HOMBERGER HINGUCKER MAGAZIN

2008 – 2021 Informationen zur Kommunalpolitik in der Kreisstadt Homberg (Efze) – ab 2021 HOMBERGER HINGUCKER MAGAZIN

Schuld oder Verantwortung

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"Herr Dr. Ritz merkt an, dass es bei der vorliegenden Diskussion nicht um die Suche nach irgendwelchen Schuldigen gehen sollte.
Er erklärt weiter, dass bisher nicht gebaut, sondern gezielt freigelegt wurde, wodurch der desolate Zustand des Hauses erst festgestellt werden konnte.
Aus diesem Zustand ergeben sich Konsequenzen und darüber diskutieren wir gerade, so Bürgermeister Dr. Ritz. "

Protokoll der Stadtverordnetenversammlung 26.1.2017

 

Dr. Ritz spricht von Schuld – aber nicht von Verantwortung.

Am baulichen Zustand des Gebäudes der ehemaligen Engelapotheke hat niemand Schuld. Die Schadensursachen liegen in der Vergangenheit, heute sind die Folgen zu tragen.

Dr. Ritz trägt als Bürgermeister aber Verantwortung, dafür wird er bezahlt. Er hat die Verantwortung für die Planung der Baumaßnahme zu tragen. Dies Planung ist nicht fachgerecht erfolgt.
Von einer Gruppe Studierender aus Alsfeld wurden die starken Verformungen im Gebäude aufgenommen. Das zeigt eindeutig, dass in dem Gebäude Verformungen eingetreten sind, also muss es dafür auch Ursachen geben. Genau diese Ursachen sind im Rahmen der Grundlagenermittlung nicht ermittelt worden. Der Kasseler Architekt Köhne von der WAS hatte das in den Leistungsphasen 1 bis 3 zu erarbeiten.

BildSchadenskartierung ist die Grundlage für die Planung
In der Leistungsphase 1 sind die Grundlagen für das Bauvorhaben zu ermitteln. Das verformungsgerechte Aufmaß gehört dazu wie eine umfassende Schadenskartierung. An der umfassenden Schadenskartierung hat es gefehlt. Ein paar kleine Sichtfenster irgendwo im Putz reichen nicht aus. Was eine Schadenskartierung zu leisten hat, erlernen die Architekten. Wenn der Architekt nicht die dafür notwendigen Erfahrungen hat, darf er diese Leistung nicht übernehmen. Erst auf der Basis der Schadenserfassung kann eine Kostenplanung erfolgen. Die Kostenangaben des Architekten Köhne waren oberflächlich, sonst hätte es jetzt nicht diese Kostensteigerungen gegeben.

Der Bürgermeister ist verantwortlich
Aber auch die Stadt als Bauherr darf eine nur oberflächliche Schadenskartierung nicht als erbrachte Leistung annehmen. Genau das scheint niemand in der Bauverwaltung geprüft zu haben. Der Bürgermeister hat in der Verwaltung die Organisationsgewalt, also hat er auch diesen schwerwiegenden Mangel zu verantworten.

Mit dem Gerede von der Schuld, das Dr. Ritz ins Spiel bringt, versucht er nur von der Verantwortung abzulenken. Ja, es hätte vernünftiger geplant und weniger überstürzt gehandelt werden müssen. Doch es geht weiter – unbelehrbar. Obwohl noch keine Kostenermittlung vorliegt, wird im Gebäude Obertorstraße abgerissen, ohne dass ein Beschluss dafür vorliegt. Es gibt keine Kostenermittlung, Alternativen sind nicht geprüft worden.

Statt Gesamtkonzept scheibchenweise und teurer weitermachen

In der Stadtverordnetenversammlung sprach Dr. Ritz von der scheibchenweisen Planung des Ärztehauses, die so zu dem jetzigen Fiasko geführt hat. Doch daraus zieht er keine Lehre, sondern treibt den Umbau im Obertor genauso scheibchenweisen voran, ohne dass eine geordnete Gesamtplanung vorliegt. Das Ergebnis könnte enden wie beim Ärztehaus.

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