ErdwÀrme Erkundungsbohrungen beim ehemaligen Kreiskrankenhaus
Foto: Informationsbanner in der Mörshäuser Straße am Bauzaun des ehemaligen Kreiskrankenhauses
Auf dem Gelände des ehemaligen Kreiskrankenhauses wurde in der letzten Woche mit einer Erkundungsbohrung begonnen, um zu prüfen, ob die Erdwärme in dem Gebiet genutzt werden kann. In das Bohrloch werden Sonden zur Messung eingebracht. Die verschiedenen Messwerte werden 14 Tage lang aufgezeichnet und anschließend ausgewertet, erläutert Andreas Hofheinz von der Landesenergieagentur (LEA Hessen). Mit den aufbereiteten Ergebnissen der Untersuchung wird Mitte Februar gerechnet. Die Ergebnisse sind dann öffentlich zugänglich, sie werden auf einer Seite des Hessischen Landesamtes für Naturschutz, Umwelt und Geologie (HLNUG) veröffentlicht. Weitere Informationen zur Nutzung von Erdwärme findet sich auf der Seite der LEA.
Faktenpapier Geothermie kann hier heruntergeladen werden.
Die Bohrungen gehen bis zu 100 Meter in die Tiefe. Sie könnten technisch auch tiefer gehen, doch ab 100 Meter gilt Bergrecht, was dort gefunden wird, gilt als Rohstoff und wird rechtlich anders behandelt als die Schicht darüber bis zum Erdboden.
Mit der Untersuchung soll festgestellt werden, welches Wärmepotential vorhanden ist und ob es dauerhaft zur Verfügung steht. Eine Wärmeentnahme führt erst einmal dazu, dass das Wärmeniveau absinkt. Bevor in die Nutzung der Erdwärme investiert wird, muss gesichert sein, dass die Wärme dauerhaft ansteht. Das ist abhängig von den geologischen Gegebenheiten: Wie wärmeleitfähig ist das Gestein, ist es wasserführend, gibt es Luftströmungen?
Es gibt in der Nähe eine historische "Bohrung", den Burgbrunnen. Dr. Glück, der die Freilegung des Burgbrunnens leitete, berichtete, das in einer bestimmten Tiefe seitliche Luftströmungen zu spüren waren. Der Burgbrunnen erreichte 150 Meter Tiefe.
Die Nutzung der Erdwärme wurde nach dem Hessentag 2008 als besonderer Vorzug für das Siedlungsgebiet Mühlhäuser Feld angeführt. Ob es genutzt und wenn ja in welchem Umfang, ist unbekannt. Sichtbar sind aber in dem Gebiet Luftwärmetauscher und Schornsteine.
Einen anderer Versuch, die Erdwärme zu nutzen, gab es am Jugendzentrum "Altes Gaswerk". Es funktionierte nicht. Geheizt wird jetzt mit Pellets. Darüber hinaus gibt es vereinzelte private Nutzer im Gebiet der Gesamtgemeinde.
Foto: Erdwärmebohrung auf dem Gelände des Jugendzentrums Davidsweg 2014
Nachtrag 3.12.2021
Auf der Homepage der Stadt berichtet die Stadt jetzt auch über die Erkundungsbohrung.