Bauplanung für die Burgberggaststätte
Der beauftragte Achitekt Elsasser hatte einen Anbau an den Küchentrakt der Burgberggastätte mit verschiedenen Varianten vorgelegt und Kosten genannt. Teile des geplanten Anbaus sollten auf dem nicht tragfähigen Abraumhang gebaut werden. Es war bekannt, dass dieser Hang dafür nicht geeignet ist. Nur wenn teure Bohrpfähle zum Einsatz kämen, wäre das möglich. Für diesen Bauzweck unverhältnismäßig teuer.
Zeichnung: Entwurfsskizze für den Anbau an die Burgberggaststätte
Die mangelnde Tragfähigkeit war bekannt, wurde aber nicht bei der Entwurfsplanung berücksichtigt. Schlimmer noch, es wurden neue Bohrungen veranlasst, die den bekannten Befund bestätigten. Trotzdem stimmten die Stadtverordneten für die teurerste – wenn auch unbrauchbare – Variante, um die meisten Fördermittel zu bekommen.
Sparvorschlag der Bürgerliste wurde abgelehnt …
Im Homberger Hingucker wurde ein Vorschlag veröffentlicht, der nur einen kleinen Anbau an der Küche vorsieht und ansonsten die leerstehenden Räume einer ehemaligen Wohnung neben der Gaststätte vorschlug.
Der Antrag der Bürgerliste, diesen Sparvorschlag wenigsten durch den Magistrat prüfen zu lassen, wurde von der Mehrheit abgelehnt.
In dem Sitzungsprotokoll sind als Gründe vermerkt:
Herr Gerlach erinnert an die frühere Planung, die mit dem Burggaststättenwirt abgestimmt wurde. Darauf fußte der entsprechende Beschluss zum Anbau. Das jetzige Antragsziel könne eine Verzögerung des Vorhabens bedeuten.
Herr Bürgermeister Dr. Ritz spricht zum Werdegang der Planung, zum Förderantrag, zum Bewilligungsbescheid und zum Auftrag an den Architekten. Er glaubt ebenfalls, dass eine Verzögerung eintreten werde, wenn man evll neue Varianten der Bauausführung besprechen müsse.
Die im Antrag angesprochene ehemalige Wohnung sei lediglich 30 m; groß und werde für Zwecke der Burgberggemeinde benötigt.
Beide Aussagen waren falsch:
Die Planung war nicht mit dem Wirt der Burgberggaststätt abgesprochen, wie er auf Nachfrage bestätigte hatte.
Die ehemalige Wohnung ist mindestens doppelt so groß, wie behauptet.
Der Antrag die Sparmöglichkeit zu prüfen, wurde mit 24 Nein-Stimmen abgelehnt.
… und dann gebaut
Inzwischen wurde gebaut, ohne dass die Stadtverordneten oder die Bürger die Pläne zu sehen bekamen. Es wurden im Prinzip die Vorschläge der Bürgerliste aufgegriffen und umgesetzt: die Vorschläge, von denen erst behauptet wurde, es würde zu Verzögerungen führen. Der Anbau wurde verkleinert, die Wohnräume sollen zu Personalräumen umgenutzt werden, so stand es auf dem Bauschild.
Über diese Entwicklung kann man sich einerseits freuen. Es zeigt, die Bürgerliste legt realistisch und sparsam Konzepte vor, die zum Nutzen der Stadt sind. Andererseits zeigt es aber auch, dass Vorschläge offensichtlich nur deswegen abgelehnt werden, weil sie von anderen kommen. Sachliche Gegenargumente oder nur die Auseinandersetzung mit einem Vorschlag wird abgelehnt.