HOMBERGER HINGUCKER MAGAZIN

2008 – 2021 Informationen zur Kommunalpolitik in der Kreisstadt Homberg (Efze) – ab 2021 HOMBERGER HINGUCKER MAGAZIN

Kein Flüchtlingslager in das ehemalige Krankenhaus

Manschaftsräume der Kaserne für FlüchtlingslagerDie Unterbringung von 400 Asylbewerbern im ehemaligen Krankenhaus der Stadt ist vom Tisch, das verkündete Bürgermeister Martin Wagner auf der Informationsveranstaltung in der Stadthalle am 15. Oktober 2012. Diese Mitteilung wurde von den rund 300 anwesenden Bürgern mit Beifall begrüßt. Damit ist ein Ärgernis beseitigt,

Asklepios kann nicht noch Gewinne aus dem Haus ziehen

Der Krankenhauskonzern bekam das gesamte Krankenhaus geschenkt, für dessen Erhalt viele Opfer gebracht wurden. Vor allem von der Belegschaft, die Lohnkürzungen hinnahm, in der Hoffnung so das Krankenhaus für Homberg zu erhalten. Dieser Einsatz war umsonst, Asklepios schloss das Krankenhaus in Homberg. Auch aus dem versprochenem Portalkrankenhaus wurde nichts.

Gegen heftigen Protest aus der Bevölkerung entschied die SPD im Kreis die Kliniken dem Konzern zu einschließlich weiterer rund 50 Mio. Euto zu überlassen.

Seit 2010 ist das Homberger Krankenhaus geschlossen. In Melsungen und Schwalmstadt wird mit Steuergeldern neu gebaut und umgebaut.  Ddas Homberger Krankenhaus wurden vorher aus Steuergeldern in Höhe von mehreren Millionen saniert.

400 Flüchtlinge sollen in den Kasernen untergebracht werden

Das Hauptanliegen der protestierenden Bürger wurde nicht gelöst. Sie sagen: 400 Flüchtlinge sind für eine Gemeinschaftsunterkunft und für  Homberg zu viel. Das schrieb vorher schon die Landtagsabgeordnete  Regine Müller (SPD), das sagte in der Veranstaltung auch noch einmal die Flüchtlingsberaterin des Diakonischen Werkes Frau Scheffler.

Auf diesen Einwand ging der Bürgermeister nicht ein. Von Seiten der CDU wurde von der Pflicht zur christlichen Nächstenliebe geredet, die Kälte des kommenden Winters wurde an die Wand gemalt, da müssten die Menschen ein Dach über den Kopf haben. Man überbot sich schier in Hilfsbereitschaft . Das war und sind leider viele leere Worte. Auch hätte es schon genug Möglichkeiten für christliches Handeln gerade der Offiziellen gegeben, denn allein in Homberg wohnen schon 111 Asylbewerber, in der alten Brauerei in der Bahnhofsstraße und im Waldhof in Wernswig.

Sind 400 Lagerplätze für Homberg viel oder wenig?

Was die Bürger aus dem Gefühl heraus sagen, kann belegt werden.

Deutschland hat 82 Mio. Einwohner. In diesem Jahr werden 50.000 Asylbewerber erwartet.  Ein Asylbewerber kommt auf 1600 Inländer.

Der Schwalm-Eder-Kreis hat 181.000 Einwohner und in diesem Jahr 322 Asylbewerber. Ein Asylbewerber kommt auf  563 Inländer.

Homberg hat 14.200 Einwohner, 111 Flüchtlinge wohnen in Homberg. Ein Asylbewerber auf  128 Homberger.
Sollten die 400 Plätze zusätzlich nach Homberg kommen, dann käme: ein Asylbewerber auf  28 Einwohner.

Im Vergleich mit dem Schwalm-Eder-Kreis wird das Verteilungsverhältnis zwischen Homberg und dem Kreis noch ungünstiger.

Der Kreis – ohne Homberg – hatte danach 167.161 Einwohner und 211 Flüchtlinge. 90 in Treysa, die anderen in Wohnungen verteilt.
Im Kreis kommen auf einen hier wohnenden Flüchtling 792 Kreisbewohner.

Was sagen die Zahlen?

Von einer relativ gleichmäßigen Verteilung der Flüchtlinge kann nicht gesprochen werden, auch nicht von dezentraler Unterbringung.
1. Der Kreis beherbergt eine größere Anzahl Flüchtlinge als im Bundesdurchschnitt.
2. In Homberg gibt es schon jetzt innerhalb des Kreises eine Konzentration, die durch die Einrichtung eines Lagers mit 400 Plätzen noch verstärken würde.

Selbst wenn man die Plätze für die Erstunterbringung nicht und nur zusätzlichen die 100 Übergangswohnplätze rechnen würde, gabe das ein Verhältnis von einem Flüchtling auf 67 Homberger. Auch das ist weit mehr als in dem Jahr 1992, wo der größte Zugang von Flüchtlingen gezählt wurde.438.191 Flüchtlinge wurden damals gezählt, das ergab einen Flüchtling auf 187 Inländer.

Massenlager verhindern Intergration

Pro Asyl und die Flüchtlingsräte fordern eine dezentrale Unterbringung und keine Konzentration und keine Massenlager, denn das ist intergrationfeindlich, es verhindert eine Intergration. Solche willkürliche Verteilungspraxis von Behörden fordert die Kritik heraus. Sie ist berechtigt, wie die Zahlen zeigen.

Foto: Manschaftsgebäude in der Ostpreußenkaserne, in denen die 400 Plätze geschaffen werden sollen.

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