25 Jahre Stadthalle – Bürger bewegen etwas
Vor 25 Jahren wurde aus dem ehemaligen "Gudenschen Saal", dem Festsaal einer Gaststätte, wieder eine prächtige Stadthalle. Zuvor wurde der Saal lange als Lagerhaus genutzt. Zu verdanken ist diese Erhaltung Georg Ritter, der erkannte, welch schöne Stadthalle aus dem Gebäude entstehen konnte. Er warb für seine Idee und fand Gleichgesinnte. Am Ende unterstützte auch die Verwaltung das Projekt.
Dieses Projekt ist nicht das Einzige, an dem zu sehen ist, was Bürger in der Stadt in Bewegung setzten – unabhängig von Parteien.
Was Bürger bewegen
"Wir gehen einknaufen, sagten Kinder in Wernswig, wenn sie in den Edeka-Laden von Frau Knauf gingen. Nach über 50 Jahren hat Frau Knauf den Laden an die Familie Lotz übergeben, die mit neuen Ideen und erweitertem Service die Menschen in den umliegenden Dörfern versorgt. In Wernswig können viele zu Fuß zum Einkaufen gehen. Unterdessen planen die Parteien seit 13 Jahren ein Einkaufzentrum in der Stadt.
Horst Oltmer und Christopher Gathen sanieren in Mühlhausen und am Marktplatz alte Fachwerkhäuser, um sie zu erhalten. Unterdessen präsentieren die Parteien in der Altstadt immer wieder Abrisspläne.
Gudrun Mertens (+) und Dietrich Habbishaw haben viele Jahre im abgelegenen Rückersfeld mit Freunden und Nachbarn einen jährlichen Kunsthandwerkermarkt vom Feinsten organisiert. Vier- bis fünftausend Menschen kamen aus Nordhessen in das kleine Dörfchen zum "Kukuksmarkt".
In Hombergshausen machte Hubertus Nägele zusammen mit vielen Freunden das "Musikschutzgebiet-Festival" über die Grenzen von Deutschland hinaus bekannt www.musikschutzgebiet.de. Sie erarbeiteten einen Ruf, der viele junge Menschen nach Hombergshausen brachte.
An einer Scheune in Hombergshausen weist ein großes Transparent auf die "TierFairBrik" hin, wo Schweine im Weidegang gehalten werden. Die Ahle Wurst wird weit über Homberg hinaus verkauft.
In Wernswig gründeten Christiane und Stefan Kunz mit zahlreichen Vereinsmitgliedern vor 10 Jahren die "Puppenbühne Wernswig" www.puppenbühne-wernswig.de, eine Marionettenbühne, die von Dezember bis Februar ca. 30 mal Märchenstücke aufführt und die Nachfrage kaum noch decken kann.
Wer mit der Bahn verreist, findet in dem ausliegenden Kundenmagazin immer mal wieder große Anzeigen, die auf Homberger verweisen, auf Marcus Schott und Teja Habbishaw.
Marcus Schott erlangte mit seinen individuell angepassten Sandalen "my vale" Designpreise. Kunden aus aller Welt lassen sich die Sandalen anfertigen. Teja Habbishaw hat in Rückersfeld die elterliche "Teppichweberei Habbishaw" modernisiert und Designs entwickelt, die auch Kunden von weit her anziehen.
In der Altstadt hat Thomas Nied neben dem Weinlokal "Baltasar", temporär die Burgberggaststätte und das Gasthaus Krone in Betrieb genommen und Gäste bewirtet, während die Parteien noch über Nutzungskonzepte nachdenken.
Im Verein "Homberg Event" engagieren sich Homberger Bürger, und zeigen, wie man Feste ohne Verluste organisiert, und Gewinn machen kann. Der Stadtmarketingverein erreichte das nicht, obwohl er und sein angestellter Manager aus öffentlichen Geldern bezuschusst wurden.
Über 2000 Bürger beantragten 2012 einen Bürgerentscheid. Sie wollten, dass die Bürger selbst über den Kauf des Kasernengeländes entscheiden, bei dem die Gefahr hoher Belastung für die Stadt befürchtet wurde. Die Parteien brachten den Bürgerwillen zum Fall. Das Argument: Die Stadt würde jährlich 75.000 Euro Pacht aus dem Solarpark erzielen. Bis heute sind nur Millionenkosten entstanden und kein Euro Pacht geflossen.
Dies sind nur einige Initiativen von Homberger Bürgern, sicherlich gibt es noch viel mehr. Allen gemeinsam ist, dass Bürger aus eigenem Antrieb etwas in Bewegung gesetzt haben. Solche Initiativen tragen zu einem positiven Image Hombergs bei.
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