Altstadtbelebung durch Abwanderung der Apotheke?
Foto: Löwen-Apotheke an der Ostseite des Marktplatzes
Vor 20 Jahren gab es allein in der Altstadt noch drei Apotheken: Die Burgapotheke in der Westheimer Straße, die Engelapotheke am Marktplatz, und zwei Gebäude daneben die Löwen-Apotheke.
Jetzt ist auch die letzte Apotheke in der Altstadt verschwunden und vom Marktplatz ins neue Einkaufzentrum verlagert. Das Einkaufszentrum soll zur Belebung der Innenstadt beitragen, wurde bisher immer als Ziel angegeben, es war schon in der Vergangenheit nicht glaubwürdig.
Die Umwandlung des Gebäudes des alten Amtsgerichts zu einem Ärztehaus wurde unter anderem damit begründet, dass damit die Apotheke am Marktplatz erhalten werden könnte.
Die Stadt hat das Gebäude der Löwenapotheke am Marktplatz unter dem Vorwand des Vorkaufsrechts erworben. Die Inhaberin des Löwenapotheke wechselte. Die neue Inhaberin verlagerte den Betrieb in das Einkaufszentrum. Sie betreibt bereits eine Apotheke in Hannoversch-Münden und nach dem Einstieg in die Löwenapotheke auch die Burg-Apotheke in Gudensberg als Filiale.
Die neuen Räume der Löwenapotheke befinden sich am Hintereingang zum Einkaufszentrum. Sehr attraktiv wirkt der Zugang nicht. Die Apotheke liegt nicht im Hauptstrom der Kunden. Die Apotheke hat in der Coronazeit aber einen Vorteil: Die Wartenden müssen nicht auf der kalten Straße stehen, wie bei den beiden anderen Apotheken in Homberg. Im Einkaufszentrum ist es in der Mall wettergeschützt und warm.
Neuer Leerstand am Markt geschaffen
An dem neuen Standort trägt die Apotheke das Risiko, neue und ausreichend viele Kunden zu bekommen.
Welche Rolle spielte der Bürgermeister bei diesem Standortwechsel, nachdem die Stadt das Gebäude am Marktplatz gekauft hat?
Wurde die Apotheke vielleicht gedrängt ins EKZ zu wechseln, um es wirtschaftlich abzusichern?
Der Homberger Marktplatz wurde jedenfalls nicht belebt. Ein weiteres Gebäude und Ladengeschäft am Markt steht leer und aus dem Rathaus kommt keine Information über die weitere Verwendung des neu erworbenen Gebäudes.
Ihnen ist schon bekannt das Apotheken über einen barrierefreien Zugang verfügen müssen?
https://www.deutsche-apotheker-zeitung.de/news/artikel/2020/06/12/barrierefreier-zugang-zur-apothekenoffizin-ist-die-regel
https://www.bfb-barrierefrei-bauen.de/urteil-9-barrierefreie-eingaenge-bestandsgebaeude/
Wie Sie diesen am Marktplatz herstellen wollen, ohne das die Denkmalpflege einen Herzinfalkt bekommt, oder das noch weiter in städtische/Nachbargerundstücke eingegriffen würde,
können Sie uns ja gerne mal darlegen.
zu 1:
Wann war die Denkmalpflege in Homberg in den letzten Jahren nach Frau Thiersch dem Herzinfarkt nahe?
? Bei der der Zerstörung der Front der Schirnen von 1590?
Es wurde durch "filigrane Metallkonstruktion" ersetzt, so Oberkonservator Prof. Dr. Zietz
? Bei der "Sanierung" des Hauses Holzhäuser Straße 3, bei dem die Schadstoffbelastung erfunden wurden, um es zum größten Teil abreisen zu können? Ein Entsorgungsnachweis über das schadstoffbelastete Baumaterial gibt es nicht, denn es gab keine Schadstoffbelastung, die den Abriss des denkmalgeschützten Fachwerkhauses hätte rechtfertigen können.
? Bei der "Belebung der Altstadt" durch Abriss mehrere denkmalgeschützter Gebäude für den Betonbau des Einkaufszentrums?
Die Denkmalpflege hat sich bei öffentlichen Bauten als sehr elastisch erwiesen, wenn es galt von Denkmalschutz zu sprechen. Zum Glück musste Prof. Kiesow diesen Niedergang nicht mehr erleben.
"Barrierefrei"
Wo war die Barrierefreiheit beim Ärztehaus?
Die Fahrer der Krankentransporte verfluchten die steile Rampe, die sie die Patienten hinauf schieben mussten, die auf dem Kopfsteinpflaster durchgerüttelt und in den Sicherungsgurten sich verspannten.
Wo war die Bauaufsicht, die das Ärztehaus zum Betrieb freigegeben hat, obwohl die elementarten Brandschutzbestimmungen nicht erfüllt waren.
Rund 800.000 Euro hat die "Nachbesserung" dem Steuerzahler gekostet, die Bauaufsicht deckte alles, der Betrieb ging weiter. Seit gut einem Jahr bekommt die Stadt nicht einmal Steuern aus dem Betrieb des Medizinischen Versorgungszentrums (MVZ), denn es ist als gemeinnützig ausgewiesen. Das MVZ schützt Nashörner in Namibia. Dort kennt man die edlen Spender bei den Umweltaktiven aber nicht.
Sollte das Tourismusbüro nicht in private Räume umziehen, die nur über mehrere Stufen zu erreichen sind?
Mit der "Barrierefreiheit" wird sehr viel Schindluder getrieben, von dem die Betroffenen am allerwenigsten haben.
Ahh die typische JA ABER Argumentation…
es geht in Ihrem Artikel um die LöwenApotheke.. nicht um die Schirnen, nicht ums Ärztehaus.
Hat man keine Argumente, lenkt man vom eigentlichem Thema ab.
Es ist doch die eigene Entscheidung jedes Geschäftsinhabers, wo man sein Gewerbe betreibt. Da hat weder ein Herr Schnappauf noch ein Bürgermeister etwas zu entscheiden. Anstelle der Apothekerin hätte ich auch den Standort im EKZ bevorzugt. Sie ist nun die nächste Apotheke zu drei Hausärzten in der Kasseler Straße und auch weiterhin aus der Altstadt erreichbar. So leid es mir für den Marktplatz tut: wirtschaftlich eine nachvollziehbare Entscheidung.
Ja lieber Martin, so ist das.
Aber das Gegenteil war von Bürgermeister Ritz und der Mehrheit der Stadtverordneten gewollt und vorhetgesagtđ