400.000 Euro für Minikreisel: Ministerium und Stadt schweigen
440.000 Euro will das Land für den Umbau der zuführenden Straßen und der Drehscheibe als Minikreisel geben.
Das Hessische Wirtschaftsministerium begründet die Förderung in der Pressemitteilung so:
"Die Fahrbahnen der Straßen weisen Risse und Ausbrüche auf, an der ampelgesteuerten Kreuzung staut sich zu Stoßzeiten der Verkehr."
Für Fahrbahnrisse und einen Minikreisel gibt es keine Förderung, erklärte der Bürgermeister schon vor einiger Zeit den Bürgern. Doch wo ein Wille ist, ist auch ein Weg. Wenn die Straße für eine höhere Tragfähigkeit ausgebaut wird, dann ist die Förderung möglich.
Deshalb heißt es in der Pressemitteilung des Ministeriums und der Stadt:
"In der Kasseler-, Ziegenhainer- und Wallstraße werden die neuen Fahrbahnen mit erhöhter Tragfähigkeit auf 6,5 Meter verbreitert."
Gibt es sachliche Gründe für die erhöhte Tragfähigkeit?
Sollen jetzt Schwerlaster über die Kreuzung gelenkt werden? Oder wird schon für die überlangen Gigagliner-Lastzüge gebaut oder den NATO-Wünschen nach mehr panzerfesten Straßen Rechnung getragen?
Bislang ist die Zufahrt für Lkws an allen drei Zufahrtspunkten verboten. Die Verbotsschilder besagen nach der Straßenverkehrsordnung:
„Verbot für Kraftfahrzeuge mit einem zulässigen Gesamtgewicht über 3,5 t, einschließlich ihrer Anhänger, und Zugmaschinen, ausgenommen Personenkraftwagen und Kraftomnibusse“.
Damit sind auch Wohnmobile über 3,5 t nicht erlaubt. Landwirtschaftliche Trecker und Maschinen dürfen nur einfahren, wenn sie als Anlieger gelten.
Teilstück für höhere Traglast: Ist das sinnvoll?
Die Förderung wird bewilligt, damit in dem Streckverlauf ein Teilstück eine höhere Tragfähigkeit hat.
Auf die Nachfrage bei der Pressestelle des Hessischen Wirtschaftsministeriums antwortet diese am 20.11.2017:
"all diese Fragen bitte ich Sie an die Stadt Homberg zu richten. Wir betreiben die Maßnahme nicht, wir fördern sie lediglich."
Der Bitte folgend richtete ich diese Fragen schriftlich zur Bürgerversammlung in Mühlhausen ein. Da ich an dieser Bürgerversammlung nicht teilnehmen konnte, bat ich die Stadt über die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit um die Antwort, die sicherlich in der Versammlung mündlich gegeben wurde. In Holzhausen hat der Bürgermeister die schriftlichen Fragen eine Woche vorher beantwortet. Zur Bürgerversammlung in Mühlhausen am 24.11.2017 ist diese Antwort noch nicht eingetroffen.
Hat jemand an der Bürgerversammlung in Mühlhausen teilgenommen und kann etwas über die Antwort sagen?
Der Text der eingereichten Fragen an das Ministerium und an die Stadt Homberg:
Auf der Homepage der Stadt ist unter dem Beitrag vom 21.11.2017 mit der Überschrift „Ampelkreuzung wird Minikreisel: 440.000 Euro“ zu lesen:
"In der Kasseler-, Ziegenhainer- und Wallstraße werden die neuen Fahrbahnen mit erhöhter Tragfähigkeit auf 6,5 Meter verbreitert. "
1. Für welche Tragfähigkeitsklasse sind die drei Straßen zur Zeit ausgelegt und auf welche Tragfähigkeitsklasse sollen sie erhöht werden?
2. Welcher zusätzliche Verkehr wird erwartet, auf den die erhöhte Tragfähigkeit ausgerichtet werden soll?
3. Auf welchen Studien beruht die Annahme eines zukünftigen Verkehrs, für die die erhöhte Tragfähigkeit notwendig wird?
4. Mit welcher Wahrscheinlichkeit und in welchem Umfang wird dieser Verkehr erwartet?
5. Wie beurteilt der Magistrat diese Verkehrsveränderungen in den genannten Straßen in deren weiteren Verlauf, die bisherige Tragfähigkeit nicht erhöht wird?