BĂŒrger wehren sich gegen Einkaufszentren
Die großen Handelsunternehmen haben sich in den vergangenen Jahrzehnten mit großflächigen Einkaufszentren an den Rändern der Stadt, auf der "grünen Wiese" niedergelassen. Die Folge davon war der Funktionsverlust der alten Innenstädte.
Seit einigen Jahren haben die Handelskonzerne und Baugesellschaften wieder den Weg zurück in die Stadte angetreten. Jetzt wollen sie in den Stadtkernen großflächige Einkaufszentren errichten. Dem soll die alte, häufig auch historische Baustruktur geopfert werden.
Waren im ersten Schritt die Funktionen der Stadt gestört worden, so wird jetzt die historische Bausubstanz zerstört. Dabei geht es nicht um Stadtbelebung sondern um höher Umsätze und Gewinne. Den Bürgern wird es als Vitalisierung der Stadt verkauft.
Bürger wehren sich
Die Bürger fallen auf die scheinheiligen Versprechen immer weniger herein und wehren sich schon seit Jahren. Nicht nur in Homberg, wo sowieso keine überschüssige Kaufkraft für ein solches Projekt vorhanden ist, wie eine Untersuchung bestätigte. In vielen Städten haben sich Bürgerinitiativen gegen den Bau von Einkaufszentren gebildet.
Bürgerinitiativen gegen Einkaufszentren
Hier eine kleine Auswahl zum Weiterlesen.
Internetseite des Arbeitskreises der kritischen Einzelhändler Fürth
Würzburg – Homepage der Bürgerinitiative "Ringpark in Gefahr"
Oldenburg – Homepage der Bürgerinititative "Bürgerbegehren Oldenburg"
Braunschweig – Homepage der Bürgerinitiative "Schloßparkfreunde"
Aachen – Homepage der Bürgerinitiative "Kaiserplatzgalerie Aachen – aber anders!"
Delmenhorst – Homepage der Bürgerinititative "Bürgerbegehren Lebendige Innenstadt"
Christian Klotz kämpft gegen Einkaufszentren
Vor Jahre wurde Christian Klotz als "Stadtmarketing-Guru" nach Homberg eingeladen. Er schaute sich die Stadt an und wies in einem unterhaltsamen Vortrag in der Stadthalle auf die Mängel in der Stadt hin. Dazu hinterlies er umfangreiches schriftliches Material über seine Empfehlungen für Homberg. Diese Papiere verschwanden in der Verwaltung. Einiges wurde halbherzig umgesetzt, auf andere Anregungen wartet man in Homberg noch heute.
Im Sommer unterstütze Klotz die Bürgerinitiative in Weil am Rhein in ihrem Bürgerbegehren gegen ein Einkaufszentrum. Die badische Zeitung berichtete darüber und veröffentlichte ein Foto von Klotz vor der Kulisse des Homberger Marktplatzes.
Jetzt, wo sich Klotz so deutlich gegen die neuen Einkaufszentren positioniert hat, wird man ihn der Bürgermeister wohl nicht mehr nach Homberg einladen.
Ob Referenten wie Klotz oder Studien wie die der Gesellschaft für Markt- und Absatzforschung (GMA), sind für den Bürgermeister nur in soweit von Interesse, soweit sie seine vorgefassten Vorstellungen unterstützen. Was nicht in sein Konzept passt, wird überlesen. Das Geld für die Gutachten dient nicht der Kenntnisgewinnung, sondern soll nur die schwachen Argumente des Bürgermeisters abstützen. Bei Klotz ging es um die Aufhebung der Fußgängerzone, bei der GMA nur um Rückenwind für das Einkaufszentrum.
Bildschirmfoto von https://www.badische-zeitung.de/weil-am-rhein/christian-klotz-beraet-center-gegner–46865563.html
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