AttraktivitÀtssteigerung am Burgberg?
Kann mit Schotter auf den Wanderwegen touristische Attraktivität gesteigert werden?
Diese neue "Attraktivität" kann ein Besucher erst wahrnehmen, wenn er sich entschließt, vom Marktplatz zur Burg nicht mit dem Auto zu fahren, sondern den Fußweg zur Burg nimmt.
Als Anziehungsmerkmal taugt der Schotter nicht. Offensichtlich ist von den Verantwortlichen noch keiner dort gegangen. Auf Schotter geht sich's schlecht.
Interessant könnte es höchstens für die Gravelerszene der Radfahrer sein, die mit ihren Gravel-Bikes immer auf der Suche nach neuen interessanten Gravel-Routen auf Schotter sind. Auch Endurofahrer mit Geländemotorrädern suchen Neue Wege zum "Wandern".
Schließlich hat die Stadt ja für die Fans von Lost-places über viele Jahre mit den leer stehenden Krankenhausgebäuden einen interessanten Ort geschaffen.
Fahrweg zur Burg
Die Mehrheit der Besucher fährt mit dem Auto den Textorweg hinauf zur Burg.
Der Fahrweg ist nach Aussagen des Ingenieursbüros Unger, das im Auftrag der Stadt eine Studie über den Straßenzustand erarbeitet hat, in keinem guten Zustand.
Im oberen Bereich der Straße sind ausgeprägte Längsrisse mit Absätzen zu sehen. Hier hat sich die bestehende Leitplankenkonstruktion bereits talseitig geneigt. Der kriechende Wurzelbereich einzelner Hochstämme deutet darauf hin,
dass der Hang in Bewegung ist oder Erosionen stattfinden. Diese Umstände stellen die kurz- und langfristige Standsicherheit der Straße in Frage.
Das war 2018.
Seit sieben Jahren ist nichts passiert.
Die Stadt müsste den Georg-Textor-Weg zur Burg unterhalten, aber dafür fehlt ihr das Geld.
Stattdessen gibt es Gelder für die Schotterwege am Burgberg, für den Waldspielplatz und den Umbau des Stadtparks, damit dort ein fünfter barrierefreier Zugang entsteht.
Fördergelder des Landes und des Bundes. Nach der Sinnhaftigkeit fragt keine der Behörden.
Weder Folgekosten noch Wirtschaftlichkeit wurden geprüft.
Wenn eines Tages die Fahrstraße zur Burg wegen der fehlenden Standsicherheit gesperrt werden muss, kann kein Auto mehr auf den Burgberg fahren. Dann gibt es für die Burgberggaststätte keinen Lieferverkehr mehr. Die Gaststätte muss den Betrieb einstellen, bis die Auffahrt wieder gesichert ist. Drei Bauabschnitte sind dafür in der Studie eingeplant. Die Kosten wurden 2018 mit 1,15 Millionen Euro veranschlagt.
Die Kosten für die Behebung der Schäden fallen im BA I mit 580.000,00 € deutlich höher aus als im BA II mit 340.000,00 € und BA III mit 165.000,00 €. Die Ursachen liegen im Schadens- oder Ausbauumfang, der zwischen den einzelnen Bauabschnitten nicht vergleichbar ist. Neben dem vordringlich auszuführenden BA I, können die anderen Bauabschnitte zu einem späteren Zeitpunkt ausgeführt werden. (Seite 26, der Studie)
2018 wurde der erste Bauabschnitt als "vordringlich auszuführend" bezeichnet. Auch sieben Jahre später ist im Haushaltsplan diese "vordringliche Behebung" der Schäden nicht eingeplant. Welchen Sinn macht es, wenn erst eine Studie vergeben und bezahlt wird, aber keine Konsequenzen daraus gezogen werden?
Straßenunterhaltung ist eine Pflichtaufgabe der Stadt, die muss aus dem laufenden Haushalt finanziert werden. Stattdessen wird Geld für den aufwendigen Umbau des Stadtparks ausgegeben, nur deshalb, weil es dafür Fördermittel gibt. Die geben die Landes- und Bundesbehörden offensichtlich blind heraus, auch wenn die Voraussetzungen nicht gegeben sind – wie beim Mulitfunktionshaus M15, wo die Stadt mit unsauberen Methoden nachgeholfen hat. Siehe Schadstoffbelastung
An der ständig wachsenden Verschuldung der Stadt tragen Land und Bund Mitverantwortung.