Erich Fried | musikalische Lesung | 2. November
Erich Fried war ein Dichter, der sensible Lyrik, aber auch Tagesaktualitäten in Lyrik verwandelte und gerade in der heutigen Zeit wieder aktuell ist.
Erich Fried: geboren am 6. Mai 1921 in Wien, wo er als einziges Kind des Spediteurs Hugo Fried und der Graphikerin Nelly Fried aufwuchs. Nach der faschistischen Besetzung Österreichs im Mai 1938 starb der Vater an den Folgen eines Gestapo-Verhörs. Während die Mutter noch in Haft war, floh Erich Fried nach London. Dort lebte er von Gelegenheitsarbeiten und war Mitglied in verschiedenen Emigranten-Organisationen.
1963 betrat er erstmals nach der Flucht europäisches Festland, behielt aber seinen Londoner Wohnsitz. In seinen Gedicht- und Prosabänden, die ab Mitte der sechziger Jahre in dichter Folge erschienen, trat er für die linke Opposition in der BRD ein und protestierte gegen Atombewaffnung, gegen den Vietnamkrieg, gegen den Abbau demokratischer Grundrechte und warnte vor der Gefahr eines wiederauflebenden Rechtsradikalismus und Faschismus.
Es wäre aber trotzdem verfehlt, Erich Fried nur als einen „politischen Dichter“ zu bezeichnen. Einmal sagte er über sich: „Auch ich schreibe ja nicht nur Politisches, sondern Liebesgedichte und Verse und Prosa über Leben und Sterben und über die geringfügigen Dinge des Lebens, ohne die die Welt gering wäre, die uns zwingt, heute so viel von unserem Leben mit Politik zu vertun.“
Der Germanist und Literat Dr. Werner Seibel aus Gudensberg begleitet die politischen Lieder und Liebeslieder musikalisch.
Er stellt diesen wichtigen Dichter deutscher Zeit- und Kulturgeschichte vor und zeichnet ein umfassendes Bild seiner Person.