderung ausgezeichnet.
Nahezu alle großen Autohersteller haben ihre Prüfstände mit Motoren aus Homberg ausgerüstet. Darauf ist man besonders stolz. 60 Prozent der Motoren werden ins Ausland geliefert. Die Aufträge kommen aus aller Welt, denn es gibt weltweit nur wenige vergleichbare Unternehmen. Um den hohen Qualitätsanforderungen zu genügen, verarbeitet das Unternehmen vorwiegend Material von deutschen Herstellern.
siehe auch: Blauer Sonntag auch in Homberg