Engelapotheke: Projekt muss neu bewertet werden
Sondersitzung
Für Mittwoch, 11. Jan. 2017, 18:30 ist eine gemeinsame Sondersitzung des Bau- und des Haupt-und Finanzausschusses im Rathaus vorgesehen.
Einziger Tagesordnungpunkt: Engelapotheke.
Die Stadtverordneten erhielten folgende Information:
" Bei den Freilegungsarbeiten der kompletten Fachwerkkonstruktion, der Decken, Wände und Fußböden im Gebäude Marktplatz 16 sind umfangreiche Schäden zu Tage getreten, die vorher nicht erkennbar waren. Dieser Umstand erfordert, dass das gesamte Projekt neu bewertet werden muss."
Die Sitzung ist öffentlich, Zuschauer sind eingeladen.
Baustellenbesichtigung
Am Montag, 9. 1. und am Dienstag 10.1. findet jeweils eine Besichtigung des Gebäudes unter Führung des Architekten und der Baustatiker statt, dies dient der Sitzungsvorbereitung
Welcher Fachwerksachverständige hat hier für die Kostenschätzung verantwortlich gezeichnet? Jeder Sanierer eines Fachwerkhauses rechnet mit solchen Dingen.
Nur die Homberger haben irgendwie Bauprobleme. Ob Statik falsch, Schwarzbau, Kostenüberschreitung bis zum sechs-fachen oder auch schon mal beim Bau eines Jugendzentrums. Die Bingelbrücke war mit Sicherheit wohl auch teurer und so ist weder die ehemalige Engelapotheke noch zukünftig Marktplatz 15 oder die neue Kita in der Salzgasse eine echte Überraschung, was die Überschreitung der ursprünglich genannten Kosten angeht
Laut Bürgermeister hat man 2015 den Rettungsschirm auch eingehalten und sogar einen Überschuss erwirtschaftet. Über 6.000 € – nicht einmal ein Monatsgehalt des Verwaltungschefs.
Da fehelen mir (wie so oft) die Worte.
Profis eben. Halten ihren roten Faden fest in der Hand.
Guten Rutsch!!
Ich habe Angst vor den Sanierungskosten der städtischen Liegenschaften, speziell im Bereich Fachwerk!
Wie ist der Sachstand bei der altehrwürdigen "Krone"?
Wie geht es mit den Schirnen weiter?
Wieder ist ein Jahr vergangen – und was hat sich getan? Irgendwie komme ich mir vera……..scht vor.
Anfang 2017 werden wieder neue Pläne geschmiedet und unter die Öffentlichkeit gestreut und das Fazit im Dezember 2017 lautet wie?
Wie immer?
Kurz vor der Jahreswende leisten der Bürgermeister, die Magistratsmitglieder und die Stadtverordneten folgendes Gelübte ab:
"Wir, die von euch gewählten Vertreter, versprechen hiermit:
Im Jahr 2017 werden wir euch nicht mehr hinters Licht führen.
Wir werden mit den Steuergeldern äußerst sorgsam umgehen, so, als wenn wir über unser privates Vermögen entscheiden.
Wir werden endlich den Vorgaben des Schutzschirmes nachkommen.
Wir haben inzwischen eingesehen, dass die Niedrigzinsphase geradezu eine Verpflichtung ist, Altschulden abzutragen.
Wir haben begriffen, dass Zinserhöhungen in den kommenden Jahren nicht ausgeschlossen werden können.
Wir bitten euch um Entschuldigung, wenn wir in den vergangenen Jahren nicht immer zum Wohle der Homberger entschieden haben.
Wir werden uns redlich bemühen, den Abstand zu den Nachbarstädten zu verringern und Homberg dahin führen, wo eine Kreisstadt angesiedelt sein sollte..
Wir haben verstanden!"
Ich will auch etwas fragen:
Welche Bauvorhaben wurden in den letzten 10 Jahren verwirklicht?
Wie hoch waren die Kostenvoranschläge zu den einzelnen Objekten?
Wie hoch waren die tatsächlichen Kosten?
Das interessiert bestimmt auch die "ahlen Homberger".
Ein Projekt das noch in aller Schnelle in der letzten Sitzung der letzten Legislaturperiode aufgegleist wurde. Die Mehrheiten haben sich dabei eben so ergeben. Gibst Du mir den Kindergarten in der Innenstadt, dann baue ich Dir die Engelapotheke zum Reformationshaus um, oder so ähnlich. Wie auch immer, wer will auch Visionen von blühenden Landschaften und Marktplätzen in Frage stellen?
Eines der schönsten Argumente für das Haus der Reformation war und ist immer wieder die Frage, die auch schon unser super kompetenter Stadtmarketing Geschäftsführer a.D. zu diesem Thema stellte: „Wo sollen denn die Touristen hin, wenn es mal regnet?“. Wenn ich das schon höre überfällt mich eine Gänsehaut. Denn nichts als die teuerste Busbude Europas wird durch diese Argument gerechtfertigt. Vielleicht gehen Touristen in eines der umliegenden Kaffees? In die Kirche? Oder wie die Schüler, die warten bis ihr Bus wieder fährt, in die vorhandene Busbude am Bahnhof?
Bis heute gibt es kein veröffentlichtes Ausstellungskonzept. Es sind nur Räume für zwei Vereine geplant. Die Kooperation / Zusammenlegung mit dem Heimatmuseum, mit der Touristinformation, als auch dem Heimatkundlichen Archiv sind nicht Gegenstand der Betrachtung. Als wenn es sich Homberg leisten könnte, die durchaus begrenzt vorhandenen ehrenamtlichen Ressourcen der konkurrierenden Geschichtsvereine mit immer den gleichen Aktiven auf diverse schön umgebaute Plätze (mit mehr oder weniger Inhalt / Konzept) zu verteilen.
Die Engel Apotheke ist nun schon seit vielen Jahren im Besitz der Stadt. Damals gekauft ohne Idee für die Nutzung. Die aktuelle Idee erscheint auch mehr gezwungen und aus dem immerwährenden Credo „Vorwärts immer, Rückwärts nimmer“ (Wir gehen jeden Holzweg zu Ende) entstanden zu sein. Von den Hombergern Bürgern braucht dieses neue Museum keiner. Die kurze Teilhabe an der Reformation hätte auch in einer Tafel im Heimatmuseum dargestellt werden können. Ganz im Gegenteil. Die Kosten dieses Prestigeprojektes schafft neue Schulden, die die Lebensqualität der Homberger Bürger durch höherer Abgaben oder Streichungen von Leistungen, die sie wesentlich mehr benötigen, einschränken wird.
Ja, aber da geht es schon wieder in den Zweck des Hauses, das seit vielen Jahren im Besitz der Stadt ist. Ich stelle mir aber eigentlich die Frage, warum seit etlichen Jahren niemand dieses Haus genauer auf seinen Erhaltungszustand untersucht hat? Wenn ich ein Haus erwerbe und ich habe noch keine konkrete Verwendung, dann muss ich doch wenigstens dafür sorgen, dass der aktuelle Zustand nicht schlechter wird. Das schließt eine Untersuchung des aktuell vorhandenen Zustands ein. Aber das ist im Vorfeld hier anscheinen nicht passiert, oder wurde lieber nicht durchgeführt.
Erst mit der Beauftragung durch die Stavo das Haus der Reformartion für den Preis von 863.000 Euro zu bauen hat man einen tieferen Einblick in das Gebäude bekommen ( So wird es jedenfalls dargestellt). Am 18.08.2016 wurde in der HNA berichtet, dass erhebliche Schäden auftreten, mit denen zwar gerechnet worden sei, aber wohl nicht wo diese Schäden auftreten. Zu diesem Zeitpunkt, der absoluten Entkernung und Sichtung der Balken, sowie deren photogene Darstellung der Absenkung mit Zollstock und BM, scheint ja noch nichts aufgetreten zu sein, was eine Meldung an die Ausschüsse und die Stadtverordneten wert gewesen wäre, dass man mit den 863.000 Euro nicht hinkommen wird.
Ganz im Gegenteil. In der Sitzung des Bauausschusses vom 05.09.2016 wird über eine Modifikation des Konzeptes zur Engel Apotheke beraten. Man möge eine gemeinsame barrierefreie Erschließung der Gebäude Obertorstraße 1 und Marktplatz 16 umsetzen und dabei in die Obertorstraße 1 einen Treppen und Fahrstuhlturm für 180.000 Euro einbauen. Dieser Beschluss wird mit 5 Ja Stimmen und 2 Nein Stimmen an die Stavo gegeben. Dort wird 08.09.2016 mit 20 Ja Stimmen zugestimmt. Die Bürgerliste war gegen diese unwiderrufliche Verbindung und hat schon damals befürchtet, dass die Baukosten auf über 1.000.000 Euro steigen werden.
Aber im Zuge der Synergien bei den Umbauten der beiden Gebäude und mit dem Ansatz des kostensparenden Bauens wurde einem Fahrstuhl zugestimmt. Und die Planung dieses Fahrstuhls, sowie seiner Ausführung ist auch sicherlich dann auch in Auftrag gegeben worden. Zu Recht, denn das hat die Stavo ja auch so beschlossen. Es wäre schon interessant zu wissen, welche Leistungen und Arbeiten noch alles zu welchem Zeitpunkt beauftragt wurden. Also auch nachdem man alles im August entkernt hatte, aber immer noch nicht wusste, das es so schlimm sein würde.
Und jetzt im Dezember, was haben wir hier für eine Situation? Am 28.12.2016 wird die Meldung verschickt, dass alles ganz anders aussieht als bisher gedacht. Hätte seit August niemand damit rechnen können, dass alles viel Schlimmer aussieht? Wo doch schon die HNA davon berichtet hat? Und jetzt muss man ganz schnell im Januar darüber entscheiden was man machen möchte. Zwei Besichtigungstermine der Baustelle um 17.00 Uhr (im Dunkeln) werden angeboten, bevor auch den nächsten Tag auch schon Magistrat, Hafi und Bauausschuss entscheiden sollen wie es weitergeht.
Es ist schon spannend was wir dort als Mehrkosten präsentiert bekommen werden. Wird es bei dem für Homberg in den letzten Jahren üblichen gontermanschen Faktor von 4 bleiben? Oder wollen wir wirklich versuchen, endlich Hauptstadtnieveau BER zu erreichen? Alles ist mehr als Schlimm.
Und werden wir die Mehrkosten als Alternativlos serviert bekommen? Kein wirkliches Konzept für den Betrieb? Keinen Nutzen für den Homberger Bürger? Keinen Nutzen für Touristen, da nicht fertig zum Ende der Lutherdekade und die Busbude hat interessantere Informationen?
Aber wahrscheinlich wieder seit August soviel ausgeschrieben und beauftragt, dass das einen großen Schaden für die Stadt bedeuten würde, wenn man jetzt endlich einmal den Sinn dieses Projektes in Relation zu den Kosten hinterfragt.
Bestimmt irgendetwas mit alternativlos, würde ich wetten. Wie immer, da muss keiner selbst mal rechnen und sich Gedanken über verschwendete Steuergelder machen.
I dabagggs net. Soviel Kompetenz insbesondere im ach so gelobten Verwaltungsbereich. Da könnte man doch glatt die Rarhauserstürmung absagen. Nicht das man uns Narren all das miserable in die Schuhe schiebt.
Reißt die Engelapotheke bis auf die Fassade ab und stellt dahinter ein modernes Verwaltungsgebäude. DAS bringt uns nutzen.
Denn was Fasaden anbetrifft sind die Homberger eh einsame Spitze. Nach außen große Töne und Geld verjubeln und dahinter nix als Staub und Dreck.
Mir tun die ehrlichen kleinen Mitarbeiter leid, die leider mit in diesen Topf geworfen werden
Homberger Jeck
"Reißt die Engel-Apotheke bis auf die Fassade ab und erstellt dahinter ein modernes Verwaltungsgebäude."
Auf den ersten Blick durchaus einleuchtend. Trotzdem würde ich diesen Gedanken verwerfen. Für unsere Nachwelt sollten die historischen Gebäude in ihrer Gesamtheit erhalten bleiben. Sonst schaffen wir ein Homberger-Disney-Land.
Nein, die Homberger Altstadt muss so attraktiv sein/werden, dass Investoren auch vor den hohen Restaurierungskosten nicht zurückschrecken.
Bisher klappt das nicht einmal ansatzweise. Die am Tropf hängende Homberger Stadtkasse kann das keinesfalls leisten.
@ Heinrich Nistler Es fällt auf, Sie sind neu im Parlament. Legen Sie Ihre Grundsätze einer gesunden Haushaltsführung ab. Die sind selten in einem Parlament gefragt, in Homberg schon gar nicht. KLOTZEN STATT KLECKERN dient dem Machterhalt (…) Der Wähler wird es wieder bei der nächsten Wahl honorieren…
P.S.: Ich bin über jeden Mahner im Parlament erfreut, der nur annähernd DMS ersetzt.
Es wagnert weiter