Einkaufszentrum Drehscheibe für mindestens 15 Mio. €
Am 14. September stellte der Projektentwickler A. Tischler im Rathaus den aktuellen Stand der Pläne für das geplante Einkaufzentrum vor. Die öffentliche Ausschusssitzung war gut besucht und die Besucher konnten auch Fragen stellen.
Es ging um die architekonische Gestaltung, die Verkehrsführung an der Drehscheibe und den Anlieferungsverkehr über das Grunstück des derzeitigen Medienhauses Olten im Bindeweg 4 gegenüber des Gymnasiums. Auf diese Themen wird noch in weiteren Beiträgen eingegangen.
Baukosten 15 Mio. Euro oder mehr
Auf die Frage nach den Baukosten und den Geschäftsmieten antwortete Herr Tischler, dass mit mindestens 15 Mio. Euro zu rechnen ist, wobei er die Betonung auf mindestens legte, wahrscheinlich also noch höhere Baukosten.
Wer diese Kosten investiert, erwartet einen Kapitalrücklauf und einen Gewinn in einer überschaubaren Zeitspanne von etwa 15 Jahren. In dieser Zeit fallen neben den laufenden Betriebs- und Verwaltungskosten für ein solches Einkaufzentrum auch noch baulichen Erneuerungen an, wie sie in allen Einkaufszentren laufend vorgenommen werden.
Geschäftsmieten 11 bis 30 Euro/m²
Die Refinanzierung der Kosten erfolgt über die Mieteinnahmen. Die Mieteinnahmen werden zwischen 11,00 Euro/m² und 30,00 Euro/m² liegen. Für die Mieter der großen Flächen wie REWE, DM-Drogeriemarkt und die Textilbranche werden die Mieten eher bei 11,00 Euro/m² Euro liegen. Für die kleineren Ladenflächen gehen dann die Mieten bis 30,00 Euro/m² hoch. Bei den kleineren Flächen ist daran gedacht, dass dort eine Lottoannahmestelle oder eine A nnahmestelle für Kleiderreinung einzieht, oder auch kleine Modeläden oder Schmuckläden.
Homberg ist nicht mit Kassel zu vergleichen, dort gehen die Spitzenmieten im Geschäftskern in 1a-Lagen bis 95 Euro, in 1b-Lagen werden Spitenwerte von 20 Euro genannt. In Nebenlagen, das wäre eher mit Homberg vergleichbar, ist in der 1a-Lage die Spitze bei 15 Euro und in der 1b-Lage bei 10 Euro.
siehe IVD-Immobilienpreisspiegel Nordhessen
Belebung der Altstadt?
Nach Tischlers Worten soll das alles zur Belebung der Innenstadt beitragen. Wie das durch den Betrieb des Einkaufszentrums geschehen soll, sagte er nur, die Läden in der Innenstadt müssten sich bewegen und Sortimentsnischen suchen.
Wer bezahlt den Straßenbau?
Die Kreuzung an der Drehscheibe soll nach den Plänen zu einem Kreisel ausgebaut werden, dabei soll auch in den Stadtpark eingegriffen werden. Die historische Wartehalle, die als Kulturdenkmal registriert ist, müsste auch fallen. Wer das bezahlt, blieb offen. Die Projektentwickler werden es wohl nicht tun, es sei denn sie würden vertraglich dazu verpflichtet. Vermutlich soll es die Stadt zahlen. Woher soll sie das Geld nehmen, wer zahlt es am Ende?
Kaufen unter einem Dach
Das Konzept beruht darauf, Kunden von andern Standorten in Homberg und in der Region wegzulocken und an Homberg zu binden. Als Vorteil nennt Tischler das Einkaufen unter einem Dach. Ob das allein reicht – zur Drehscheibe fahren, von dort in die Kasseler Straße, die Rampe hinauf auf das Dach des neuen Einkauszentrums zum Parken?
Das Parken soll kostenfrei sein, zumindest für 90 Minuten war zu hören. Das wird zumindest Parker anziehen, wenn die Stadt ihre Parkscheinautomaten aufgestellt haben wird, um damit Einnahmen für die Stadt zu schaffen.