Gestaltungsvorschlag für die Schirnen : Warum gerade jetzt?
In der letzten Stadtverordnetenversammlung erhielt der Fritzlarer Architekt Christian Gerlach Gelegenheit sich zu Gestaltungsvorschlägen für die Schirnen, den Möbelwagen und dringend notwendiger Sanierungsarbeten am Hauses Wicke (Marktplatz 19) zu äußern. Warum stand dieses Thema zu diesem Zeitpunkt auf der Tagesordnung? Ein aktueller Bezug war nicht zu erkennen. Es sei denn, die nun schon sehr lange überfällige Sicherung des Hauses Wicke vor weiteren Bauschäden, auf die schon öfters im Homberger Hingucker hingewiesen wurde.
Schon in der vorletzten Stadtverordnetensitzung wurden zwei teuere Bauvorhaben vorgestellt, die vor allem langfristige Folgekosten nach sich ziehen und deren Realisierung angesichts der Finanzlage der Stadt sehr unwahrscheinlich sind. Und nun noch weitere Vorschläge für die ebenfalls das Geld fehlt. Warum stehen diese Vorschläge jetzt auf der Tagesordnung, wenn schon ersichtlich ist, dass es keine Chance für eine Realisierung gibt. Es gibt nur eine Erklärung: der Bürgermeister möchte mit " positiven Projekten" von seiner katastrophalen Politik ablenken. Dazu passt seine Äußerung, dass es nun an den Stadtverordneten liegt, darüber zu entscheiden.
In der Vergangenheit hatte der Bürgermeister sich nie darum bemüht die Stadtverordneten zu überzeugen und mitzubeteiligen, da reichte es ihm, mit der einen Stimme Mehrheit von CDU und FDP Projekte ohne große Informationen und Diskussionen abknicken zu lassen. Nachdem in seiner Amtszeit die Schulden von circa 15 auf über 40 Millionen € angestiegen sind, gibt er sich " großzügig" und entscheidet nicht mehr selbst, sondern lässt das Stadtparlament den Vortritt zu sagen, das können wir uns leider nicht leisten. Ein durchsichtiges Manöver.
Die Gestaltungsideen
Der Architekt verwies ganz zu recht auf die attraktive Lage der Schirnen, die auf der Sonnenseite des Marktplatzes liegen. Er schlug eine Öffnung der Gewölbe zum Marktplatz hin vor, damit durch eine Glasfront mehr Licht hinein kommt. Dies sei mit der Denkmalpflege bereits besprochen worden, die dies für möglich hielt. Aus der Denkmalpflege gibt es aber auch gegenteilige Stimmen. Das Ganze ist sowieso nicht spruchreif, da die Schirnen in Privatbesitz sind.
Über die Schirne unter der doppelläufigen Treppe zum Kirchplatz hinauf sagte der Architektnichts gar nichts. Im jetzigen Tourismusbüro, dem »Möbelwagen« schlug er vor die Decke zu entfernen und eine Espressobar einzurichten. Nette Idee, wer wird sie betreiben? Wird sie zur Zeit in Homberg wirtschaftlich sein? Solche Fragen waren gar nicht erst aufgeworfen worden. Nette schöne Ideen einfach nur.
Dringenden Handlungsbedarf sah auch er beim Haus Wicke. Vor allem seien wohl im Inneren auch tragende Balken gefährdet. Neben dem darin einmal unterzubringenden Tourismusbüro sollte auch der dahinter liegende Keller, der einstmals als Stall diente, anschaulich auf die Homberger Geschichte neugierig machen.
Dieses Gebäude hatte die CDU/FDP Mehrheit vor Jahren gekauft und sich nicht weiter darum gekümmert, nachdem sie errechnen ließ wie hoch die Sanierungskosten ausfallen würden. Normalerweise wird in umgekehrter Reihenfolge vorgegangen.
Der Vorschlag und der gemeinsame Stadtverordnetenbeschluss zum Beispiel bei diesem Gebäude die Sanierung durch ein Ausbilungprojekt realisieren zu lassen, wie das in Alsfeld seit vielen Jahren mit Erfolg praktiziert wird, ist von der Stadtverwaltung nicht verfolgt und vorangebracht worden.
Schöner Beitrag,
auch gut auf den Punkt gebracht, dass gar kein Geld so ein Projekt drin ist. Freilich schöne Vorschläge von dem Architekten. Übrigbleiben wird aber wohl nur „Wunschdenken“. Und eine Rechnung vom Architekten, die man sich auch hätte sparen können.
Aber auch hier findet sinngemäß der vorletzte Absatz des Berichtes wieder Anwendung: „Normalerweise geht man in umgekehrter Reihenfolge vor. Nur nicht in Homberg.“
Glasfronten klingt toll. Espresseo-Bar klingt toll. Könnte auch funktionieren … „Nur nicht in Homberg“.
Auch ich bin über diese „Anregung“ zum jetzigen Zeitpunkt überrascht.
Während der Umplanung des Kirchplatzes und der damit einhergehenden Umbaumaßnahmen in zwei Schirnen habe ich für und mit dem Eigentümer, Mitarbeitern des Bauamtes und Herrn Gerlach wiederholt Gespräche geführt. Zu keiner Zeit ist damals die Möglichkeit der Maueröffnung angesprochen worden. Auch Zuschußmöglichkeiten habe keine Erwähnung gefunden. Es ging aber um die Zuzahlung des Eigentümers für die Fassadenherrichtung.
Wäre der Vorschlag vor Sanierung der Mauer gekommen, hätte der Eigentümer diese „Aufwertung“ seinere Objekte sicher umgesetzt. Schließlich ist auch ihm an einer sinnvollen Nutzung seiner Schirnen gelegen.
Hier sind mal wieder Möglichkeiten zeitlich verpaßt worden.
EKZ schön und gut !
Sind diese Gedanken schon wieder Makulatur ????