Belebte Altstadt
Belebter Markt, ein Sinnbild einer lebendigen Stadt. So stellt man sich eine lebendige Innenstadt in einer historischen Stadtkulisse vor. Das ist kein Bild aus vergangenen Zeiten oder einer Tourismushochburg. Dieses Bild stammt aus unserer Nachbarstadt Fritzlar.
Trotz aller Probleme die alle Städte mit dem Strukturwandel im Handel haben, gelingt es einigen dennoch sich zu profilieren.
In Fritzlar soll der Markt an zwei Tagen in der Woche stattfinden. Es herrscht ein reges Kommen und Gehen auf dem Marktplatz. Und das trotz oder gerade wegen der Einkaufzentren vor den Mauern der Altstadt.
Mehrere Cafés am Marktplatz! Am Samstag Mittag ist ist kaum ein Platz zu finden
Wo so viele Kunden in die Stadt gehen, ist es auch für Betriebe interessant über eine Geschäftseröffnung nachzudenken.
Was ist eine gute Lage für Geschäfte?
Handelsunternehmen, die sich erweitern oder eine neue Filialie gründen wollen, überlegen sich genau, wo der beste Standort ist. Sie prüfen wieviel Fußgänger dort passieren, wie die Kaufkraft in dem Gebiet ist und welche konkurrierenden Angebote es gibt. Dazu schreibt ein spezialisiertes Unternehmen für Handelsimmobilien:
"Investoren wie Einzelhändlern stellen sich zu Beginn eines Engagements an einem bestimmten Standort immer wieder die gleichen Fragen. Wie entwickelt sich die Stadt, in der ich investieren oder meinen Laden eröffnen möchte? Wie ist die Positionierung der jeweiligen Einkaufsstraßen am Standort? Welche sind im Kommen, welche im Gehen begriffen? Wie stellt sich die Konkurrenz zu den umliegenden Shopping-Centern dar? Wie hoch ist die durchschnittliche Mietbelastung? Mit welcher Kaufkraft wartet der Standort auf und welche Anziehungskraft übt er auf sein regionales Umfeld aus?"
Sie bezeichnet den besten oder die besten Standorte innerhalb der Innenstadt für den Einzelhandel. Dabei kann eine 1A-Lage in einer kleineren Mittelstadt natürlich nicht mit einer 1A-Lage in einer Metropole verglichen werden. Die Kriterien bleiben allerdings grundsätzlich die gleichen. Nicht jede einzelhandelsgenutzte Innenstadtimmobilie kann daher auch als Immobilie in 1A-Lage bezeichnet werden. Diese wird entscheidend determiniert durch die Passantenfrequenz, die Einzelhandelsdichte und die Höhe der Umsätze am jeweiligen Standort.
Auch family nennt als Anforderung an einen Standort "gut frequentiert".
Leerstände schrecken ab
In einem Interview über Standorte für Buchhandlungen heißt es:
Vorsichtig sollten sie auch bei Passagen oder Einkaufszentren sein, in denen es Leerstände gibt. Das ist meist ein untrügliches Zeichen, dass die Passantenfrequenz hier eher schlecht ist…
Besonderes Gewicht haben der Dichtebesatz des Handels und die Passantenfrequenz. 1a-Lagen sind demnach die mit einem geschlossenen Einzelhandelsbesatz ohne Leerstände, mit der höchsten Frequenz, dem höchsten Filialisierungsgrad und leider auch den höchsten Mieten.
Passantenfrequenz und Branchenmix
Um Hombergs Einzelhandel in der Innenstadt auf die Beine zu bringen, muss es eine höhere Passantenfrequenz geben. Es braucht mehr Menschen in der Stadt. Sie werden nur dann in die Stadt kommen, wenn es ein vielfältiges Angebot gibt. Stichwort: Branchenmix. Den Branchenmix muss man aktiv managen, Abwarten reicht nicht. Welche Branchen fehlen, um ein rundes Angebot in der Stadt zu bieten. Das wäre Aufgabe des Einzelhandels. Danach käme der Schritt, fehlende Branchen aktiv anzusprechen und für Homberg zu gewinnen. Ein niedriger Mietpreis gehört in der jetzigen Situation auch dazu. Hauseigentümer müssten schon aus eigenem Interesse den Mietpreis soweit senken, damit es keine Leerstände gibt, denn das entwertet auch das Grundeigentum.
Ein langer Weg
Vor Homberg liegt ein langer Weg. Mit Hauruck-Aktionen ist hier nichts zu machen. Jeder Investor schaut, wie die Situation ist und winkt bei den jetzigen Zustand in Homberg eher ab. Es gibt attraktivere Lagen. Es bleibt nichts anderes übrig als den mühseligen Weg der vielen kleinen Schritte zu gehen und Hombergs Image wieder aufzupäppeln. Landesweite Negativ-Schlagzeilen und Fernsehberichte helfen nicht, dafür darf keine Veranlassung mehr gegeben werden.