“Waldkindergarten” Homberg: Bringen und Holen der Kinder
Ab September soll der "Waldkindergarten" hinter der Stadtmauer den Betrieb aufnehmen. Es ist Zeit, genau hinzuschauen.
Echte Waldkindergärten sind eine Sonderform, die bei einem Teil der Eltern sehr beliebt ist. Sie wollen die besonderen Vorteile für ihre Kinder nutzen. Die Eltern können aus dem ganzen Stadtgebiet kommen, von Hombergshausen im Norden bis nach Hülsa im Süden. Das geht nicht ohne Auto. Aber auch aus dem Stadtgebiet selbst werden die meisten Eltern mit dem Auto kommen, im fußläufigen Bereich werden nur wenige wohnen.
Vor dem Durchgang durch die Stadtmauer gibt es Parkplätze. Zwei Plätze neben dem Durchgang sind für Ärzte reserviert. Die anderen waren einmal als Parkplätze für das Ärztehaus ausgezeichnet gewesen. Diese Schilder fehlen jetzt, wie auch die Parkplätze für das Ärztehaus.
Wenn die Eltern Glück haben, finden sie noch einen Parkplatz in der Nähe, um das Auto für die Zeit abzustellen, bis sie ihr Kind den Erzieherinnen übergeben haben. Was ist, wenn gleichzeitig mehrere Eltern kommen?
Ein anderer Zugang ist von der Obertorstraße aus möglich, doch da ist kein Parkplatz in der Nähe, zum anderen sind dort erst zahlreiche Stufen zu überwinden.
Barrieren auf dem Weg
Hinter dem Durchgang durch die Stadtmauer befindet sich ein Zaun mit Pforte, durch die es zum Kindergartengebäude geht. Der Schotterweg steigt zu dem höher gelegenen Gebäude mit einer Steigung von 20 Prozent an, steiler als der Weg auf den Burgberg oder in der Webergasse zur orthopädischen Praxis.
Im "Waldkindergarten" werden Kinder ab drei Jahren aufgenommen, es gibt keine Krippengruppe. Eltern mit einem jüngeren Geschwisterkind haben erschwerte Bedingungen:
Wenn noch ein Kind in Kinderwagen oder Buggy dabei ist, wird es es für die Eltern ein Kraftakt. Der Zugang ist nicht barrierefrei, und für die Eltern mit kleinem Geschwisterkind eine Herausforderung.
Für einen öffentlichen Neubau ist Barrierefreiheit gefordert.
Das Rathaus soll für 100.000 Euro barrierefrei umgebaut werden, bei dem Gebäude des "Waldkindergartens" wird das nicht beachtet.
Zu der Terrasse zum Eingang des "Waldkindergarten"-Gebäudes sind noch einmal drei Stufen zu überwinden. Wenn es dann noch regnet, steht die Mutter oder der Vater mit dem Geschwisterkind im Buggy ganz schön im Regen.
Bei echten Waldkindergärten gibt es Treffpunkte, von denen aus es dann in den Wald geht.
Blick von der Eingangsterrasse des Waldkindergartens auf den Zugangsbereich: Dieser Teil ist nach bisherigen Aussagen als Freigelände für die 80 Kinder aus dem Altstadtkindergarten zwischen Weber- und Salzgasse vorgesehen.
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Also ganz ehrlich, ein Waldkindergarten lebt davon, dass die Kinder draußen sind und über Stock und Stein klettern… Und wer in Homberg per pedes unterwegs ist, der muss schon aus landschaftlichen Gegebenheiten ständig auf und ab, durch enge Gassen und über unwegsame Untergründe… Wer also mit einem Kinderwagen oder Rollstuhl zum Kindergarten möchte, wird sich nicht nur auf den letzten 20m anstrengen müssen. Und ein Parkplatzmangel gibt es eigentlich in jeder authentischen Kleinstadt, jedenfalls, wenn man den Anspruch hat, vor der Tür zu Parken. Ich finde es super, dass soetwas hier Innenstadtnah geschaffen wird und nicht auf der grünen Wiese vor der Stadt, wo alle Europäischen Supernormen exakt umgesetzt und eingehalten werden können, damit jeder nur erdenkliche Streitfall abgesichert ist. Amen…
rhababer – richtig, Kinder über Stock und Stein. Aber mal ehrlich: Wie soll das an den steilen Schloßberghängen mit seinen Steinen bei Kleinkindern verwirklicht werden? Nun, wie, das sieht man vor Ort. Nun, ich schau über die Umzäunung hinweg. Kinder sehen rund um sich herum nur einen Lattenzaun. Da ändern auch die "Buntsifte" nichts dran, sie sind für Kinder unerreichbar.
Früher, ja wie hätte man wohl diesen Platz früher genannt? N un, ein Hühnerpferch wäre die richtige antwort. Und der hat bei einem Waldkindergarten überhaupt nicht zu suchen. Sollte der Zweck sein, keinem Kind die Möglichkeit geben, sich in der Nähe ein eiigenes Versteck, wie beim Waldkindergarten schon mit gewollt, zu suchen.
Aufmerksamen Beobachtern der Baustelle ist bereits aufgefallen, dass die Thuja erhebliche Trockenschäden zeigt. Früher nannte man einen solchen Umgang mit Bäumen wie es hier die Stadt Homberg betreibt Baumfrevel. Es wird nicht mehr lange dauern, da wir Herr Ritz mit Worten des Bedauerns den Baum fällen lassen. Er muss ja, um die lieben Kleinen im Waldkindergarten zu schützen.
Noch hat dies Trauerspiel kein Ende.