HOMBERGER HINGUCKER MAGAZIN

2008 – 2021 Informationen zur Kommunalpolitik in der Kreisstadt Homberg (Efze) – ab 2021 HOMBERGER HINGUCKER MAGAZIN

Eine Million Fördergeld klingt gut, aber…

 

Eine Million Euro Fördermittel aus dem Landesförderprogramm (SWIM), klingt gut. Es ist der Höchstbetrag, klingt gut.
Aber vieles wurde nicht veröffentlicht, wurde vor den Bürgern verheimlicht.

Das Förderprogramm läuft mit diesem Jahr aus. Es gibt nichts weiteres.

1,3 Millionen Euro sind bisher bereits allein für die Planung ausgegeben worden.

Bei 10 Prozent Planungskosten muss man mit Baukosten in Höhe von 13 Millionen Euro rechnen.

Ganz gewiss kommen noch Baukostensteigerungen hinzu, wie bisher immer.

 
25 Jahre Zuschussbetrieb

Die Förderung ist an eine Bedingung geknüpft. Das Bad muss 25 Jahr in Betrieb bleiben. Wenn es vorher geschlossen wird, ist das Fördergeld anteilig von den Jahren zurück zu zahlen.

In den nächsten 25 Jahren belasten die Baukosten, die Abschreibung, die Preissteigerungen  und die Betriebskosten den städtischen Haushalt. Bäder sind ein Zuschussbetrieb für die Gemeine. Bäder sind keine Pflichtaufgabe der Gemeinde.
Wenn das Geld einmal nicht mehr reicht, müssen die freiwilligen Leistungen eingeschränkt werden, das heißt das Bad muss geschlossen werden. Schließung bedeutet Rückzahlung der Fördermittel.  Diese Situation kann auch eintreten, weil das notwendige Fachpersonal fehlt, ohne die das Bad nicht geöffnet werden kann.  Das Bad kann auch nur rund 140 Tage im Jahr betrieben werden.

Schon jetzt geht die Stadt davon aus, das der Badebetrieb mit 364.900 Euro bezuschusst werden muss.

Das errechnet sich anhand des Haushaltsplans 2023 so:
56.000 Euro Einnahmen aus Benutzungsgebühren.
Kosten für Personl 231.450 Euro, Kosten für Sach- und Dienstleistungen 189.450 Euro, zusammen 420.900 Euro Betriebskosten.

 

364.900 Euro eingeplanter Zuschussbedarf für 2023

Das sind die angenommenen Zahlen im Haushaltsplan. Ob die Benutzungsgebühren überhaupt eingenommen werden, hängt vom Wetter und damit von der Besucherzahl ab.  Auch für 2021 hatte die Stadt die Einnahmen in Höhe von 56.000 Euro angenommen. Eingenommen hat sie aber nur 21.329 Euro, also nur 38 Prozent.

Zeichnung: Ansicht des Entwurfs für das neue Eingangsgebäude des geplanten Schwimmbads am Erleborn

Die Homberger Lokalpolitiker, der Magistrat und der Bürgermeister ignorieren diese simplen Fakten, sie freuen sich nur über die 1 Mio. Euro und träumen weiter von einem Großprojekt Schwimmbad Erleborn: Es ist wie "Henners Traum". Zur Erinnerung der Hofgeismarer Bürgermeister wollte das größte Tourismusprojekt Europas schaffen. Darüber hat Klaus Stern den Film "Henners Traum" gedreht. So kann auch der Homberger Traum platzen, den am Ende die Bürger zu zahlen haben. Die Erhöhung der Grundsteuer wurde bereits vom Bürgermeister genannt.

Bleibt die Frage:
Kann sich die mit gut 80 Millionen Euro Schulden belastete Stadt
diesen Zuschussbetrieb in den nächsten 25 Jahren leisten?
Eine Stadt, die nicht einmal ihre Pflichtaufgaben erfüllen kann?

 
Ergänzung

2022 wurde als ein gut besuchtes Jahr gewertet, 21.151 Besucher waren ins Schwimmbad gekommen.

Bei Personal- und Sachkosten von 420.900 Euro im Jahr müsste der Eintritt rund 20 Euro für einen Badbesuch kosten, um Kosten zu decken. Die Tilgung der Kredite und die Abschreibung wären dabei noch nicht berücksichtigt.


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