Planlose Kindergartenplanung
Jetzt soll wieder schnell entschieden werden. Seit 2012 wird geredet, aber nichts geklärt
2012
Im Februar 2012 stand die Kindergartenplanung bereits auf der Tagesordnung der Stadtverordnetenversammlung. In einer Umfrage sollte der Bedarf "zur Tagesbetreuung von Kindern im Alter von bis zu zehn Jahren" ermittelt werden. "Die Stadt will das bestehende Angebot optimieren und dafür den Bedarf ermitteln" schrieb die HNA am 3.2.2012.
Im Mai 2012 wurde über den Waldkindergarten diskutiert für den es schon 11 Anmeldungen gäbe. Im März 2013 war die Idee wieder vom Tisch.
2013
Am 19.3.2013 titelte die HNA: "Denken wie Wikinger Wickie" und schrieb:
"Denn in Homberg werden ab August mindestens 30 Kindergartenplätze für Kinder unter drei und unter zwei Jahren fehlen. Das ist ein Ergebnis der Arbeitsgruppe für die Kindergartenplanung."
Krippenplätze waren im März 2013 kreisweit erst für 32 Prozent der unter Dreijährigen eingerichtet. Der Kreistag hatte eine Versorgungsquote von 37 Prozent als Ziel festgelegt.
Für einen Krippenplatz für die unter Dreijährigen besteht seit 1. August 2013 ein Rechtsanspruch. Kann eine Kommune diesen Krippenplatz nicht bereitstellen, besteht ein Schadensersatzanspruch aus Amtshaftung.
2014 Keine Aktivitäten zur Kindergartenplanung
2015
Sommer 2015: Konzept eines Architekturbüros
Ein Lichtenauer Architekturbüro erstellte im Auftrag des Magistrats ein "Konzept für die zukünftige bauliche Bereitstellung von Kindergartenplätzen in Homberg (Efze)".
In der Studie heißt es:
"Gem. Vorgabe des Auftraggebers sollen die Kindertagesstätten in den Ortsteilen Hülsa und Wernswig (E-Mail vom 16.07.2015), sowie der Katholische Kindergarten in der Konzeptausarbeitung nicht betrachtet werden."
Hier wurde von seiten des Magistrats bereits eine politische Entscheidung getroffen, mit dem Ziel sich nur auf die Kernstadt zu konzentrieren.
In der Studie wurde der Zustand der vorhandenen Einrichtungen erfasst und Handlungsempfehlungen vorgetragen.
"Im Rahmen der Konzepterstellung wurden 3 mögliche Grundstück und ein Gebäude im Bestand für die Errichtung einer Kindertagesstätte als Neubau bzw. als Umbau betrachtet und analysiert."
Als Platzbedarf errechneten die Architekten für eine Einrichtung für vier Gruppen:
Netto-Nutzfläche 935 qm
Brutto-Geschossfläche 1.150 qm bei eingeschossiger Bauweise (850 qm bei 2 Geschossen)
Zusammenen mit den Außenflächen ist eine Grundstücksgröße von 2.300 qm nötig. (bei 2-geschossiger Bauweise eine Grundstücksgröße von 2.000 qm.)
Untersucht wurden die Neubaugrundstücke
– Hessentagsring (zu klein)
– Melsunger Straße (geeignet)
– Rudolf-Harbig-Straße (geeignet)
– sowie die Landesfeindsche Scheune in der Salzgasse.
Am 24. 9. 2015 beschloss die Stadtverordnetenversammlung, dieses Konzept in die Ausschüsse zu geben und dort weiter zu beraten. Das Konzept stand aber in keinem der bestehenden Ausschüsse auf der Tagesordnung.
Dr. Ritz kam in die samstägliche Gesprächsrunde der FWG im "FreiRaum" und warb für den Standort der Landesfeindschen Scheune n der Salzgasse.
November 2015: Vorstellung der Planungen eines anderen Architekturbüros
am 26. 11. 2015 stand auf der Einladung zur Stadtverordnetenversammlung:
Neubau einer Kindertagesstätte;
a) Vorstellung von Konzeptplanungen durch den Architekten Gerlach, Fritzlar
b) Beratung und Beschlussfassung über die Einrichtung eines Sonderausschusses
„Neubau einer Kindertagesstätte“
Inzwischen hat sich in einer ersten Sitzung der Sonderausschuss gegründet, und sich in der zweiten Sitzung die Bedarfszahlen und Anforderungen darstellen lassen. Am Ende kam man überein, nach neuen Alternativen zu suchen und alle Standorte vor Ort anzuschauen.
2016 . . .
Keine systematische Planung
An ein Lichtenauer Architekturbüro wurde ein Untersuchungsauftrag vergeben, dasBüro legte eine Studie vor. Die Studie wurde in keinem Ausschuss beraten – Ausgaben für den Papierkorb.
Stattdessen erhielt ein anderes Architekturbüro ein Planungsauftrag, sogar für ein Grundstück, das bisher noch gar nicht in der Untersuchung war (Am Schützenhaus, Stellberg). Die anderen als geeignet eingestuften Grundstücke ließ der Magistrat außer Acht.
Angesicht der vielen fehlenden Kindergartenplätze und des bestehenden Rechtsanspruch der Eltern ist diese Vorgehensweise unverantwortlich. Selbst ein Neubau wird nicht vor zwei Jahren bezugsfertig sein. Wohin sollen die Homberger Eltern ihre Kinder geben, während sie zur Arbeit gehen?
Der Standort Homberg wird für die nächsten zwei Jahre für junge Eltern nicht attraktiv sein. Homberger Stadtmarketing?