Homberger Verhältnisse stehen auf dem Kopf
Erst bauen, dann beschließen.
Erst bauen, dann prüfen.
Erst bauen, dann Alternativen suchen.
Bauherr und Architekt: Ein notwendiges Spannungsverhältnis
Bei einem Bauvorhaben gibt es einen Bauherren, der sagt was er braucht, welche Anforderungen erfüllt werden müssen, was es kosten darf und welche Gestaltung ihm gefällt.
Dem stehen der Architekt und der Statiker gegenüber, die nach Lösungen suchen und Alternativen vorlegen. Am Ende eine Planungsprozess findet alle zusammen eine Lösung, die funktioniert, gefällt, bezahlbar und tragfähig ist. Nicht so in Homberg.
In Homberg übernimmt ein Angestellter der Bauverwaltung die Rolle des Bauherrn und die des Architekten. Er bestimmt allein was gebraucht wird und wie es gestaltet wird, die notwendige Kontrollfunktion des Bauherrn ist ausgeschaltet. Was dabei herauskommt, hat man am Umbau des Amtsgerichts zu einem so genannten Ärztehaus gesehen. Die Mitarbeiter der Krankentransporte quälten sich mit der viel zu steilen Rampe ab und beschwerden sich. Die Mitarbeiter der Praxen müssen den Abfall in eine andere Straße in einen notdürftig aufgestellten Müllcontainer bringen, die Patienten können sehen wo sie ihr Auto parken, jedenfalls nicht vom Ärztehaus, da ist für die Ärzte reserviert. Das sind nur die augenfälligsten Mängel.
Magistrat hat seine Aufgabe nicht erfüllt
Um solche Fehler zukünftig zu vermeiden, beschlossen die Stadtverordneten im April 2014, dass für den Anbau des Burgbergrestaurants die Bau- und Kostenpläne, sowie Alternativen den Stadtverordneten vorzulegen sind, bevor die Baugenehmigung beantragt wird. Der Magistrat kümmerte sich um diesen Beschluss nicht. Der Magistrat, der schon früher nicht seine Aufgaben aus der Bauherrenrolle wahrgenommen hat, indem er den angestellten Architekten freie Hand ließ, machte weiter wie bisher. In dieser Situation müssen die Stadtverordneten die Aufgabe wieder an sich ziehen. Wenn sie selbst nicht fachkundig genug sind, müssen Sachkundige hinzugezogen werden.
Schon jetzt sind die Planungsmängel sichtbar
1. Mangelhafte Fundamente am Hang
Durch die Freilegung der Burgruine im letzten Jahrhundert ist viel Abraum am Hang abgelagert worden, wie gerade durch die archäologischen Grabungen bestätigt wurde.
Auf diesem aufgeschütteten Boden bieten die Streifenfundamente, die nicht einmal bis in frostfreie Tiefe gebaut wurden keinen ausreichenden Halt. Trotzdem wurde weiter gebaut.
2. Unwirtschaftlicher Entwurf
Neben der Küche ist eine Spülküche und ein Lager geplant. Diese Nutzflächen stellen 40 Prozent des Erdgeschosses dar. 60 Prozent sind Verkehrsflächen mit langen Wegen bei der Anlieferung und der Entsorgung.
Im Kellergeschoss, eine Treppe tiefer ist das Verhältnis von Nutz- zu Verkehrsfläche zwar günstiger, dafür kommt da erschwerend die Treppe hinzu. Diese Räume sind für den täglichen Betrieb der Küche wegen der langen Wege nicht tragbar. Der vorhandene Keller hat eine hohe Luftfeuchtigkeit, das schränkt die Lagermöglichkeit ein, das wird auch auf die neuen Räume zutreffen.
3. Viele Anforderungen werden nicht erfüllt.
Es ist nicht ersichtlich, wo das Leergut und der Abfall gesammelt werden soll. Wo kann Reinigungsgerät, wo die Tischwäsche trocken gelagert werden? Von einer Personaltoilette ganz zu schweigen.
4. Baukosten und Finanzierung schön gerechnet
Bisher kennen die Stadtverordneten nur eine Grundrissskizze aus der Zeitung. Was wie gebaut und gestaltet werden soll ist unbekannt. Unbekannt ist auch die Kostenplanung. Im Haushalt sind lediglich 40.000 Euro für den Anbau ausgewiesen. Auf Nachfrage wurde bekannt, dass noch rund 20.000 Euro aus der Position Instandhaltung für die städtischen Gebäude hinzukommen soll. Die Kosten für die Gewerke scheinen auch nicht stimmig zu sein.
Langweilig wird es in Homberg nicht! Mit diesem Parlament wird es in Homberg auch nie langweilig werden.
Solange diese alte Garde der Kommunalpolitiker in Homberg nicht die Sessel geräumt hat, wird sich hier auch nichts bewegen. Durch Macht- und Kompetenzgerangel stehen sich der Magistrat und die Stadtverordneten selbst im Wege und verhindern mit ihrer nach hinten gerichteten Politik eine positive Stadtentwicklung in Homberg.
Der Burgberg ist nur eine Baustelle, die Engelapotheke die zweite, folgt die Krone und nicht zu vergessen das Projekt Kaserne mit seinen “Sumpfgebieten.”
Zu den Fundamentarbeiten am Schlossberg bleibt festzuhalten, dass Herr Schnappauf mit der Notwendigkeit einer eingehenden Nachforschung nicht verkehrt liegt. Es stimmt mich sehr nachdenklich, dass Herr Reinhard Fröde sich nicht in der Lage gesehen hat, die Fundamentarbeiten zu den Bedingungen durchzuführen, wie sie jetzt stattfinden. Es kann doch nicht sein, dass Herr Fröde, der ein absolut kompetenter Baufachmann ist, mit der Ausführung der bisherigen Arbeiten einverstanden sein kann. Herr Fröde, der auch Mitglied des Homberger Stadtparlamentes ist, müsste daran interessiert sein, Schaden von der Stadt Homberg abzuwenden. Weiterhin ist es für mich unverständlich, dass in der Gesamtplanung keine entsprechenden Lagerräume, Toiletten usw. für Bedienungspersonal vorgesehen sind.
Des Weiteren möchte ich noch darauf hinweisen, dass es am Ärztehaus in Homberg für jeden schwer kranken Patienten entwürdigend sein muss, für die Passanten gut sichtbar wie in einem Kinofilm vom Krankenwagen in das Ärztehaus getragen zu werden. Aus meiner Sicht fehlt hier jede persönliche Sphäre! Auch hier wäre es angebracht, diesen Missstand in irgend einer Form zu beheben.
Jetzt muss ich doch einmal für Herrn Fröde Partei ergreifen.
Wir wissen nicht, wie er sich zu dem Bauvorhaben und der Ausführung geäußert hat.
Legt er sich zu sehr ins Zeug, werden bestimmte Kreise ihm unterstellen, dass er der Ansicht ist, nur seine Firma könne die Arbeiten ordnungsgemäß ausführen und er als Stadtverordneter bevorteilt wird.
Nimmt er die “Niederlage” bei der Ausschreibung hin, ist es auch nicht richtig.
Wo bleibt der Stadtarchitekt als Berater der Stadt?
Ein Gespräch zwischen den Fachleuten Schnappauf und Fröde im Rahmen einer Sitzung der Stadtverordneten wäre doch auch nicht schlecht gewesen.
Mir als Laie stellt sich die Frage, warum der neue Bürgermeister nicht einfach ein Veto einlegt. Wieso stoppt er in seiner Funktion als Stadtoberhaupt die Bauarbeiten nicht umgehend? Wieso lässt er die Sache nicht von unabhängiger Stelle prüfen? Das kostet sicher nicht so viel wie ein abgerutschter Hang samt Gebäude.
Und: Wieso baut ein Bauunternehmen auf bekanntermaßen sagen wir mal ungünstigem Untergrund?
Abgesehen von den nicht durchdachten Planungen was Grundriss etc. angeht… Beide – sowohl Herr Dr. Ritz als auch die ausführende Baufirma – müssen sich dessen doch bewusst sein, dass ihnen die ganze Sache wenn es blöd läuft im wahrsten Sinne des Wortes wieder in den Schoß rutscht. Und beide müssen dann die volle Verantwortung übernehmen.
Was Reinhard Fröde angeht, gebe ich “Kritischer Bürger” recht. Hier würde es helfen, wenn die Protokolle der Sitzungen öffentlich gemacht würden. Und ich rede nicht vom Homberger Anzeiger (0der wie das Ding heißt), in dem ein 15 mal kopiertes Protokoll, Schriftgröße 4 auf Umweltschutzpapier geschmiert präsentiert wird.
Der Herr Bürgermeister sollte die Augen auf machen und merken das “DIE ALTE GARDE ” nichts aber auch gar nichts zum Wohle der Stadt beiträgt. Im gegenteil.
Alte Leute die Stur im Kopf sind und nichts verändern wollen.