EKZ: Wo kommt die Kaufkraft her?
Foto: Kasseler Straße mit Zufahrt auf das zukünftige Parkdeck für 290 Pkws, links neben dem Werbeschild
Die Bauarbeiten am Einkaufszentrum gehen zügig voran, berichtete die HNA, es ist deutlich zu sehen. REWE will voraussichtlich im Herbst 2020 eröffnen.
Die Baufirma kommt aus Wiesbaden. Die Arbeiter aus dem Ausland. Der Baudienstleister kommt aus Groß Gerau. Die schwarzen Leihbusse für die Arbeiter aus NRW, von dort holen die Lkws vermutlich auch die Betonfertigteile. Das Material für den Innenausbau kommt aus Norditalien. Der zukünftige Eigentümer wird eine Fondsgesellschaft aus Dublin sein.
Und woher kommt die Kaufkraft?
Wenn der Frankfurter Projektentwickler Schoofs den Betonbau an die Fondsgesellschaft vertragsgemäß übergeben hat, ist Homberg für Schoofs uninteressant, das Geschäft ist dann für ihn gelaufen.
Ob die Fondsgesellschaft angesichts der stürmischen Veränderungen im Einzelhandel und im Geschäft mit Gewerbe-Immobilien auf seine Kosten kommt, kann den Hombergern egal sein.
Nicht egal wird es sein, wenn dieser Betonbau halb leer steht, weil die Kunden und damit der notwendige Umsatz fehlen. Dann werden die Befürworter aus den Parteien Ausreden produzieren, will es keiner gewesen sein.
Weiser Ratschlag eines altgedienten Homberger Politreckens:
Fragen sie den Bürgermeister !
Frohe Ostern
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Ihre These mit dem Bauschild von REWE zu untermauern, ist jedoch absoluter Schwachsinn. REWE ist da noch der sicherste Mieter im EKZ. Der Lebensmittel-Einzelhandel wird auch in den kommenden Jahren (trotz Online-Versand von Lebensmitteln) kein wirkliches Problem haben. Lebensmittel werden in Städten wie Homberg vor Ort gekauft, auch in den kommenden Jahren. Ein Problem haben da eher die Textil-Geschäfte (die mit JeansFritz, dem Schuhgeschäft und ggf. Woolworth aber ohnehin recht überschaubar vertreten sind). REWE, ALDI, Müller usw. sind da sicherlich erst einmal außen vor.
REWE hingegen drängt natürlich auf eine Fertigstellung des Objekts. Der derzeitige REWE-Markt entspricht schon seit mehreren Jahren nicht mehr den Anforderungen des Konzerns. Der Markt ist nach heutigen Gesichtspunkten viel zu klein (merkt man auch derzeit, wo man Abstand halten soll, was in den engen und zugestellten Gängen aber gar nicht immer möglich ist). Die Alternative bei fehlenden Erweiterungsmöglichkeiten bzw. fehlenden Umsetzungsmöglichkeiten aktueller Filial-Konzepte ist immer eine Schließung (siehe z.B. REWE Spangenberg oder ALDI Bad Karlshafen). In Fritzlar z.B. wurde gerade ein neuer LIDL-Markt eröffnet. Der alte steht nun leer. Gleiches ist vor einigen Jahren schon einmal passiert.
Und mal ganz davon ab: Lasst das EKZ doch erstmal fertig werden. Die Fläche sieht dann 1000 mal besser aus, als die ranzige Opel-Bauruine. Zudem finde ich die Ansiedlung von Müller, die Erweiterung des REWE-Marktes (endlich hat man auch die Möglichkeit der Post entsprechenden Platz zu verschaffen) und von mir aus auch der Umzug von ALDI durchaus positiv. Durch den geplanten Umzug des REWE-Getränkemarktes gibt es dann ggf. auch neues Entwicklungspotenzial für den alten Standort des Getränkemarktes (hier wären z.B. seniorengerechte Wohnungen auch eine Möglichkeit – das ist aber mein Wunschdenken…)
zu 2: Aldi und Rewe sind die einzigen Mieter, die auf längere Sicht als Mieter sicher sind.
Aldi ist auf dem Parkplatz oben auf dem Parkplatz von dem ganzen EKZ am wenigsten berührt.
Rewe kann seinen Verkauf auch weiterführen, wenn die Mall ansonsten wegen Leerstand geschlossen ist. Dann gibt es nur den Eingang vom Westen.
Ob allerdings die Mieten dieser beiden Großen ausreichend sind für den Greenman Fond und ihre Anleger?
Dieses Einkaufszentrum wurde einmal damit begründet, die Altstadt zu beleben. Die Aussagen der lokalen Politiker sind noch alle in den Protokollen nachlesbar. Ein halbes Jahr nach der Eröffnung werden wir mehr wissen.
Erinnert sei nur an das Gelände in der Kasseler Straße: Keine Tankstelle, kein Getränkemarkt, kein Tierfuttermarkt, kein Elektronikmarkt, kein mongolisches Restaurant.
Wer hat nochmal ganz laut "Innenstadtrelevant" gekräht als es um Restaurant/Eletro&Tiermarkt" auf dem Schneider Gelände ging?
Richtig. Hier geht es aber nicht um etwas das kommt oder nicht kommt:
Hier geht es um das, was Schlimmstenfalls auch im EKZ Drehscheibe die Folge sein kann: Leerstand.
Auch hier laut gekräht Innenstadtrelevant!
Zu Recht? Möglicherweise erst in der Altstadt negative Folgen, danach im EKZ?
Es gibt derzeit nur einen Gewinner: Der Projektentwickler.
Ob die Firma alle Vereinbarungen ( Zahlung an die Stadt, Ausgleichsflächen schaffen ) umgesetzt hat ?
Ausgleichsfläche?
Auch so eine Art Bürgertäuschung. Flächen gibt es nicht mehr.
Aus Grasland etwas Wald zu machen oder ein paar Büsche zu Pflanzen, ist kein Ausgleich. Es geht nur um die Art der Nutzung. Da müsste dann 1:1 von Menschen genutzte Gewerbe- oder Wohnfläche, Verkehrsfläche usw. renaturiert werden.
Alles andere ist Mumpitz !