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Solarpark Remsfeld: Entstehungsgeschichte

Solarpark Remsfeld im Aufbau

Foto: Ein Teil des Solarparks unterhalb der Autobahn A7. Die Baufahrzeuge planieren großflächig für ein Logistikunternehmen, die hier Hallen errichten werden.

Der Solarpark in Remsfeld ist innerhalb weniger Wochen unterhalb der Autobahn A7 aufgestellt worden. Der zügige Aufbau ist Geld wert, denn nur wenn der Solarpark in diesem Jahr ans Netz geht, gibt es noch die höher Einspeisevergütung für den so erzeugten Strom.

Solarpark statt Ackerflächen
Vor einigen Jahre wurde beim Regierungspräsidium nachgefragt, ob auf der Fläche ein Gewerbegebiet eingerichtet werden könne. Aus Sicht der regionalen Verteilung wurde an der Autobahnabfahrt Homberg in Remsfeld ein Gewerbegebiet in der Größe von 45 ha. genehmigt.

Für die Landwirte, denen die Flächen abgekauft werden sollten, bedeutete das einen erheblichen Verlust von Betriebsflächen, die zwar zum Teil durch Ersatzflächen ausgeglichen wurden. Die Eigentümer wollten nur die gesamte Fläche von 60 Hektar verkaufen oder gar nicht.

Der Zweckverband, dem nur 45 Hektor Gewerbegebiet zustand, lösten das Problem so, dass sie die restlichen Flächen teilweise als Solarpark auswiesen. Für öffentliche Zwecke, wie ein Regenrückhaltebecken wurden 6 Hektar reserviert.

Solarparkbetreiber
Der Zweckverband suchte einen Betreiber/Investor für den Solarpark, den sie die Flächen für 20 Jahre verpachten wollten.
Es bewarben sich:
Eine Genossenschaft aus dem Waldeckschen, die einen Bürgersolarpark planten. Das war dem Zweckverband zu unsicher.
Mehrere Solarparkbetreiber bewarben sich ebenfalls. Die deutschen Interessenten boten 2,5% vom Stromertrag als Pachtpreis an.
Das chinesische Solarunternehmen Risen Energy bot 3,5 % vom Stromertrag und erhielt den Zuschlag vom Zweckverband.

Wirtschaftliche Auswirkung
Wenn nur die Zahlen betrachet werden, war die Entscheidung zugunsten eines Pachtprieses von 3,5% des Stromertrags für den Zweckverband das beste Angebot.
Risen Energys stellt Solarpanele in China her, auf modernsten Fertigungsanlagen aus Deutschland. Die Löhne in China sind niedrig. Als Solarparkbetreiber setzt Risen Energy seine eigenen Solarpanele ein, so kann er die Anlage billiger bauen, als ein Solarparkbetreiber aus Deutschland, der die Panele z.B. bei Risen Energy einkaufen müsste.

Regionale Wertschöpfung?
Der Preis für die Stromerzeugung auf der Freifläche ergibt sich aus der Einspeisevergütung nach dem Erneuerbare Energie Gesetz (EEG). Die Einspeisevergütung liegt weit über den durchschnittlichen Erzeugerkosten für Strom, das macht das Geschäft lukrativ – für das chinesische Unternehmen. Die Pachteinnahmen durch die Solaranlage für den Zweckverband bezahlen die Stromkunden hier in der Region, auch die Verbraucher aus dem Gebiet der Kommunen des Zweckverbandes. Die Gewinne aus der Anlage gehen nach China. Von Förderung der regionalen Wertschöpfung ist nichts zu sehen.

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