“Aufstand oder Aussterben”
"Die Gefahren des Klimawandels gehen uns alle an. Wir müssen uns informieren, um notwendige Maßnahmen zu ergreifen" heißt es in der Einladung zu einer Video-Vorführung.
Eckhard Preuschof lud am 10. Oktober 2019 in das evangelischen Gemeindehaus in Homberg im Bindeweg ein. Er zeigte den Film "Aufstand oder Aussterben". Es ist die Aufnahme eines Vortrags der Bewegung Extinction Rebellion.
Rund 40 Besucher waren der Einladung gefolgt.
Zur Einleitung sagte Preuschhof, dass er sich mit seinen 88 Jahren keine Sorgen mehr machen muss, er denkt aber an die Kinder und Enkel. Er dankte Pfarrerin Zimmermann, die den Raum für das Thema geöffnet hat.
Im ersten Teil stellt der Vortragende des Videos die Fakten in eindrücklichen Bildern und Diagrammen vor.
Im zweiten Teil fragt er, was zu tun ist, vor allem vor der Tatsache, dass das Problem des CO2-Anstiegs schon seit 50 Jahren bekannt ist. Angesichts der Hitze, der Dürre, der Überschwemmungen, des Insekten- und Artensterbens und der daraus entstehenden Folgen für das Überleben der Menschen, besteht ein Notstand. Ein Notstand, der drastischer Mittel bedarf, um darauf die Aufmerksamkeit und vor allem das schnelle und entschlossene Handeln zu richten.
Die Bewegung hat innerhalb knapp eines Jahres Menschen auf der ganzen Welt erreicht, so wie auch die Schüler-Streik-Demonstrationen von Friday for Future.
Es ist anzuerkennen, dass der Film gezeigt wurde. Die Folge muss aber auch sein, dass die Zuschauer sich auch in Prozesse einmischen, die gerade diese Misere verursachen. Das fängt bei der Kommunalpolitik an. Hier werden die Beschlüsse gefasst über Flächenversiegelungen und damit Landverbrauch. Die Folgen hat der Film, der auch im Internet zu sehen ist : https://www.youtube.com/watch?v=eopJw91cxL0 , eindrücklich gezeigt.
Es gibt zwar Gesetze, die im Sinne einer Vorsorge anzuwenden sind, doch fehlt bei vielen die Verpflichtung umgehende Maßnahmen zur Vermeidung einer Verschlechterung des Status quo im Umweltbereich durchzuführen bzw. können viele Dinge auch im Rahmen der kommunalpolitischen Abwägung bewältigt werden. Es fehlt aber das Verständnis für die mit den Eingriffen verbundenen Schäden in unserer Umwelt bei vielen Politikern und Parteien auf allen Parlamentsebenen. Auf kommunaler, Landes- oder Bundes-Ebene werden andere Interessen vielfach in den Vordergrund gestellt. Insofern verwundert mich, dass der Verein Bürger für Homberg diesen Film zeigt, hat der Verein doch in den letzten Legislaturperioden zu vielen Dingen, die genau die Umweltmisere betreffen geschwiegen.
Dabei gibt es gute Beispiele wie die Initiative am Schmückeberg, die ein Bauvorhaben mit großen Umweltauswirkungen verhindert hat.
Es ist jeder Kommune unbenommen freiwillige Umweltmaßnahmen durchzuführen. Dafür gibt es sogar Fördermittel, dass darf jedoch nicht dazu führen, weiter zusätzliche Flächen ohne Alternativenvergleiche zu versiegeln. Es wäre schön, wenn sich viele Bürger mehr für die Kommunalpolitik interessieren und ihre Meinung dazu äußern würden. Die Möglichkeiten sind gegeben.
In den achtziger Jahren hielt ich bereits Vorträge über die drohende Katastrophe. Konrad Lorenz schrieb dazu ein beeindruckendes Buch: Noah würde Segel setzen. Also setzen sie in diesem Sinne ein Zeichen, mischen Sie sich ein.