HOMBERGER HINGUCKER MAGAZIN

2008 – 2021 Informationen zur Kommunalpolitik in der Kreisstadt Homberg (Efze) – ab 2021 HOMBERGER HINGUCKER MAGAZIN

One-man-show zum Marktplatz Ost

offenes DenkmalZum Tag des offenen Denkmals hatte das Stadtmarketing in das Bürgerbüro eingeladen. Der Geschäftsführer Dr. Dirk Richhardt war nicht zu sehen. Es war eine One-man-Show des städtischen Angestellen Jochen Gontermann, der seine Projektstudie erneut vorstellte und die Besuchern anschließend durch das Quartier führte.

Von einem Stadtentwicklungsplan und der Vorstellung der Fachwerkstudie war nichts zu sehen. Die Fachwerkstudie lag zwar aus, aber sonst fand sie keinen weiteren Eingang.

Aufgewärmte Planung
Noch in der Stadtverordnetenversammlung erzählte Bürgermeister Martin Wagner den Stadtverordneten, an der ehemaligen Projektstudie sei weiter gearbeitet worden, jetzt soll der Plan in vier Teilprojekten realisiert werden.

Das entspricht nicht den Tatsachen. Gontermann persönlich bestätigte mir, die unveränderte Planung ist ausgedruckt worden, wie sie bereits am 20. Dezember 2012 in der Stadthalle vorgestellt wurde.

Nach der Mittagszeit kamen verstärkt Besucher, die Gontermann mit Fragen konfrontierten, die ihm nicht immer gefallen hatten. Gontermann betonte, das sei sein Projekt und wie er schon an anderer Stelle ausführte, wolle er es durchziehen und sich auch durch Diskussionen nicht davon abbringen lassen.

Unveränderte Planung
Nach Aussagen Gontermanns sollen weiterhin 4000 Quadratmeter Verkaufsflächen entstehen, 800 Quadratmeter Büroflächen und rund 480 Quadratmeter Wohnflächen. Die Wohnflächen wäre damit nur ein Zehntel des Projektes. Weiterhin sollen neben den 30 zusätzlichen Parkplätzen in der Tiefgarage noch 110 Stellplätze in einem Parkhaus außerhalb der Stadtmauer gebaut werden, in das von der Obertorstraße eingefahren und durch die Hessenallee wieder ausgefahren werden soll. Damit würde viel Autoverkehr über den Marktplatz durch die Stadt gelenkt werden. Schon jetzt wird der Autoverkehr als störend empfunden, wenn man im Café auf dem Marktplatz sitzt.

Lkw gelotstVerkehrsplanung
Auch die Warenanlieferung wurde von den Besuchern angesprochen. Gontermann behauptet weiterhin, tegut würde mit 7,5 Tonnern liefern, obwohl tegut dies auf schriftliche Nachfrage bereits vor gut einem halben Jahr verneint hatte. In einem anderen Gespräch konnte sich Gontermann auch vorstellen, dass größere Fahrzeuge in einer neue zu planenden Tiefgarageneinfahrt an der Ecke Salzgasse, gegenüber dem Rathaus, in das Quartier einfahren, es unterfahren und an der Holzhäuser Straße oder Kreuzgasse wieder verlassen. Ein solcher Tunnel müsste wegen der Gefällestrecke teilweise bis über 5 Meter hoch sein.

Zeitplan
Den Zeitplan hielten auch die Bürger für unrealistisch. Gontermann legte sich nicht genau fest, in diesem Jahr müsste mit den Bauarbeiten begonnen werden, dann wieder im kommenden Jahr. Dass dazu weder die planerischen, technischen, finanziellen und genehmigungsrechtlichen Voraussetzungen gegeben sind, ignorierte er.

Kosten und Wirtschaftlichkeit
16 Mio. Euro soll das ganze Projekt nach Schätzung von Gontermann kosten. Dieser Betrag errechnet sich allerhöchstens aus dem Baupreisindex mal den Volumen. Nicht enthalten sind darin die Abrisskosten, die Tiefbaumaßnahmen, die Bodenuntersuchung einschließlich der Bodendenkmalpflege, der Tiefgaragenbau und das Parkhaus an der Stadtmauer. Neue Räume für das Bauamt müssten auch erst geschaffen werden, denn die jetzigen Räume sind für Verkaufsflächen vorgesehen. Mit 40 Mio. Euro kommt man den realistischen Kosten näher.

Wirtschaftlichkeit
Ein solcher Kapitaleinsatz ist mit den von Gontermann genannten Mieten nicht zu finanzieren. Er nannte 8-9 Euro für Gewerbemiete und für Wohnungen 5,50 Euro. Damit lassen sich auch schon die 16 Mio. Euro nicht finanzieren. Der Leerstand wäre vorprogrammiert ebenso die Zerstörung der historischen Altstadt.

Leerstand

Über 10 Jahre Stillstand und Luftschlösser
Mit dieser fixen Idee ist Homberg nicht geholfen. Seit 10 Jahren verfolgt der Bürgermeister seine Verkaufsflächenpläne. Seit 10 Jahren ist nichts passiert. Seit 10 Jahren geht es weiter abwärts, schon wieder steht ein Ladengeschäft am Markt leer.

siehe auch:

 

Marktplatz Ost: Parkplatz BerechnungProjektstudie Innenstadt
Marktplatz Ost: 1. Die Projektstudie verstehen
Marktplatz Ost: 2. Das Modell (1)
Marktplatz Ost: 3. Modell (2)
Marktplatz Ost: 4. Neu zusätzliche Verkaufsflächen
Marktplatz Ost: 5. Parkplätze
Marktplatz Ost: 6. Verkehrskonzept
Marktplatz Ost: 7. Kaufkraft, Umsatz, Wirtschaftlichkeit
Marktplatz Ost: 8. Finanzierung
Marktplatz Ost: 9. Alt und Neu
(1)
Marktplatz Ost: 10. Alt und Neu (2)
Marktplatz Ost: 11. Folgen für die Stadtverwaltung
Marktplatz Ost: 12. Energiekonzept
Marktplatz Ost: Waren-Anlieferung nur mit 7,5 Tonner

Marktplatz Ost: Parkplatz Berechnung.
Marktplatz Ost: Parkplatz Berechnung.
Marktplatz Ost: Gesamtkosten

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Marktplatz Ost: Manipulation statt Information für die Bürger

Übergabe GutachtenDenkmalpflege wird für die fragwürdigen Entwürfe instrumentalisiert. Fotos werden dafür manipulativ eingesetzt.
Bis heute ist die Projektstudie den Stadtverordneten noch nicht offiziell vorgestellt worden.
Mit einem Bürgerdialog hat das nichts zu tun.

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Einsatz für einen Fachwerkbau

9ma24logoWährend Homberger von FAchwerkabriss und neuen Einkaufszentrum träumen, setzen sich in andern Städten die Bürger für den Erhalt von Fachwerkbauten ein. Beispiel Hannoversch-Münden.

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Einzelhandelszentrum und Denkmalpflege

BildAuf dem Denkmaltag soll die Projektstudie zum Marktplatz Ost vorgestellt werden.

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Bürger gegen Stadtzerstörung durch Einkaufszentren – landesweit

CentergegnerIn Ostsachen haben sich Inititiativen aus mehreren Städten im Kampf gegen die Stadtzerstörung durch Einkaufszenter zusammengeschlossen.

Die Zittauer rufen dazu auf Ihren Appell einer online-Petition zu unterstützen.

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Fachurteil zum Einkaufszentrum am Markt

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Obwohl die SPD weder Zeit noch Fachkenntnisse für die Akteneinsicht hatte, wie sie selbst bekundet, fordert sie einen neuen Ausschuss. Schon 2010 beantragte sie einen Ausschuss und lies ihn danach einschlafen.

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Marktplatz Ost zum Dritten

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Das sagt der Mann, der seit 10 Jahren dafür Verantwortung trägt.

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Einkaufszentrum am Markt bereits im Flächennutzungsplan

SO EIDie Planungen der Projektstudie „Marktpassage“ sind bereits im Entwurf des Flächennutzungsplans als Sondergebiet Einkaufszentrum eingetragen.

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Grünen-Fraktion schließt Schnappauf aus

Persönliche Erklärung zu meinem Auschluss aus der Fraktion von Bündnis90/Die Grünen.

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Marktplatz Ost: Gesamtkosten

15 Mio. Euro Baukosten, das ist noch nicht alles, viele weitere Kosten sind noch nicht benannt und noch nicht einmal grob abgeschätz und genannt worden.
Somit kann auch keine Wirtschaftlichkeit und damit eine Realisierungschance ermittelt werden.

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Marktplatz Ost: Waren-Anlieferung nur mit 7,5 Tonner

LKW verfahrenIn die engen Gassen können keine größeren Fahrzeuge als 7,5 Tonner einfahren. Der Handel liefert nur mit 40-Tonnern aus, nur so kann er wirtschaftlich im Wettbewerb bestehen.

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