Haus der Reformation: In 10 Monaten endet die Lutherdekade
Am 31. Oktober 2017 endet die Lutherdekade, die auf den Thesenanschlag von Luther in Wittenberg 1517 Bezug nimmt und die 2008 begann.
Einige Homberger wollten die Stadt als Reformationsstadt aufbauen. Schon steht auf den Ortsschildern und dem städtischen Briefkopf "Reformationsstadt".
Mehr Touristen durch das Reformations-Jubiläum
Mit dem Homberger Namenszusatz erhoffen sich die Befürworter auch einen Anstieg des Tourismus in Homberg. Im letzten Lutherjahr wird der Reformations-Tourismus seinen Höhepunkt erreichen. Ob neben den Lutherstädten wie Wittenberg, Eisleben, Eisenach auch Homberg Beachtung finden wird, ist fraglich.
Es gibt einen Förderverein "Haus der Reformation". Es gibt ein teures Bauvorhaben für das "Haus der Reformation", doch ob das vor dem Ablauf der Lutherdekade überhaupt fertig wird, ist fraglich.
Selbst wenn Ende April 2017 der Umbau der ehemaligen Engelapotheke, Marktplatz 16, fertig werden sollte, blieben nur noch fünf Monate bis zum Abschluss des Reformations-Jubiläums.
Wenn es den Akteuren des "Haus der Reformation" wirklich Ernst ist, dann müssten sie doch die verbleibende Zeit nutzen, und ihre Ausstellung und was sie sonst noch planen, an einem anderen Ort ganz schnell aufbauen und öffentlich machen.
Ausstellungsraum ist vorhanden
Einen solchen Ort gibt es. Im Nachbarhaus, im Marktplatz 15 hat die Stadt die Räume des ehemaligen Supermarktes mit den Schaufenstern zum Marktplatz für 180.000 Euro im November 2015 gekauft. Ein weiteres Jahr stehen seitdem die Räume leer. Die vom Bürgermeister angegebene 90-prozentige Finanzierung ist bisher ausgeblieben. Zwei Förderanträge blieben erfolglos.
In dieser zentralen Lage kann der Förderverein zeigen, was ihm zur Reformation wichtig ist. Wenn es nur eine kleine Ausstellung ist, dann reicht der Raum hinter den Schaufenstern. Wenn es mehr sein sollte, könnte die Ausstellung auch auf mehrere hundert Quadratmeter ausgeweitet werden.
Testen statt Träumen
Innerhalb der nächsten 10 Monate könnte bis zum Ende des Reformationsjubiläums Erfahrungen gesammelt werden, wie groß das Interesse an dem Vereinsvorhaben ist. Die Geschäftsleute und die Gastronomie könnten feststellen, ob der Touristenstrom ansteigt.