HOMBERGER HINGUCKER MAGAZIN

2008 – 2021 Informationen zur Kommunalpolitik in der Kreisstadt Homberg (Efze) – ab 2021 HOMBERGER HINGUCKER MAGAZIN

Krone als Kulturzentrum ?

 

Mehr Informationen gab es nicht

Mit diesen mageren Informationen sollten die Stadtverordneten eine Entscheidung über 450.000 Euro fällen.

Christian Utpatl (FWG) verlangte ausführlichere Informationen, wenigstens sollte die Beschreibung vorgelegt werden, mit der die Fördermittel beantragt wurden. Bürgermeister Dr. Ritz verweigerte weitere Unterlagen. Zum "Schutz der Stadt" wolle er bestimmte Dinge nicht öffentlich machen. Dafür gäbe es einen einfachen Grund: Ein ehemaliges Magistratsmitglied hätte sich mit Fragen zu Fördermitteln an das Ministerium gewandt.
 

 Bürgermeister: Obergeschoss der Krone soll Kulturzentrum werden

Der Bürgermeister erläuterte sein Vorhaben. Im ersten Obergeschoss der Krone soll der dortige Saal als Kulturzentrum ausgebaut werden. Dafür müsse ein barrierefreier Zugang geschaffen und die Wärmedämmung verbessert werden.
Aus dem Förderprogramm "Soziale Integration im Quartier" seien für die Bausumme von 450.000 Euro 90 Prozent bewilligt worden, also 405.000 Euro.
Die Nutzungen, die im Obergeschoss der Krone untergebracht werden könnten, brauchten nicht im Projekt Marktplatz 15 vorgehalten werden. Die Musikschule hätte dort einen Raum (80-100 qm) für ihre Orchesterproben.
Im Erdgeschoss könnte weiterhin ein Gastronom tätig sein.
 

Kritikpunkte gegen das Vorhaben

Peter Dewald (CDU) war gegen den Kauf der Krone. In einer früheren Sitzung wurde eine Kostenobergrenze für die Stadt von 75.000 Euro beschlossen. Weiterin erinnerte er daran, dass erst ein Gastronom gefunden werden müsse, der das Gasthaus Krone übernimmt. Die Stadt solle kein Immobilienhändler werden.

Die 90 Prozent-Förderung ist der Speck für den Hund, damit sollen die Stadtverordneten gelockt werden. Wer betreibt die Krone zukünftig? Wenn das nicht geklärt ist, besteht die Gefahr, dass die Fördermittel zurück gezahlt werden müssen.
Die Stadthalle wird jetzt schon mit Defizit betrieben, das die Stadt ausgleichen muss. Im ehemaligen Sparkassengebäude im Bahnhofsviertel ist mit öffentlichen Mittel ein Veranstaltungsraum geschaffen worden, der auch jetzt schon zur Verfügung steht. Jede Veranstaltung, die in einem der öffentlichen Räume stattfindet, schwächt das Geschäft der Gastronomie. Das kann auch die privat bewirtschafteten Veranstaltungsräume der "Stadt Cassel" betreffen und auch diezwei Gaststätten in Wernswig, wo es auch einen Saalbetrieb gibt. 

Der Bürgermeister erwiderte darauf: Die Krone könne einer gemeinnützigen GmbH überlassen werden, die die Gastronomie verpachtet. Die Stadt muss nur 20.000 Euro finanzieren, wenn wir uns das nicht mehr trauen, dann müssen wir die Krone zumachen, sagte er. Wörtlich: Es sei ein "verschwindend geringes Risiko für die Stadt, wo soll da das Problem liegen?"

Auch Holger Jütte (FDP) hatte Bauchschmerzen bei dem Projekt. Mit Gastronomie müsse man vorsichtig sein. Er erinnert an die anderen Projekte der Stadt, Schirnen, Museen, Engelapotheke.

Heinrich Nistler (Bürgerliste) erinnerte an die Engelapotheke, da sah man am Anfang auch kein Risiko. Bei der Krone könne es auch nicht bei den genannten Kosten bleiben und weiter steigen.

Dewald gestand zu, dass sich Integration gut anhört, doch damit wird keine Integration gefördert. Die Wirtschaftlichkeit der Gastronomie ist aber nicht gesichert. Auch wenn das Fördergeld lockt, es bleiben Steuergelder. Mit der Verpachtung sind keine ausreichenden Erträge zu erzielen.
Wenn die wirtschaftliche Gesamtentwicklung einmal nicht so gut läuft, wird die Stadt erhebliche Probleme bekommen. Die städtischen Mehreinnahmen gehen nicht auf sparsames Wirtschaften zurück, sondern auf Sonderzuweisungen aus dem Land.

Christian Marx (SPD): Wir werden keine Pächter finden, solange das Gebäude nicht so saniert ist, dass es wirtschaftlich betrieben werden kann.

Hilmar Höse (Grüne) meinte: Wenn man Geld bekommen kann, sollte man sich das nicht entgehen lassen. Ein Gastronom sei nicht in Sicht, die Krone sei das älteste Gasthaus, deshalb müsse es die Stadt erhalten bleiben.

Bürgermeister Dr. Ritz verwies auf Kulturzentren in anderen Städten, die als gemeinnützige GmbH oder gemeinnützige Genossenschaft geführt werden. Für ihn ist es unverständlich, wieso man einen 450.000 Euro-Scheck zurückgeben soll. "Dazu fällt mir nichts mehr ein."

Jütte erinnerte an die Diskussion über die Dorfgemeinschaftshäuser. Die Dörfer sollten die DGHs selbst übernehmen, um Kosten zu sparen – und in der Stadt wird das Geld ausgeben. Als Gastronom fragte er, was ein Gastronom verdienen muss, um die Nebenkosten zu erwirtschaften.

Dewald verlangte eine konkrete und detaillierte Vorlage für das Projekt. Wörtlich sagte er: "Ich will mir nie wieder sagen lassen, das haben wir nicht gewusst."
 

Die Positionen in der Diskussion

Bürgermeister, SPD, CDU-Mehrheit und Grüne wollen den Saal im Obergeschoss mit einem barrierefreien Zugang zu einem Kulturzentrum ausbauen. Auf die vorgebrachten Kritikpunkte gingen sie nicht ein.

Kritikpositionen werden vertreten durch Stadtverordnete der CDU, der FDP, der FWG und der Bürgerliste.
Die Kritik bezieht sich auf die Wirtschaftlichkeit, die Folgekosten, die die Stadt belasten, die Wettbewerbsverzerrung zwischen subventionierten Räumen und privaten Räumen in der Gastronomie, die Ungleichbehandlung von Kernstadt und Dörfern.

Die Projektbefürworter gingen nicht auf die vorgebrachten Argumente ein, sondern wiederholten in Varianten nur immer wieder: Wir wollen bauen. So entsteht keine rationale Diskussion. Die Argumente prallten ab.

Richard Götte (CDU) brachte die Kritik folgendermaßen auf den Punkt:
Die Stadt saniert das Gebäude für 450.000 Euro – und verkauft es danach für 300.000 Euro. Er erinnerte daran, dass für die Fördermittel für 15 Jahre eine Zweckbindung besteht. Sollte der Zweck nicht mehr erfüllt werden, müssen Fördermittel zur Zeit anteilig zurückgezahlt werden.

Fazit

Erfreulich war an der Auseinandersetzung, dass zunehmend sachliche Argumente formuliert wurden. Leider gingen die Befürworter nicht darauf ein, sondern versuchten wie in der Vergangenheit, ihre Position einfach mit Mehrheit durchzusetzen.

Gerade zur Krone sind die jeweilig durchgedrückten "Lösungen" immer wieder gescheitert.

 

   :  :  DOKUMENTATION  :  : 

Auszug aus dem Protokoll des Haupt- und Finanzausschusses 6.2.2018


2. Soziale Integration im Quartier – „Kulturzentrum Krone"
hier: Genehmigung außerplanmäßiger Einnahmen und Ausgaben
Ergänzung VL-137/20171

Bürgermeister Dr. Ritz erläutert die Aufnahme des Projekts „Kulturzentrum Krone" in das Förderprogramm „Soziale Integration im Quartier". Die förderfähigen Gesamtkosten betragen 450.000,00 € mit einer 90-prozentigen Förderquote. In einem ersten Schritt soll nunmehr eine detaillierte Konzeptplanung erarbeitet werden, die die Vergabe eines zeitnahen Planungsauftrages erfordert. Hierzu ist es erforderlich die haushaltsrechtlichen Voraussetzungen zu schaffen, da im Haushalt 2018 noch keine Mittel für dieses Projekt eingestellt wurden und der Rahmen der förderfähigen Kosten ausgeschöpft werden kann.

Herr Dewald bemerkt, dass der ursprüngliche politische Gedanke war die Krone zu erwerben um sie dann an einen potentiellen Investor weiter zu verkaufen. Von diesem Gedanken ist man nun abgekommen, so Dewald. Er befürchtet, dass nach Vollendung des Projekts die Krone erhebliche Fixkosten hat und damit den Ergebnishaushalt der Stadt stark belastet.

Bürgermeister Dr. Ritz widerspricht und merkt an, dass es nicht zielführend ist bei einer zwanzigprozentigen Investition hier ein Risiko zu sehen. Nach Vollendung des Projekts könnte die Krone in eine gemeinnützige GmbH oder Genossenschaft übergeführt werden.

Herr Jäger fordert die Vorlage des Förderbescheides und die Projektbeschreibung um in seiner Fraktion detailliert diskutieren zu können.

Herr Jütte hat Bedenken, dass die Kulturzentren im Bereich des Marktplatzes zu viel werden und nicht entsprechend frequentiert werden.

Herr Hose unterstützt die Ausführungen von Bürgermeister Dr. Ritz und führt aus, dass Zukunftsforscher attestieren, dass die Innenstädte zukünftig als Einkaufszentren verlieren.

Herr Jütte bezweifelt, dass die Krone wirtschaftlich betrieben werden kann.

Bürgermeister Dr. Ritz führt aus, dass das Projekt Krone baulich in einen Zustand versetzt werden muss, dass sie sich wirtschaftlich trägt. Ohne bauliche Veränderung wird man keinen Investor oder Pächter für das Objekt finden.

Herr Götte fragt nach den Zweckbindungen der Förderung und er Wirtschaftlichkeit für den Betrieb nach der Sanierung.
 

Beschluss:

Für das Haushaltsjahr 2018 werden außerplanmäßige Einnahmen in Höhe von 123.000 EUR (Förderung aus dem Programm „Soziale Integration im Quartier") und in Höhe von 25.000 EUR (Zuwendung des Vereins Bürger für Homberg e. V.) sowie außerplanmäßige Ausgaben in Höhe von 148.000 EUR genehmigt.

Abstimmungsergebnis:
Anwesend: 9
Ja-Stimmen: 4
Nein-Stimmen: 2
Enthaltungen: 3

Druckansicht Druckansicht

 


29 Kommentare zu “Krone als Kulturzentrum ?”

  1. Mister X

    Danke, Peter Dewald.

    Hoch erfreut nehme ich zur Kenntnis, dass nicht allen Stadtverordneten der Realitätssinn verloren gegangen ist.

    Bürgerliste und FWG brauchen dringend Unterstützung aus den Reihen von CDU und SPD, damit das Bauen von Luftschlössern endlich eine Ende findet.

    Ich befürchte, dass ein Kulturzentrum im 1. Stock und eine "gehobene" Gastronomie im Parterre nicht in Einklang zu bringen sind.

    Gehobene Gastronomie?

    Ich spreche nicht von Spitzengastronomie. Ich möchte nur, dass die Kernstädter nicht auf ewig die Stadt zu einem guten Essen  verlassen müssen.

    In den Dörfern rund um Homberg gibt es einige gute Adressen, von Ziegenhain will ich erst gar nicht sprechen.

    Bezüglich der "Krone" schlage ich ein Umdenken vor:

    Zuerst einen guten Gastronomen suchen.

    Dann mit diesem und ggf.seinem Architekten/Berater abklären, welche baulichen Veränderungen ( z. B. Wärmedämmung ) für eine wirtschaftlich zu führende Gastronomie erforderlich sind. 

    Nun geht es an die in Homberg überaus beliebten Fördermittel und die Pacht.

    Die Einstiegspacht sollte geringer ausfallen, damit der Pächter eine reelle Chance hat sich zu etablieren.

     

  2. WĂ€hler

    Herr Höse führt aus, dass die Zukunftsforscher attestieren, dass die Innenstädte zukünftig als Einkaufszentren verlieren. 

    Dazu eine Frage an Herrn Höse:

    Wie stehen Sie zum neuen EKZ an der Drehscheibe?

    Waren Sie für den Bau oder dagegen?

  3. Opa

    "Herr Jütte bezweifelt, dass die Krone wirtschaftlich betrieben werden kann."

    Lieber Holger Jütte,

    ich kann mich noch gut erinnern, dass die Homberger Hoteliers und Gastronomen gut verdienten.

    Hotel "Stadt Cassel", "Deutscher Kaiser", "Krone", "Hessischer Hof"  u.v.m.

    Dein Vater war bekannt für ein Super-Pils, zum Flemming ging man gerne etc.

    Die Zeiten  haben sich geändert, das weiß auch ich.

    Aber haben sich die Gastronomen nicht auch geändert?

    Manchmal muss man sich auch selbst hinterfragen.

    P.S.: Der Wirt in der Lange Str. führt das "Erbe" von Helmut und Anita fort. Gut so.

  4. WerWennNicht

    …….der Bürgermeister kann mir eine Antwort auf folgende Frage geben:

    Kulturzentrum ist ein sehr weitläufiger Begriff!

    Welche Ausrichtung soll ein Kulturzentrum in der "Krone" eigentlich haben? 

     

  5. Mitgucker

    Der Auftakt des Kabarettprogramms hat es deutlich gezeigt. Auch die letzte Veranstaltung war wieder ausverkauft und der Saal proppevoll. Zudem kamen eine erfreuliche Anzahl an Besuchern NICHT aus Homberg.

    Auch die momentan vorhandene Gastronomie profitierte davon, da die Bewirtung in deren Händen lag und nicht wenige vor oder nach der Veranstaltung dort gegessen haben und während der Veranstaltung und in der Pause etwas getrunken haben.

    Das  Konzept – Hessens ältesten Gasthauses mit einem guten Kulturprogramm –  kann aufgehen, wenn man es nicht zerredet, sondern einfach macht. Dazu gehört aber auch, das dieses Gebäude saniert und barrierefrei gemacht wird. 

     

  6. Dibbegicker

    "Zum "Schutz der Stadt" wolle er bestimmte Dinge nicht öffentlich machen."

    Da könnte man dann, folgend den weiteren Worten durchaus schließen, es gibt etwas zu verbergen. Denn dann besteht ja die Gefahr, dass ein Ministerium die Wahrheit erfährt!

    "Dafür gäbe es einen einfachen Grund: Ein ehemaliges Magistratsmitglied hätte sich mit Fragen zu Fördermitteln an das Ministerium gewandt."

    DAS will ein Bürgermeister sein? Von uns gewählt, der für mehr Offenheit, Mitnahme der Bürger eintrat und von einem neuen WIR Gefühl sprach und damit wirbt? Der Steine umdrehen wollt, statt wie jetzt neue zu verlegen Betonplattengroß wie die auf dem Schlossberg!

    WIR in Homberg ist doch eine Farce. Gemeint ist vermutlich "Wir, die ARGE"

    Euer Dibbegicker

  7. Phil Antrop

    Mitgucker

    Die Krone muss deswegen nicht zu einem Kulturzentrum umfunktioniert werden.

    Denn allein ein Saal mit beschränkter Kapazität mit Gastronomie macht noch kein Kulturzentrum.

    Hier gehtbes doch eher um Abschöpfung von Steuergeldern. Was die Sanierung anbetrifft:
    Da gibt es doch schon seit Jahren Erkenntnisse die mal bei 300 000 € lagen.

    EWenn man die auf den neusten Stand Energietechnik, Küche,Sanitär und Barrierfrei umfassend anpasst dürfte man deutlich über 500 000 € kommen.

    Denn es fehlt jede wirkliche aktuelle Bestandsaufnahme des Fachwerks, wie es im ersten Schritt erfolgen sollte.

    siehe ehemalige Engelapotheke bei der man diesen Schritt weggelassen hat.

    Oder die angebliche Einsturzgefahr des Rathauses.

    Wer als Stadtverordneter auf einer derart nicht vorhandenen Datenbasis ja sagt, handelt vorsätzlich und gegen jegliche Sparsamkeit im Umgang mit den Steuergeldern.

    Für Herrn Gerlach ja nichts Neues, der kann eh nicht alles lesen ( seine eigenen Worte ), aber trotzdem entscheidet.

    Oder auch Herr Bressan, dem die Arbeit als Stadtverordneter scheinbar zu viel wird.

    "Anschließend kritisierte auch Simone Bressan (FDP) die Arbeit des Ausschüsse, er könne seine Zeit besser für den Stadtmarketinverein einsetzen und stellte einen Bezug zu der Karnevalsdekoration im Saal her."

    https://www.homberger-hingucker.de/spd-vertreter-sorgte-fuer-eklat-im-bauausschuss/

  8. Phil Antrop

    Opa – Die Zeiten haben sich gewandelt. Ursachen dafür sind auch hausgemacht.

    Erst hat man die DGH geschaffen, ohne die Gastronomie zu beteiligen. Dann hat jeder Verein sein Vereinsheim gebaut ohne die Gastronomie zu beteiligen. Dazu kam Fernsehen und mehr Mobilität.

    Ja. Deutsches Haus war Fussballertreff – bis die ihr Vereinsheim bekamen. Oder die großen Veranstaltungen die dort oder bei Käse stattfanden?

    Bei Jütte und Schäfer waren es Angler, Schützen und andere Vereine, viele die Abends auf dem Heimweg in die Altstadt oder am Wochenende einen Frühschoppen oder so machten. Skat wurde gespielt. Doppelkopf in der Stadt Cassel. Stammtische wurden gepflegt, ob mit oder ohne Politik. Jeder nach seinem Gusto.

    All die anderen Gaststätten wie Bahnhofsgaststätte, bei Linda, Bürgerstube, Cassdörfer Hof, Frankfurter Hof; Gerichtsschänke, Wallklause, Diele, Jever Stube, Heidels, Köbberling, Breiding besonders die Weinstube, Kusche, Felsenkeller, Grotte, Zur Freiheit, Telm, Panorama Cafe ja selbst im Osterbach der Chinese. Vera am Marktplatz.

    Was für die Kernstadt gilt ist auch für die Ortsteile zutreffend.

  9. Mitgucker

    Oder auch Herr Bressan, dem die Arbeit als Stadtverordneter scheinbar zu viel wird.

    Das ist ja nun ein albekanntes Problem, das ich gern  Drei *** Diplom nenne. Es resultiert aus dem ureigensten Selbtbild * Ich bin gut,  * Ich bin schön und * Ich bin wichtig. Das erklärt dann auch diese ewige Hetzerei nach Krönchen und Pöstchen – man ist ja "wichtig"-. Das dieses Phänomen nun ausgerechnet bei solchen Menschen auftaucht, denen es an Diplomatie, Kompetenz, Ehrgefühl und, und, und mangelt ist bezeichnend. Würde nach Kompetenz geschaut, ob jemand Stadtverordneter werden kann oder nicht, es würde die Reihen derer, die sie füllen ordentlich ausdünnen. Aber das ist es ja auch gerade. Man will keine selbstständig denkenden. Man will niemanden, der es versteht, hinter die Kulissen zu schauen. man will niemanden, der "hinterfragt"

    Man will leicht formbare, nicht allzu wissende Marionetten. Ganz unten und ganz oben.

  10. Mirko

    Kennt noch jemand den Herzberger Hof?

  11. Dr. Klaus Lambrecht

    Mit dem ehemaligen Magistratsmitglied meinte Herr Dr. Ritz mich. Warum er nun meint, keine Informationen, die übrigens dem Parlament zustehen, nicht vorzulegen ist mir ein Rätsel. In meiner Anfrage an den Ministerpräsidenten, der das Schreiben an das Innenministerium zur Beantwortung  weitegeleitet hatte, ging es um nichts anderes als um die Umsetzung bestehenden Rechts. Der strikten Anwendung der Vorgaben des § 12 Hessische Gemeindehaushaltsverordnung, übrigens war die fehlende Einhaltung dieser gesetzlichen Vorgabe unter anderem der Grund für mein Ausscheiden aus dem Magistrat.

    Die Antwort verweist auf den Kreis, dieser hat auf die Einhaltung des § 12 zu achten. Kurz gesagt umfasst dieser Paragraph die Alternativenprüfung bei Investitionen, um die für die Kommune wirklich wirtschaftlichste Variante zu finden, dabei spielen auch Folgekoste der Investitionen eine erhebliche Rolle. Bei den mir bekannten Vorhaben, wurde diese Vorgabe nicht eingehalten.

    Insofern toppt der Bürgermeister durch sein jetziges Verhalten sein Fehlverhalten. Es erinnert an einen Blindflug nur er oder eingeweihte Kreise wissen was er vorhat. Also ehrlich, Transparenz sieht anderes aus. Übrigens das Ministerium hat mir nicht vorgeworfen, ich würde der Stadt Schaden bereiten. Insofern ist das Verhalten des Bürgermeisters und der Abgeordneten, die dem Antrag zugestimmt oder sich enthalten haben, nicht nachzuvollziehen. Bei Amtsantritt wurde Ihnen die Verordnung übergeben. 

     

  12. Phil Antrop

    Mirko – mit Linda meinte ich den Herzberger Hof und seine diversen Betreiber. Mit und ohne Kegelbahn! Damals gab es als Polizisten noch Brauns "Hering"; Kapohl und Schade, der Dackel!

  13. V_wie_Vendetta

    Als neues kulturelles Zentrums Nordhessens mit all seine Standorten fehlt mir ein Gesamtplan wie man seine Position als Marktführer erreichen und dann festigen möge. Die Gegner am Platz sind größer, aber auch nur unzureichend aufgestellt. Kassel z.B. hat zwar eine sehr gute Verkehrsanbindung, gerade auch mit seinem inzwischen deutschlandweit bekannten Flughafen, schafft es damit aber nur Urlauber wegzufliegen, anstatt kulturelle Enthusiasten einzufliegen. Sehr dilettantisch, das vorhandene Potential nicht auszuschöpfen.

    Wir haben bisher ein Heimatmuseum, dass in Zukunft durch das Haus der Reformation mit seinem Reformationsverein und dem Hohenburgmuseum ergänzt wird. Alles dann sehr zentral am Marktplatz, unserem Epizentrum des Kulturerwachens angesiedelt.

    Das ist schon mal ein guter Anfang. Wenn jetzt nach dem Willen des Bürgermeisters unsere Sammlung der heimatkundlichen Schriften und Vereinsdokumentationen (Heimatkundliches Archiv) noch in der Obertorstraße Einzug findet, dann sollte man das hier nicht enden lassen. Das Kyffhäusermuseum und das Feuerwehrmuseum hat genauso sein Recht auf einen adäquaten Standort im Zentrum verdient. Hier besteht noch ganz eindeutiger Handlungsbedarf. Gerade auch weil sie von der Konzeptgestaltung, dem Erlebniswert sowie der kulturellen Attraktivität den bisher am Marktplatz angesiedelten Ausstellungen in nichts nachstehen.

    Aber hier darf den Visionen für das kulturelle Leben eines Mittelzentrums das nach Höherem strebt kein Ende gesetzt sein. Was auf jeden Fall noch benötigt wird ist ein Naturkundemuseum, das sicherlich mit einigen Exponaten an ausgestopfter Fauna der örtlichen Jäger schnell zu füllen ist. Es wird ein echtes Highlight der Museumskultur werden, da es vordergründig nur präparierte Leichenteile zeigt, es auf einer zweiten Ebene aber den immerwährenden Konflikt zwischen der Größe Hombergs mit allen seinen Lebewesen in Ortsteilen auf Äckern und Wäldern und der ausschließlichen Konzentration allen Denkens auf einen zentralen Marktplatz darstellt. Und das alles zusammen in der gleichen herausragenden Attraktivität der schon vorhandenen Ausstellungen.

    Den berühmten Sohn Hombergs Hans Staden sollte man auch nicht so einfach in seiner kulturellen Ausschlachtung kampflos nach Wolfhagen ziehen lassen. Hier ist es schon seit Jahren fällig, dass ein paar Ausstellungsstücke, die sicherlich der ein oder andere Bürger noch auf seinem Dachboden findet und zur Verfügung stellt, in einem aufwändig renovierten Haus auf der Museumsinsel Marktplatz Einzug finden können.

    Zu guter Letzt muss aber auch das Marketing überdacht werden. Und dabei sollte man die Ziele nicht zu klein stecken, wie das in den vergangenen Jahren gemacht wurde. Wozu kleines Denken, zaghaftes Investieren und verhaltenes Marketing führt sieht man in der Vergangenheit. Die vorsichtigen Investitionen konnten keinen Umkehrschub für die Belebung des Marktplatzes auslösen. Es ist Zeit, dass die Bedenkenträger der vergangenen Jahre ihre Position kritisch überdenken und den Tatsachen ins Auge sehen. Nur wer investiert, kann auch Ernten. Und die Haushaltslage lässt es ja auch endlich wieder zu ordentlich zu gestalten, wie man so hört.

    Ziel muss es sein dass Homberg in die Liste der 1000 Orte aufgenommen wird, die man unbedingt gesehen haben muss bevor man stirbt. Es ist nicht länger sinnvoll den kulturellen Underdog zu spielen und sich nur als Geheimtipp an die kulturellen Eliten zu verkaufen. Der Massenmarkt muss erschlossen werden. Dabei muss aber der Anschein der Exklusivität gewahrt bleiben. Nur wenn lange Schlangen vor dem Geschäft entstehen und es den Anschein hat es kommt nicht jeder rein, dann kann man den schlimmsten Tand aus Kinderfertigung auch sündhaft teuer verkaufen.

    Aber dafür ist ja alles schon gerüstet. Die Öffnungszeiten auf Anfrage sind der Schlüssel zur Exklusivität. Das bisher schon seit langem praktizierte Öffnungskonzept von: „Eigentlich nie offen, weil niemand da ist der sich da hinsetzt und wenn dann wenn sowieso keiner Zeit hat“ verbunden mit telefonischer Absprache wird die Touristen rudelweise nach Homberg ziehen. Nur wer anruft, durchkommt und es schafft einen der raren Termine zu ergattern kommt rein. Wir waren unserer Zeit immer schon voraus, es mangelte nur an der Vermarktung, sonst hätte das längst schon mal jemand außer uns mitbekommen.

     

    PS: Vielleicht sollte man aber auch noch ein ganz aktuelles Themenmuseum eröffnen, dass es sonst nirgends gibt. Wie zum Beispiel ein „Museum für Naturunschutz“ das zeigt wie überschätzt der Naturschutz in der Stadt und auch auf dem Land ist. Wie man sich den Naturunschutz mit überflüssigen Dingen wie z.B. einer Baumschutzsatzung zu Nichte macht. Wie der Holzpreis für den Naturunschutz spricht. Warum Naturunschutz sogar den Kindergärten Geld in die Kasse spülen kann.
    Dieses Museum könnte dauernd, ohne Mehrkosten, mit aktuellen Ausstellungen auf wechselnden Aussengeländen ergänzt werden.

  14. WĂ€hler

    Mitgucker

    Daumen hoch!

     

  15. Heinrich der Achte

    @13 Vendetta

    Einfach herrlich, ich habe Sie vermisst!!!

    Und weiter so.

  16. skeptiker

    Die Präsentationen und Forderungen von unserem Bürgermeister kommen mittlerweile genauso unseriös und schwammig rüber, wie ihre bisherigen Ergebnisse.

    Das Interesse an Fördergeldern schön und gut, aber die Geheimniskrämereien und willkürlichen "Konzepte" sind nur noch nervig. Ich bin leider ziemlich enttäuscht von diesem Herren, dessen Politik mich stark an die seines Vorgängers erinnert…

  17. Homberger Jeck

    Mein Gott, und ich dachte schon Hoembiang Erschaffer sei nicht mehr unter uns! Vendetta in alter Größe auferstanden.

    Zurückhaltend wie er ist, hat er sich selbst ganz in den Schatten der Zukunft Hombergs gestellt.

    Deshalb: Ehrenbürgerwürde und ein Vendetta Museum! đŸ€Ą

  18. auch homberger

    Phil Antrop: die Dame im Herzberger Hof, damals  " Casino " hieß nicht Linda, sondern Lena. Alex, der Klavierspieler war ihr Mann.

  19. Stauffenberg

    @ 9, Mitgucker:

    Sie haben es äußerst treffend ausgedrückt!

    Allgemein haben wir in Homberg das Problem, dass zu viele Personen, die in ihrer "besonderen" Art schon als Kind nicht dazugehört haben, nun den Spieß herumdrehen und heute machtbesessen zeigen wollen: "Ich gehöre nun zu den Ton-Angebenden, und nicht (mehr) Du!" Deswegen lassen diese Personen auch keine Kritik zu, geschweige denn, dass sie mit allen Anderen zusammenarbeiten wollen. Ihre Zeit ist gekommen.

    Ob nun Bressan, Ritz oder Gerlach…- zu vielen könnte man aus der Kindheit wahre Dinge von Gewehr-Schüssen im Elternhaus auf Familienmitglieder, von zu teuren Kinder-Klamotten zum kläglichen Versuch des Dazugehörens, vom Aus-dem-Weg-gehen-weil-ständig-gezielt-hinterhältig und und und… erzählen. Aber man tut es ja nicht – oder doch?

    Allein bei Nico Ritz: Hat schon mal Jemand darüber nachgedacht, warum er nach dem Studium in Hamburg und Konstanz als erfolgreicher Anwalt nach Homberg zurück gekommen ist? Als Anwalt hätte er in den Großstädten mehr verdient als ein heutiger Bürgermeister in Homberg. Daran kann es also nicht liegen. Er will eben einfach nur all seinen bisherigen Weggefährten (Freunde sind es ja nicht) zeigen: "Nun bin ich der Chef und lasse mir nichts mehr von Euch sagen!"

  20. Phil Antrop

    Mitgucker

    Herr Bressan ist ja auch noch in der Sportkommission.

    http://wordpress.homberg-efze.eu/service/politik/kommissionen/sportkommission/

  21. Phil Antrop

    Danke für die Namenskorrektur. Jetzt bin ich wieder aktuell.

  22. T. Chris

    @ Stauffenberg: Ich lese hier gern den Blog und verteidige ihn gegenüber Leuten, die sagen, hier laufe zu viel auf persönlicher Ebene ab. Herrn Schnappaufs Beiträge sind nicht persönlicher Natur, sondern sachlich und konstruktiv. Aber ihr Beitrag geht meines Erachtens doch in die falsche Richtung und lässt diesen Blog sowie die Kommentierer in einem schlechten Licht erscheinen.

  23. Le Penseur

    Zu 13.:

    Nachdem ich soeben doch etwas traurig die Westheimer Straße und den Marktplatz befahren habe, hat es bei mir doch eine gewisse Freude hervorgerufen, Sie jetzt wieder im Hingucker vorzufinden. Ihr persönlicher Humor zeichnet sich dadurch aus, dass ich eine sehr freudvolle Zeit schon häufig im Hingucker verbracht habe. Sie vermissen die Zielvorstellung des Bürgermeisters, die dann auch entsprechend werbemäßig ausgeschlachtet werden kann.

    Ich bin der felsenfesten Auffassung, dass der Umbau der Westheimer Straße als auch des Marktplatzes die eigentliche Zielplanung des Bürgermeisters darstellt und ihm die kleinen Geschäfte mit Sicherheit ein Dorn im Auge sind. Wenn auch das letzte Geschäft noch verschwunden ist (es gibt ja nicht mehr viele) und sich in diesen Häusern weitere kulturelle Höhepunkte dieser Stadt befinden, werden die Probleme losgehen. Museen werden zum Großteil von älteren Menschen besucht, da gerade die jungen Leute damit beschäftigt sind, mit mehreren Jobs ihren Alltag zu meistern.

    Die Zukunft wird es wohl auch mit sich bringen, dass diese Museen von der Homberger Stadtverwaltung betrieben werden müssen, da die Ehrenamtlichen schon jetzt teilweise zwischen 70 und 80 Jahre alt sind. Beim Umbau des Rathauses sollte auf jeden Fall berücksichtigt werden, dass der Mitarbeiterstamm in Zukunft stark ausgebaut werden muss, um den gesamten Kulturbereich zu betreiben. Da diese Planstellen mit Sicherheit nicht aus Fördertöpfen bezahlt werden, sehe ich die eigentlichen Probleme noch auf diese Stadt zukommen. Die Folgekosten für Instandhaltung, Heizungskosten und Personal haben ein Teil der Magistrats- als auch Stadtverordnetenmitgliedern mit Sicherheit nicht mit einbezogen.

    Ich hoffe, dass mein Ruhestandsgehalt nicht übermäßig belastet wird, wenn ich die Eintrittsgelder für all die kulturellen Angebote aufwenden muss.

  24. Kritischer BĂŒrger

    Wer will schon bezweifeln, dass sich ein ganz kleiner Personenkreis in Homberg befähigt und berufen fühlt, die Geschicke dieser Stadt zu lenken.

    Ihre jeweilige Partei ist dabei meines Erachtens zweitrangig.

    Ich kann auch keine typischen Merkmale einer CDU-Politik oder SPD-Politik erkennen.

    Wo bleibt die "Schwarze Null", wo bleibt eine Politik für sozial Schwache und Geringverdiener?

    Seiteneinsteiger hatten und haben keine Chance in die Phalanx einzubrechen.

    Wo sind die jungen Wortführer in diesen Parteien?

    Wollen sie nicht in die 1. Reihe der Entscheider treten oder dürfen sie nicht?

    Gelebte Demokratie in Homberg?

  25. Heinrich der Achte

    zu 19 Stauffenberg

    Sie haben es erfasst und die Homberger Situation treffend wiedergegeben.

    Aber was nutzt das unserer Stadt? Der wurschtelt doch immer weiter und wird von niemandem gestoppt. Schön wäre es, wenn er schnellstens  nach Hamburg verschwinden würde.

  26. Scherzbold

    Homberg ist der Zeit voraus…..

    Museen für die älter werdende Gesellschaft in Homberg.

    Firmenansiedlungen war gestern, nachdem die Algen verwelkten, die Panzerverschrotter nicht kamen, und die Fahrzeugumrüstung auf E-Motoren im Sande verlief.

    "Wir in Homberg"

  27. Scherzbold

    Ach ja,

    der "Dieter Hildebrandt des Homberger Hingucker" is back.

    Herzlich Willkommen, V_wie_Vendetta!

  28. Phil Antrop

    Wo finde ich Angaben zu den bisherigen Mieteinnahmen im Haushaltsplan?

  29. Mirko

    @ Phil Antrop,

     

    ich kenne den Herzberger Hof aus der Zeit, als Familie Kosic dort Betreiber war. Einen guten Jugoslawen sucht man doch hier oben vergebens.

Druckansicht Druckansicht

Powered by WordPress • Theme by: BlogPimp/Appelt MediendesignBeiträge (RSS) und Kommentare (RSS) • Lizenz: Creative Commons BY-NC-SA. Impressum Impressum