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Abwasserleitung von Wernswig zum Klärwerk: sehr geringes Gefälle

Abbildung: Höhenprofil zwischen Wernswig und dem Klärwerk in Caßdorf

Ohne sämtliche fachlichen Informationen zur Verfügung zu haben, kann ein Ausschuss nicht sachlich entscheiden. Soll etwas damit verdeckt werden? Warum will in diesem Fall der Bürgermeister nicht mit Fachleuten der Verwaltung zusammen entscheiden, und warum kommt die Entscheidung nicht in die Stadtverordnetenversammlung? 

Im Ausschuss für Kinder, Jugend, Senioren und Integration wurde am 11. Juni 2025 über die mögliche Regenwassernutzung bei der neu zu bauenden Kita Wernswig diskutiert. In der Einladung hieß es:

Das Thema Klimaschutz kann nicht nur auf die wirtschaftlichen Aspekte reduziert werden. Welche Vorbildfunktion will die Stadt in Hinblick auf Klimaschutz gegenüber der KITA vertreten.
Aufgrund des Klimawandels und die damit einhergehende Trockenheit muss über den Umgang mit dem Regenwasser gedacht werden. Hier bedarf es einer politischen Entscheidung, wie mit der Thematik Regenwasser und Solarer Energie bei der Stadt Homberg (Efze) umgegangen werden soll
Quelle [1]

Um das Klärwerk in Caßdorf zu entlasten, wurde überlegt, ob und wie das anfallende Regenwasser verwendet werden kann. Die Ausschussmitlieder diskutierten die vorgelegten Möglichkeiten. 

Die Verwaltung hatte die Ausschussmitglieder aber vorher nicht über ein besonderes Abwasserproblem informiert:
Von Wernswig nach Caßdorf besteht ein so geringes Gefälle, dass die Spülkraft des anfallenden Wassers in den Leitungen nicht ausreicht. In zeitlichen Abständen muss ein Tankwagen Wasser in Wernswig einleiten, damit die Leitung wieder einmal richtig durchgespült wird. 
Wenn die Ausschussmitglieder darüber informiert worden wären, hätten sie zielgerichteter über das Thema sprechen können.

Der Bürgermeister war nicht anwesend, er hatte nur mitteilen lassen, hierzu sollte eine "politische" Entscheidung getroffen werden, deshalb werde dem Ausschuss dieses Thema vorgelegt. Sonst geben Ausschüsse Beschlussempfehlungen für die Stadtverordnetenversammlung, hier soll der Ausschuss selbst entscheiden.
Ein Novum, solche technischen Fragen wurden bisher nicht in Ausschüssen entschieden. Wenn dann auch nicht über alle wichtigen fachlichen Zusammenhänge informiert wird, sieht es so aus, als ginge es darum, Verantwortung abzuschieben. Der Ausschuss ließ sich dafür benutzen. 

Wie steht es mit der unklaren Finanzierung des Kitabaus in Wernswig aus?