Homberger Kerngebiet im Dunkel
Foto: Kerngebiet der Stadt Homberg, Ziegenhainer Straße, extra ausgewiesen, um die rechtswidrige Spielhalle zu erhalten.
2018 wiesen die Homberger Stadtverordneten in der Ziegenhainer Straße das Homberger Kerngebiet aus.
Als Kerngebiete ausgewiesen werden nach dem Bauplanungsrecht Innenstadtgebiete, in denen überwiegend Handelsbetriebe sowie zentrale Einrichtungen von Wirtschaft, Verwaltung und Kultur liegen.
Im Homberger Kerngebiet hat das Textilhaus KIK die Lichter ausgemacht (links im Bild). Rechts neben der Verkaufsstelle von Tedi ist ein leerer Raum, in den sollte die Spielhalle einziehen, die vorn an der Ziegenhainer Straße lag und inzwischen geschlossen ist.
In der ehemaligen Spielhalle, gegenüber der Bundespräsident-Theodor-Heuss-Schule, hat es nach der Schließung Umbauarbeiten gegeben, die Schaufensterscheiben wurden beklebt, damit kein Einblick möglich ist.
Doch die Baustelle ruht seit längerem. Das ist also das Homberger Kerngebiet.
Verbot von Spielhallen neben der Schule in Homberg endlich durchgesetzt
Spielhallen müssen laut Gesetz mindestens 300 Meter von Schulen und anderen Einrichtungen für Kinder entfernt sein. In Homberg waren gleich zwei Spielhallen in dem Schutzbereich.
Seit 2011 wurde in Hessen über einen besseren Jugendschutz diskutiert. Bürgermeister Dr. Nico Ritz verteidigte den Bestand und meinte, der Spielhallenbetreiber habe eine Konzession für 15 Jahre. Auf die Frage der Reporter des hr sagte er:
„Aus Hessen ist mir jedenfalls kein Fall bekannt wo eine andere Kommune auf Grund dieser Gesetzesänderung ein bestehende Spielhallen-Konzession widerrufen hätte."[O-Ton Nico Ritz] "
Heißt für Homberg, erst im Jahre 2032 muss die Spielhalle gegenüber dem Gymnasium schließen. Quelle
Der rechtswidrige Bestand der Spielhallen in Schulnähe ist in Homberg beendet. Es bedurfte eines langen Briefwechsels mit der zuständigen Stelle beim Regierungspräsidenten, der zunächst immer wieder abwiegelte. Jetzt aber ist das Kapitel in Homberg beendet.
Als Dr. Ritz den Haushalt 2024 in der Stadtverordnetenversammlung einbrachte, wies er auch darauf hin, dass die Einnahmen aus der Spielgerätesteuer jetzt nur noch mit 20.000 Euro angesetzt sind. Allerdings findet sich im Haushaltsplan immer noch der früher regelmäßig angesetzte Betrag von 80.000 Euro.
Das Ablenkungsmanöver mit der Ausweisung eines Kerngebietes war überflüssig.
Doch immer wieder plant die Stadt und verursacht Kosten und bindet viel Arbeitskraft.
Am Ende sind es Luftnummern.
Foto: Fachmarktcenter an der Kasseler Straße
Leere Parkplätze, links im Bild der Neubau eines Getränkemarktes – leer.
Alle weiteren im Bebauungsplan genehmigten Ansiedlungen haben sich in Luft aufgelöst.
Keine Media-Markt, kein mongolisches Restaurant, keine Tankstelle, kein Tierfutterhandel.