Denkmalschutz ist Klimaschutz und der „moderne Bewahrer“
Abbildung: Kopf eines Faktenblattes der Vereinigung der Landesdenkmalpfleger
Die Landesdenkmalpfleger haben ein Faktenblatt unter dem Titel "Denkmalschutz ist Klimaschutz" herausgegeben.
Sie argumentieren in vier Punkten:
1. Denkmäler mit vorbildlicher CO2-Bilanz
2. Denkmäler als Speicher von Klimawissen
3. Denkmäler als Avantgarde einer Reparaturgesellschaft
4. Denkmalschutz als Klimaschutz mit sozialem Faktor
Der Argumentation der Landesdenkmalpfleger kann man noch anfügen, was junge Demonstranten auf ein Plakat schrieben: " … ist Katastrophenschutz".
Der moderne Bewahrer
Im Gegensatz zu der Position der Landesdenkmalpfleger findet sich in der HNA eine Würdigung eines "modernen Bewahrers", wie es in dem Nachruf auf den Bezirkskonservator für Nordhessen heißt. Den folgenden Leserbrief zu dieser Darstellung veröffentlichte die HNA nicht.
Deshalb ist er hier nachzulesen.
„Ein moderner Bewahrer“ überschrieb die HNA einen Bericht über den verstorbenen Bezirkskonservator der Denkmalpflege, der auch für Homberg verantwortlich war.
Was mit dem Begriff "moderner Bewahrer" gemeint sein kann, ist an den Kulturdenkmälern in Homberg abzulesen, die in der Amtszeit des „modernen Bewahrers“ verloren gingen.– Zwei Kulturdenkmäler wurden für ein Einkaufszentrum abgerissen. hier
– Ein Denkmal wurde zum großen Teil abgerissen, begründet mit gefährlichen Schadstoffen, die es nicht gab. Der abgerissene Teil wurde durch einen – modernen – Betonbau ersetzt.
– Die ehemalige „Menage“ eines der ersten Lehrerbildungsseminare in Deutschland wurde entkernt, aufgestockt und verkleidet, so dass nichts mehr an das Kulturdenkmal erinnert.
– Die denkmalgeschützte Murhardtsche Hofanlage zwischen Salz- und Webergasse wurde zerstört. Eine Scheune wurde dort abgerissen, in eine andere wurde ohne Rücksicht auf die Baustruktur eingegriffen. Das Wohnhaus wurde isoliert, es steht jetzt leer.
– In das Gebäude des ehemalige Amtsgerichts unter Denkmalschutz wurde ebenfalls stark eingegriffen, ohne dass es nachhaltig war. Es steht heute zu einem großen Teil leer.
– Wo Fenster aus Holz waren, diagnostizierte der ehemalige Bezirkskonservator statt Holz Kunststoff-Fenster . Er genehmigte die Holzfenster mit Sprossen durch türhohe Fenster mit breite Leichtmetallprofile zu ersetzen. die er als „filigrane Metallkonstruktion“ bezeichnete.
– Die Sandsteingewände der Schirnenfenster, die noch zum Hessentag 2008 restauriert worden waren, wurden ausgebaut. Damit verschwand auch die Jahreszahl 1590, die das hohe Alter dokumentierte. Er nannte die Eingriffe reversibel.
Zum Glück gibt es in Homberg private Bauherren, die wirklich bewahren und dennoch modernen Ansprüchen gerecht werden. hier,
Abbildung: Reste des Kulturdenkmals an der Ziegenhainer Straße, das einem Einkaufszentrum weichen musste.