Stadt unterstützt das Geschäft mit den Flüchtlingen
Die Hessische Landgesellschaft (HLG) hat bereits den notariellen Vertrag zum Verkauf von zwei Unterkunftsgebäuden in der ehemaligen Ostpreußenkaserne zum Schnäppchenpreis unterschrieben. Es fehlt nur noch die Zustimmung der Stadtverordnetenversammlung.
"Der Verkauf steht unter der aufschiebenden Bedingung der Zustimmung der Stadtverordnetenversammlung der Stadt Homberg".
Die Stadt ist wirtschaftlicher Eigentümer des Grundstücks mit den zwei Gebäuden. Die Grundfläche beträgt laut Vertrag 10.600 qm. Das Gebäude U13 (Foto) hat ein Grundfläche von 770 qm, U14 von 350 qm. Alles zusammen soll für 190.000 Euro an die Sandra Daum + Horst Euler + Lukas Schütze GBR Immobilien Projektierung verkauft werden. Diese GbR schreibt am 12. 10. 2105 über ihr Vorhaben:
"Wir beabsichtigen langfristig die Gebäude für gewerblich Zwecke, z.B. Büroräume mit zugehörigen kleinen Lagerflächen umzugestalten. Hierfür ist durch unsere bisherigen Geschäftspartner mehrfach Interesse bekundet worden."
Die Aussagen dieses Satzes passen nicht zusammen. Wenn die Geschäftspartner "mehrfach Interesse bekunden", brauchen sie die Räume kurzfristig. Die langfristige Umgestaltung hilft den angeblichen Interessenten kurzfristig nicht. Was will die GBR dann kurzfristig damit machen?
Ein Leser gab dazu Hinweise, die sich nach den bisherigen Recherchen bestätigen. Herr Euler soll in der Vergangenheit schon in verschiedenen Orten des Schwalm-Eder-Kreises Flüchtlingsunterkünfte bereit gestellt haben. Das soll wohl auch hier die "kurzfristige" Nutzung werden.
Die Vermietung als Flüchtlingsunterkunft ist ein gutes Geschäft. Die Unterkunft wird vom Kreis bezahlt, sie soll bei 7,50 Euro je Person und Nacht liegen.
Von der HLG heißt es merkwürdig verklausuliert:
"Das beabsichtigte und im Gespräch vom gestrigen Tage vermittelte Konzept (siehe beigefügtes Schreiben vom 12. 10.2015 nebst Anlagen) ist dadurch gegebenenfalls andere neue Vermarktungsansätze für die verbleibenden Flächen."
Die neuen Geschäfte mit der Not
"Das Geschäft mit Flüchtlingen ist eine Lizenz zum Gelddrucken" sagt der Jens-Holger Kirchner, grüne Stadtrat für Stadtentwicklung in Pankow in einem Betrag des rbb.
Der Bayrische Rundfunk greift das Thema auch auf und titelt: Avanti Spekulanti: Das Geschäft mit Flüchtlingsunterkünften .
Frontal 21: Das miese Geschäft mit dem Flüchtlingselend – Frontal 21
Dass Geschäftsleute hoffen, schnell Gewinn zu machen, ist das eine. Dass sie dabei aber von der öffentlichen Verwaltung und von den Kommunen unterstützt werden, ist nicht hinzunehmen.
Wenn öffentliche Mittel für die Unterbringung gezahlt werden, warum sorgt die Stadt nicht selbst dafür, dann bliebe das Geld in den öffentlichen Haushalten.
Und wieder die HLG
Wieder hat die Hessische Landgesellschaft (HLG) einen Verkauf vorbereitet, der zum Schaden der Stadt ist.
Erinnert sei an den Verkauf der Gebäude in der ehemaligen Dörnbergkaserne für 140.000 Euro.
Verkauf unter falschen Angaben an Peter Koch, der vorgab für die BTD zu kaufen. Die HLG wusste um die Täuschung.
Und jetzt der Verkauf an eine GbR, bei der zu vermuten ist, dass sie in das Geschäft mit den Flüchtlingen einsteigen will.
siehe auch: Kasernengrundstücke sollen billig verkauft werden
Druckansicht