HOMBERGER HINGUCKER MAGAZIN

2008 – 2021 Informationen zur Kommunalpolitik in der Kreisstadt Homberg (Efze) – ab 2021 HOMBERGER HINGUCKER MAGAZIN

Hintergrund zur Änderung in der SPD-Fraktion

Dr. Martin Herbold ist nicht mehr Stadtverordneter und somit auch nicht mehr Vorsitzender der Stadtverordnetenfraktion der SPD.
Von einem Rücktritt ist öffentlich nichts bekannt gemacht worden, weder von der Homberger SPD, noch durch den Newsletter der Stadt, noch durch die HNA.
Nur im Ratsinformationssystem ist diese Veränderung zu erkennen, am 22. Juni 2023 wurde hier berichtet.
 

Diese Verheimlichung hat einen Grund.

Vor gut einem Jahr, am 23. Mai 2022, berichtete die HNA über den sportlichen Erfolg von Dr. Martin Herbold, der damit in Fritzlar Stadtmeister in seiner Disziplin als Läufer wurde.

Mit dieser Meldung wurde der handfeste Beweis geliefert, dass eine schon lange kursierende Information wahr ist und Dr. Martin Herbold in Fritzlar seinen Hauptwohnsitz hat, sich aber in Homberg zur Wahl als Stadtverordneter beworben hat.
Wie schon vor 13 Monaten hier berichtet, ist damit der Verdacht des Wahlfälschung  gegeben.

Foto: Relief im ehemaligen Homberger Amtsgericht,jetzt Ärztehaus

Die Staatsanwaltschaft hat inzwischen die Ermittlungen aufgenommen und durch die Polizei in Homberg Zeugen befragen lassen.

Der Verdacht des Wahlbetrugs muss sich wohl so erhärtet haben, dass Dr. Martin Herbold sein Mandat niedergelegt hat. Das ist anzuerkennen.  Es dient wohl auch der Schadensbegrenzung der Homberger SPD, die von den fehlenden Voraussetzungen für das Homberger Mandat wusste und ihn dennoch als Kandidat aufstellte.
Auch schon vor dem Landesparteitag am 17. Juni 2023 war die hessische SPD über den Sachverhalt informiert, wählte aber trotzdem Herbold auf den 38 Listenplatz für die Landtagswahl. Aktuell ist er auch auf der Landesliste nicht mehr zu finden. Wahrscheinlich ist der Landes-SPD bewusst geworden, dass sie mit einem so belasteten Kandidaten bei der Landtagswahl im Oktober Probleme bekäme und ihn dazu bewegt, die Wahl nicht anzunehmen. Damit erspart sich Herbold den Wahlkampf und kann sich weiter seinem Engagement in Vereinen widmen.

 

Es war auffällig, dass die Wohnadresse von Dr. Martin Herbold in Fritzlar nirgends auftauchte. Kontakt konnte nur über die Büroadressen der Kreis-SPD oder über die Vereinsadressen der verschiedenen Sportvereine aufgenommen werden. Diese Verheimlichung fiel besonders bei den Sportvereinen auf, wo die anderen Mitglieder mit ihren Adressen aufgeführt wurden, nur nicht Dr. Herbold.

Im Ratsinformationssystem wurde er mit der Adresse seines zweiten Wohnsitz im elterlichen Haus geführt. Als Stadtverordneter kann man sich nur in der Stadt bewerben, wo der Hauptwohnsitz ist.  Als Hauptwohnsitz gilt die Wohnung wo der Lebensmittelpunkt ist, also wo Ehepartner und Kinder wohnen, in diesem Fall also in Fritzlar.

Dieser Fall wird wohl vor Gericht landen und nach der Faktenlage ist eine Anklage wegen Wahlbetrugs zu erwarten.

Bildschirmfoto: Webseite Dr. Martin Herbold für die Kandidatur zur Landtagswahl


 

Dokumentation

Nachweis des Links zu der ursprünglichen Landesliste

Bildschirmfoto:
Link zur Landesliste, auf der Dr. Herbold auf Platz 38 aufgeführt wurde.
Der Link führt jetzt nur noch zu einer Fehlermeldung, die Liste wurde wohl gelöscht. Auf der aktuellen Liste ist Dr. Herbold nicht mehr zu finden.

 


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